Ist dieses Pilzchen ein Weißer Rettichhelmling?

Es gibt 6 Antworten in diesem Thema, welches 582 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (6. September 2023 um 14:11) ist von Steigerwaldpilzchen.

  • Moin aus Hamburg,

    Standort im Heidegebiet unter Gehölzaufwuchs im Moos, nur ein Exemplar


    Durchmesser des Fruchtkörpers ist knapp über 1 cm

    Beschreibung Hut: weiß, in der Mitte leicht cremefarben. Mitte leicht niedergedrückt, aber nicht trichterförmig. Hut ist leicht schmierig bzw. wachsartig glänzend.

    Beschreibung Fruchtschicht: die Lamellen sind weiß, ich würde sagen eher dicht stehendend, ohne Zwischenlamellen oder Gabelungen.

    Beschreibung Stiel: Stiellänge ca. 2,5 cm, ursprünglich weiß, nach Zusammendrücken und Vetrocknung bräunlich. Leichte Streifung

    Geruch: eher neutral

    Bodensäuregehalt: Aufgrund der Heide-Umgebung vermutlich eher sauer

    leider kein Sporenbild

    Nach einiger Recherche bin ich beim Weißen Rettichhelmling gelandet (Mycena pura var. alba). Der soll ja nun aber nach Rettich riechen, was dieses Exemplar nicht wirklich tut und soll auch recht selten sein. Deshalb bin ich skeptisch und wollte die Kompetenz hier im Formun zu Rate ziehen.

    Bin gespannt auf Hinweise, um was für einen "Niedling" es sich hier handelt.

    Gruß,

    Christian

  • Hallo

    Schupfi hat recht, diese filigranen kleinen Täublinge sind interessant und spannend.

    Aber hierzu müsste man wohl das volle Programm anwenden -> Sporenfarbe, Chemie, Geschmacksprobe, Huthaut abziehbar wie viel, und wahrscheinlich dann noch unter das Mikroskop.

    Vielleicht kann StephanW oder Thiemo den ansprechen.

    BG Andy

  • Hallo,

    schwierig, wenn der Pilz derart ausgeblasst ist, dass man keinerlei Hutfarbe mehr erkennen kann. Der Täubling sieht nach einem Weißssporer aus, aber um hier etwas zielführendes sagen zu können bräuchte es schon ein paar Informationen wie welche Baumarten am Fundort vorkamen, eine wiederausgespuckte Geschmacksprobe (ob und wie scharf) und bestenfalls auch ein Sporenabwurf um zu verifizieren ob das Sporenpulver rein weiß oder doch blass cremefarben ist.

    Falls es dort Birken gab, der Geschmack scharf und das Sporenpulver weiß ist, wäre mit diesem Aussehen der Birken Spei-Täubling Russula betularum ein guter Kandidat.

    VG Thiemo

    Bestimmungsvorschläge anhand von Fotos sind immer unter Vorbehalt und mit Restrisiko!

    Eine Freigabe zum Verzehr können nur Pilzsachverständige vor Ort geben! -> Pilzsachverständige finden

  • Moin und herzlichen Dank an alle, die sich geäßert haben.

    An einen Täubling hätte ich nun nicht gedacht. Mir sind z.B. keine brüchigen Lamellen aufgefallen und bei Täublingen hatte ich eher etwas Farbiges im Kopf. Aber ich lerne ja gene dazu. Die weiteren gewünschten Merkmale wie Geschmacksprobe, Sporenbild oder Huthaut etc. sind oder waren auf Grund der Größe des Exemplars nicht möglich bzw. der Pilz war innerhalb kürzester Zeit eingetrocknet.

    Eine Rückfrage hätte ich aber noch. Es hieß, dass das Exemplar ausgeblasst sei. "Ausgeblasst" hört sich für mich nach einem älteren und nicht nach einem jungen Stadium an. Heißt also augeblasst, dass dieses Exemplar schon reif oder überständig ist?

    Wenn es sich aber ume in älteres Exemplar handelt, würde sich mir die Frage anschließen, wie denn der vermutete R. betularum in diesem Fall nur etwa 2 cm Hutdurchmesser erreicht? Schrumpft der sonst 4 - 7 cm große Russula oder habe ich es hier mit einer Art Zwergwuchs zu tun?

    Danke für weitere Hinweise

    Christian

  • Hallo,


    Das bedeutet nicht unbedingt überständig. Manche Arten haben einfach die Tendenz zum ausblassen, das kann dann schon vor der Sporenreife sein. Die Größe ist auch nicht sonderlich extrem, der darf so klein bleiben, kann aber auch etwas größer sein.


    VG Thiemo

    Bestimmungsvorschläge anhand von Fotos sind immer unter Vorbehalt und mit Restrisiko!

    Eine Freigabe zum Verzehr können nur Pilzsachverständige vor Ort geben! -> Pilzsachverständige finden