Perlacher Forst, November 21

Es gibt 9 Antworten in diesem Thema, welches 1.834 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (4. Februar 2022 um 20:10) ist von WolfgangL.

  • Hallo zusammen,

    noch ein paar Pilze aus einem Fichtenwald im Münchner Umland, ich bitte wieder um eure Hilfe!

    Danke im Voraus und viele Grüße,

    Wolfgang

    #1 Kahler Krempling? Hutdurchmesser 4 cm


    #2 Pholiota lenta? Hut 4 cm


    #3 Clitocybe fragrans? Hut 3 cm


    #4 Lepista flaccida? Hut 35 mm


    #5 ? Hut 2 cm


    #6 ? Hut 2 cm


    #7 Geastrium triplex?


    #8 Clitoclybe barbularum? Hut 3 cm



    #9 ? Der größte Hut hatte 5 cm Durchmesser


    #10 ? Hut 2 cm

    • Offizieller Beitrag

    Bon Soir!

    #1: Richtig, zumindest im weiteren Sinne (Paxillus involutus agg.)

    #2: Meiner Meinung nach ebenfalls richtig.

    #3: sieht optisch fast eher so aus als würde er mehr mehlig bis tranig-ranzig riechen, als nach Anis / Marzipan

    #4: Mutet nach meinem verständnis für einen Fuchsigen Röteltrichterling irgendwie komisch an. Kann aber auch einfach ein untypisch ausgeprägtes Exemplar sein...

    #5: Ein Körnchenschirmling (Cystoderma spec.)

    #6: Ein Risspilz (Inocybe spec.)

    #7: Geastrum fimbriatum (Gewimperter Erdstern)

    #8: Pseudoclitocybe cyathiformis (Kaffebrauner Gabeltrichterling)

    #9: Schwefelköpfchen, mutmaßlich Rauchblättrige (Hypholoma capnoides), die Stielspitze müsste man da noch genauer sehen, um die Farben dort beurteilen zu können.

    #10: Nochmal Körnchenschirmlinge (Cystoderma spec.), das Velum bzw. die "Körnchen" sind halt vergänglich


    LG; Pablo.

  • Hallo Pablo, hallo Rigo,

    super, herzlichen Dank! An irgendein Dufterlebnis bei #3 kann ich mich nicht erinnern, aber rein optisch kommt mir euer Vorschlag sehr gut vor. Mist, den Rauchblättrigen Schwefelkopf hätte ich erkennen müssen, den habe ich schon verspeist und der hat sogar richtig gut geschmeckt. Dasselbe kann ich witzigerweise auch von #1 sagen! In meiner Jugendzeit galt der (inzwischen als tödlich giftig entlarvte) Kahle Krempling noch als essbar, in manchen Büchern sogar als wohlschmeckend. Das kann ich durchaus bestätigen, aber in die Pfanne kommt er bei uns nicht mehr...

    Vom (vermuteten) Fuchsigen Röteltrichterling habe ich am selben Tag noch diese beiden Exemplare fotografiert, der größere Hut hatte ca. 5 cm Durchmesser:

    Ist er nach diesen Bildern besser zu identifizieren?

    Viele Grüße

    Wolfgang

    • Offizieller Beitrag

    Hallo, Wolfgang!

    Wegen dem Nachtrag zu #4:

    Schon, und dann kann das natürlich auch ebensogut >Paralepistopsis amoenolens (Wohlriechender Trichterling)< sein.

    Damit muss man auf jeden Fall auch vergleichen (auf keinen Fall auf den Geruch verlassen, denn der ist variabel).

    Bei #3 hatte ich nicht wirklich einen konkreten Namen im Kopf. Clitocybe vibecina könnte eine Möglichkeit sein, ebenso wie Clitocybe ditopa und sicherlich einige weitere Arten. Trichterlinge gucke ich mir kaum an, und habe demnach auch nicht wirklich Ahnung, wie und ob man die bestimmen kann.


    LG; Pablo.

  • Hello,

    das ist so eine Sache bei diesen "Wiesentrichterlingen". Ich habe 3 vermeintliche Sorten in meiner Wiese, die mich im Jahresreigen erfreuen. Den Clitocybe vibecina erkennt man gut am nicht vorhandenen feinen Geruch und den schön großen Sporen. Auch der Hut wird im Alter immer stärker gerieft.

    Aber C. agrestis und C. fragrans sind nicht trennbar für mich.

    Oben

    Clitocybe agrestis cf

    Riecht kaum nach Anis, aber doch angenehm pilzig.

    Unten

    Clitocybe fragrans cf

    Riecht sehr stark nach Anis.

    Ich belasse es bei Clitocybe fragrans sl, da mir eine klare Abgrenzung nicht möglich ist!

    Die sind noch blöder als Schmetterlingstrameten :)

    LG Rigo

  • Hallo Rigo,

    herzlichen Dank für die Analyse mit diesen tollen Bildern! Irgend ein Unterschied bei den Sporen ist nicht zu erkennen.

    Wenn Schmetterlingstrameten und diese Wiesentrichterlinge nur die einzigen Probleme wären! Eigentlich hat's überhaupt keinen Sinn, Pilze zu fotografieren, denn die Arten, die sich am nicht-mikroskopischen Foto identifizieren lassen, sind eher die Ausnahme - mein Eindruck ist: um die 5%. Aber Spaß macht's halt schon!

    A propos Bestimmungsprobleme: Noch ein Pilz vom Perlacher Forst, aus der Gattung Inocybe, bei der wohl ohne Mikroskop überhaupt nix geht (wie ich einigen Beiträgen, verm. in diesem Forum, entnommen habe). Den habe ich unter Inocybe cf. stellatospora abgelegt. Ist das o. k.?

    Viele Grüße

    Wolfgang

    • Offizieller Beitrag

    Hallo, Wolfgang!


    Makroskopisch erinnert mich dein Risspilz total an Inocybe lanuginosa. Aber ich kenne nur einen winzigen Bruchteil aller in Mitteleuropa heimischen Risspilz - Arten (habe selbst gerade mal knapp zwei Dutzend Inocyben beobachtet). Insofern, völlig richtig: Ohne mikroskopische Eckdaten (Kaulozystidenverteilung, Hymenialzystiden, Sporen) kann es hier keine belastbare Bestimmung geben.


    LG; Pablo.