Champignon sein oder nicht sein - das ist hier die Frage

Es gibt 13 Antworten in diesem Thema, welches 1.004 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (11. September 2023 um 19:12) ist von ibex.

  • Gestern gefunden in meinem Walderdbeeren-Beet vor der Thujahecke und dabei nicht schlecht gestaunt.

    Nach dem Entfernen, habe ich diesen Champignonfarbenen, nussig riechenden Pilz zerschnitten und mich gewundert, weshalb die Lamellen nicht rosig sind, sondern gräulich-beige. Beim Schnitt selbst bleibt der 12 cm hohe Pilz unverändert, aber beim herausbrechen des Haubenbodens, wurde ein dünner Rand schwefelgelb.

    Ich bitte um einen Tipp, was ich da im eigenen Nürnberger Garten gefunden haben könnte ... dankööö :*

  • Hallo

    Die Lamellen haben eine typische Agaricus -> Champignon Farbe, diese wird dann im Verlauf des Lebenszyklus -> Rosa, später graurosa und am Ende schwarzbraun wie die Sporenfarbe. Die gelblich gleichbleibende Farbe, mit deiner *Geruchsbeschreibung deutet auf einen Agaricus aus der Sektion Arvensis.

    *Wobei man dann den Geruch als Anis wiedererkennen sollte.

    BG Andy

  • Lieber Andy,

    ich danke Dir für diese perfekte Beschreibung! Anis hätte ich nicht wahrgenommen, deshalb auch dieser fragende Eintrag :)

    Ich habe hier Erde aus unserem Komposter ausgelegt gehabt und tatsächlich im letzten Jahr einen Haufen Champignons rund um den Komposter erhalten. Das die Sporen der Kauf-Champignons von 2021 immernoch so "aktiv" waren um in der Erde zu streuen, hätte ich nicht gedacht.

    Danke Dir nochmals herzlich!

    Liebe Grüße

    Isabella

    Geschwindigkeit ist ein Nebenprodukt - kommt vom schnell Fahr'n! :pk:

  • Hallo zusammen

    Vielleicht sollte man hier den Karbolchampignon - Agaricus xanthodermus nicht ausser Acht lassen. Für mich sieht die Hutmitte oben etwas bräunlicher gefärbt aus, was ja beim Karbolchampignon auch typisch wäre. Zudem haben junge Exemplare dort oft noch nicht diesen intensiven Karbol/Tintengeruch. Den Karbolegerling kenne ich leider nicht von eigenen Funden, Arten aus der Arvensisgruppe habe ich aber schon öfters gefunden und diese rochen nach meinem Empfinden immer deutlich anis-/bittermandelartig.

    Isabella, vielleicht könntest du mal an der Stielbasis reiben und schauen ob sich diese stark gelb verfärbt und auch nochmal daran riechen.

    Das die Sporen der Kauf-Champignons von 2021 immernoch so "aktiv" waren um in der Erde zu streuen, hätte ich nicht gedacht.

    Wenn ich dich richtig verstehe, gehst du davon aus, dass die Champignons aus den Sporen deiner Kaufchampignons entstanden sind. Fall dem so ist, können die es übrigens nicht sein. Denn das ist die Art Agaricus bisporus und diese gilbt nicht, wie der Pilz, den du oben zeigst.

    LG

    Benjamin

    Mit meinen Beiträgen gebe ich lediglich meine persönliche Einschätzung/Meinung ab. Sie sind nur als Vorschläge zu werten und es gibt damit insbesondere keine Verzehrsfreigaben meinerseits. Eine sichere Bestimmung sowie Verzehrsfreigabe kann nur der Pilzkontrolleur bzw. Pilzsachverständige vor Ort geben.

  • Hallo Benjamin, dass probiere ich aus!

    Poste ein Bild dazu - kann ja weiterhelfen . Die Hutmitte ist so zart graubeige gefärbt. Das ist auch so ein Ah-ha-Ding wo mich stutzig macht.

    Grüße

    Isa

    Update Bild nach abreiben:

  • Wenn ich dich richtig verstehe, gehst du davon aus, dass die Champignons aus den Sporen deiner Kaufchampignons entstanden sind. Fall dem so ist, können die es übrigens nicht sein. Denn das ist die Art Agaricus bisporus und diese gilbt nicht, wie der Pilz, den du oben zeigst.

    LG

    Benjamin

    Ich habe aus besagten Kompost folgendes "geerntet" ;)

    Das war ein Jahr nach der Entsorgung der Putzreste der Kaufchampignons. Es folgten auch weitere ... Schnecken waren aber leider schneller .

    Grüße!

  • Hallo

    Ich kann leider nicht mehr folgen....

    Was bedeutet dieses "ah, ah Ding" was hast du nun erkannt? Was ist das nun für ein Fruchtkörper auf dem letzten Bild? Von der gleichen Stelle und Zeit?

    Benjamin hat recht; den Karbolchampignon darf man niemals ausser Acht lassen.

    In deinem Fall, sicher den Weg zum PSV nicht vergessen. BG Andy

  • Danke Uwe

    Hallo

    Ich kann leider nicht mehr folgen....

    Was bedeutet dieses "ah, ah Ding" was hast du nun erkannt? Was ist das nun für ein Fruchtkörper auf dem letzten Bild? Von der gleichen Stelle und Zeit?

    Benjamin hat recht; den Karbolchampignon darf man niemals ausser Acht lassen.

    In deinem Fall, sicher den Weg zum PSV nicht vergessen. BG Andy

    Dieses letzte Bild stammt von einer anderen Stelle im Garten vor ein paar Jahren. Dieser war ein echter Champignon (duftete wie ein Egerling, hatte einen durchgehend weißen Hut, färbte sich nirgends gelb).

    Mein Schwiegervater hat sich den sogar Gemäuer angesehen (deshalb fehlt dort auch eine Ecke) und zum Schluss stand fest, dieser ist echt.

    Aber dieser heute eingestellte Walderdbeeren-Eindringling (erster Post), ist auf alle Fälle nix zum Essen und hat auch schon den Weg auf die Terrasse gefunden (weg von der Katze). Das ist sicherlich dieser Karbolchampingnon in jung.

    Ach Leutz, dieses Forum ist einfach ne Wucht!

    Danke nochmals an alle 😚

    Grüße

    Geschwindigkeit ist ein Nebenprodukt - kommt vom schnell Fahr'n! :pk:

  • Hallo

    Wenn ich mir die Gelbfärbung auf dem ersten Bild so anschaue, würde ich den Karbolchampignon bevorzugen. Bestimmt ist der Pilz noch lange nicht.

    Danke Dir Uwe 😃

    Sehe ich auch so. Auch diese Gelbfärbung kannte ich noch nicht. Ebenso der fehlende Duft war verdächtig. Darum dieser Thread.

    Grüsslies

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  • Hallo nochmal

    Update Bild nach abreiben:

    Ich meinte eigentlich nicht an der seitlichen Stielrinde, sondern an der Basis reiben (vielleicht zuerst mit dem Messer die Basis anschneiden), wie auf diesem Foto zu sehen: karboegerl2.jpg

    Und dann nochmal daran riechen, vielleicht nimmst du dann den Karbol-/Tintengeruch eher wahr (falls es ein Karbolchampi ist). Manche Leute scheinen den Geruch aber auch kaum wahrzunehmen oder er ist manchmal auch eher schwach ausgeprägt. Spätestens beim Kochen sollte er sich aber intensivieren (auch verfärbt sich der Pilz dann stark gelb) und die Alarmglocken sollten läuten. Allerspätestens dann sollte man merken, dass man einen Giftpilz in der Pfanne hat.

    Edit: Bitte entschuldigt, aber zuerst hat es mir irgendwie den Beitrag zerschossen und es hat nur den ersten Satz gepostet. Ich musste dann den Rest alles nochmal schreiben.

    LG

    Benjamin

    Mit meinen Beiträgen gebe ich lediglich meine persönliche Einschätzung/Meinung ab. Sie sind nur als Vorschläge zu werten und es gibt damit insbesondere keine Verzehrsfreigaben meinerseits. Eine sichere Bestimmung sowie Verzehrsfreigabe kann nur der Pilzkontrolleur bzw. Pilzsachverständige vor Ort geben.

  • Oh. Falsch verstanden. Aber nachdem am gebrochenen Hut (erstes gepostetes Bild) sich dieser schwefelgelbe Saum gebildet hat, bin ich mehr als überzeugt, dass es dieser Pilz ist. Da die Sonne ihn auf der Terrasse gegrillt hat und ich diesen morgen in die Restmülltonne gebe, kann ich den vertrockneten Stumpf gewiss zu nichts mehr bringen.

    Aber Danke für den Hinweis was mit Basis gemeint war - für's nächste Mal.

    LG

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  • Tatsache!

    Hallo Benjamin,

    tatsächlich konnte ich heute an 5 weiteren K-Champignons, welche bei der Stelle "nachgewachsen" sind, mal üben 😃

    Sofort nach dem Ansetzen an der Basis, wurden, ohne große Druck auszuüben, alle schwefelgelb. Ich habe alle entsorgt. Daran gerochen habe ich ehrlich gesagt nicht, da ich vorher von meinem Kerbel die fertigen Samen abgeerntet habe. Meine Finger rochen so danach, dass wahrscheinlich selbst Rosen nach Kerbel gerochen hätten 😄

    Aber ich bestätige somit die extrem schnelle Verfärbung.

    Danke Dir

    Grüße!

    Geschwindigkeit ist ein Nebenprodukt - kommt vom schnell Fahr'n! :pk:

  • Hallo Isabella

    Wenn es wirklich eine so intensive Verfärbung war, denke ich auch, dass es mit hoher Wahrscheinlichkeit Karbolchampignons waren. Danke für das Update.

    LG

    Benjamin

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