Täublingsprobe: Huthaut notwendig?

Es gibt 9 Antworten in diesem Thema, welches 500 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (8. August 2023 um 17:27) ist von StephanW.

  • Hallo Pilzfreunde,

    Ich habe bei Pilzvideos auf Youtube gehört, dass man bei der Täublingsprobe immer ein Stück Hutfleisch, Huthaut und Lamellen dabei haben soll.

    Bei den Lamellen verstehe ich das, weil ja z.B. der Stinktäubling dem Vernehmen nach vor allem in den Lamellen scharf schmeckt und sonst die Schärfe wohl nicht immer bemerkt wird.

    Meine Frage ist, ob da wirklich unbedingt die Huthaut dabei sein muss, oder ob man sie nicht auch vorher abziehen kann...wegen dem Fuchsbandwurm.

    Viele Grüße

    Mr X

    Alle meine Aussagen in diesem Forum sind nur als Bestimmungshilfen und keinesfalls als Verzehrfreigabe zu verstehen.

  • Hallo,


    außer in Spezialfällen (z.B. Buckel Täublinge - kann man aber auch ohne Geschmacksprobe der bitteren Huthaut erkennen) braucht man die Huthaut nicht mitzukauen.


    Das Risiko für den Fuchsbandwurm geht gegen null solange saubere Pilzfruchtkörper probiert werden und ist bei Früchten im eigene Garten größer.


    VG Thiemo

    Bestimmungsvorschläge anhand von Fotos sind immer unter Vorbehalt und mit Restrisiko!

    Eine Freigabe zum Verzehr können nur Pilzsachverständige vor Ort geben! -> Pilzsachverständige finden

  • Hallo zusammen,

    es ist nicht ratsam, beim Täublingekosten den Pilz durchzukauen. Man führt die Geschmacksprobe so durch, dass man mit der Zungenspitze an den Lamellen leckt. Wenn es auf der Zungenspitze mehr oder minder heftig zu prickeln anfängt, ist der Täubling scharf.

    Beim Durchkauen kriegt man, wenn es ein wirklich scharfer Täubling ist (z. B. R. queletii oder R. fellea), die Stücke nicht mehr rechtzeitig aus dem Mund, und das war es dann für diesen Tag mit irgendwelchen Geschmacksproben.

    FG

    StephanW

    Für meine hier gemachten Aussagen zu Pilzen übernehme ich keinerlei Haftung, es sind insbesondere keine Essfreigaben.

  • Hallo zusammen,

    es ist nicht ratsam, beim Täublingekosten den Pilz durchzukauen. Man führt die Geschmacksprobe so durch, dass man mit der Zungenspitze an den Lamellen leckt. Wenn es auf der Zungenspitze mehr oder minder heftig zu prickeln anfängt, ist der Täubling scharf.

    Beim Durchkauen kriegt man, wenn es ein wirklich scharfer Täubling ist (z. B. R. queletii oder R. fellea), die Stücke nicht mehr rechtzeitig aus dem Mund, und das war es dann für diesen Tag mit irgendwelchen Geschmacksproben.

    FG

    StephanW

    Lieber Stephan


    Aber ist die Kauprobe bei gewissen Arten nicht auch dienlich zum Beispiel bei R. exalbican? (leicht schärflich, beim Kauen sollte diese Schärfe vergehen). Natürlich nur, wenn man im Vorfeld man die Scharfen ausschliessen kann?


    Beste Grüsse

    Corinne

    Hinweis: Mit meinen Beiträgen und Kommentaren kann ich keine Tipps/Empfehlungen zum Verzehr abgeben.
    Zur Pilzbestimmung für Speisezwecke den Pilzsachverständigen vor Ort konsultieren. Vielen Dank.

  • Durch das bloße Anlecken sollen ernste Verbrennungen/Verätzungen der Geschmacksknospen vermieden werden. Ähnlich wie bei Chilischoten oder Aronstab hat man bei gewissen berüchtigten Arten im vorderen Mundbereich gefühlte Brandblasen oder stechende Pelzigkeit/Taubheit. Wenn du durch die Optik des Pilzes so etwas ausschließen kannst, dann mutig reingebissen! Tipp: besonders "gefährlich" sind rot- und lilahütige Täublinge oder solche mit rosalila überhauchtem Stiel.

    FG

    StephanW

    Für meine hier gemachten Aussagen zu Pilzen übernehme ich keinerlei Haftung, es sind insbesondere keine Essfreigaben.

  • Ähnlich wie bei Chilischoten oder Aronstab hat man bei gewissen berüchtigten Arten im vorderen Mundbereich gefühlte Brandblasen oder stechende Pelzigkeit/Taubheit

    Können da Folgeschäden bleiben? =O

    Alle meine Aussagen in diesem Forum sind nur als Bestimmungshilfen und keinesfalls als Verzehrfreigabe zu verstehen.

  • Durch das bloße Anlecken sollen ernste Verbrennungen/Verätzungen der Geschmacksknospen vermieden werden. Ähnlich wie bei Chilischoten oder Aronstab hat man bei gewissen berüchtigten Arten im vorderen Mundbereich gefühlte Brandblasen oder stechende Pelzigkeit/Taubheit. Wenn du durch die Optik des Pilzes so etwas ausschließen kannst, dann mutig reingebissen! Tipp: besonders "gefährlich" sind rot- und lilahütige Täublinge oder solche mit rosalila überhauchtem Stiel.

    FG

    StephanW

    Lieber Stephan

    Vielen herzlichen Dank fürs Präzisieren . Die „gefährlichen“ sind in der Regel glücklicherweise im Vorfeld als „Verdächtige Taubheitserreger“ relativ gut erkennbar aber dennoch ist wohl auch dann mutiges Reinbeissen sehr defensiv anzuwenden und erst kurzes Anlecken mit der Zunge auch dann sicher angebracht.

    Beste Grüsse

    Corinne

    Hinweis: Mit meinen Beiträgen und Kommentaren kann ich keine Tipps/Empfehlungen zum Verzehr abgeben.
    Zur Pilzbestimmung für Speisezwecke den Pilzsachverständigen vor Ort konsultieren. Vielen Dank.

    Einmal editiert, zuletzt von Corinne (8. August 2023 um 14:02)

  • Ähnlich wie bei Chilischoten oder Aronstab hat man bei gewissen berüchtigten Arten im vorderen Mundbereich gefühlte Brandblasen oder stechende Pelzigkeit/Taubheit

    Können da Folgeschäden bleiben? =O

    Folgeschäden insoweit, dass man tagelang keine feineren Schärfeunterschiede mehr in der Lage ist wahrzunehmen. Das ist ja auch bei Leuten so, die ständig Chilis essen. Irgendwann schmeckt ihnen das Essen nur noch, wenn über alles Chilis kommt, sonst ist ihnen alles zu fad.

    FG

    StephanW

    Für meine hier gemachten Aussagen zu Pilzen übernehme ich keinerlei Haftung, es sind insbesondere keine Essfreigaben.