Bitte um Fachkundige Hilfe. Pilz an Eiche.

Es gibt 7 Antworten in diesem Thema, welches 669 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (26. September 2023 um 21:35) ist von Rosalie.

  • Hallo,

    vor dem Haus meines Opas in Niedersachsen an der Grenze zu NRW steht eine fast 300 Jahre alte Eiche, nach der sogar die ganze Straße benannt wurde. Nun wächst am Stamm der Eiche ein dicker Pilz. Ich habe keine Ahnung von Pilzen, aber gelesen, dass es welche gibt, die dem Baum schaden - bzw. Ein Zeichen sind, dass der Baum schon geschädigt ist. Deshalb würde ich meinem Opa gern helfen herauszufinden, was das für ein Pilz ist.

    Der Pilz ist ziemlich groß, wie auf dem Foto mit der Hand zu sehen. Er ist außerdem recht hart und klingt hohl wenn man darauf klopft.

    Im Umkreis einer anderen Eiche hab ich auch so einen schwarzen faserigen Klumpen gefunden. Könnte das ein alter heruntergefallener Pilz sein?

    Kann mir da jemand bei der Bestimmung helfen? Der Förster wusste es nicht.

    Viele liebe Grüße

    Judith

  • Danke für die schnelle Antwort Uwe58! Bin froh nun etwas Gewissheit zu haben. Ohje, und das bedeutet, dass der Baum nun langsam absterben wird, wegen Weißfäule sagt das Internet.

    Ich hatte den Tropfenden Schillerporling schon bei Google entdeckt, aber ich dachte der sieht irgendwie viel klumpiger und schwammiger aus als der an unserer Eiche. Diese Tropfen sind ja echt faszinierend. Verändert der sich dann noch, bis er am Ende auch so wülstig ist wie auf den Internetfotos? Töten solche Pilze den Baum immer?

    Es bringt wahrscheinlich auch nichts den Pilz abzuschneiden, oder?

    Viele Grüße

    Judith

    Einmal editiert, zuletzt von SelfishAnt (26. September 2023 um 18:48)

  • Hallo Judith


    Das der Pilz den Baum „tötet“ klingt hart. Ich sehe das eher als einen natürlichen Prozess.
    Diese Eiche ist nur 300 Jahre alt und hat sich aus irgendwelchen Gründen mit diesem Pilz vereint.

    In meinem Garten steht ein strauchartiger Baum, welcher auch einen Pilz beherbergt. Ich habe den Pilz abgeschnitten. Das hilft nicht. Ich habe sogar Natron auf die Schnittstelle aufgetragen. Er wird wieder kommen, da bin ich mir sicher!

    Aber ich kenne eine ca. 200 jährige Eiche welche auch von Pilzen befallen ist, schon mehrere Jahre und sie lebt!!!!


    LG Rosalie

  • Danke für die schnelle Antwort Uwe58! Bin froh nun etwas Gewissheit zu haben. Ohje, und das bedeutet, dass der Baum nun langsam absterben wird, wegen Weißfäule sagt das Internet.

    Ich hatte den Tropfenden Schillerporling schon bei Google entdeckt, aber ich dachte der sieht irgendwie viel klumpiger und schwammiger aus als der an unserer Eiche. Diese Tropfen sind ja echt faszinierend. Verändert der sich dann noch, bis er am Ende auch so wülstig ist wie auf den Internetfotos? Töten solche Pilze den Baum immer?

    Es bringt wahrscheinlich auch nichts den Pilz abzuschneiden, oder?

    Viele Grüße

    Judith

    Hallo

    Uwe hat schon recht. Tropfende Schillerporling -> Inonotus dryadeus.

    Ja für den Baum heisst das leider nichts gutes, aber ich sehe oft noch viele Jahren Eichen mit solchen Fruchtkörper.

    Für uns immer wieder ein schöner Augenblick, diese Gutationstropfen zu beobachten und festzuhalten auf einem Bild.

    Der FK wegnehmen bringt nichts, weil das Substrat bereits infiziert ist.

    BG Andy

  • Hallo Rosalie und Andy,

    vielen Dank für eure Antworten! Faszinierend finde ich das auch, und es ist wohl ein natürlicher Prozess. Wobei ich nicht weiß ob die Eichen hier nicht auch durch die klimatischen Veränderungen und den gesunkenen Grundwasserspiegel anfällig sind.

    Nun ist mir eingefallen, dass ich letztes Jahr auch schon einen solchen riesigen schwammigen brocken bei den anderen Eichen unten gefunden habe. Ich dachte damals der wüchse da am Boden.

    Wachsen diese Pilze auch weiter oben im Baum und fallen dann ab?

    Ist es möglich, dass alle Eichen am Hof befallen sind wegen des geteilten Substrates? Das wäre natürlich schade.

    Liebe Grüße

    Judith

    Hier noch Mal ein Foto vom Abend. Die tropfen sehen aus wie kleine glitzernde Perlen.

  • Hallo Judith nochmal,


    ich kann mir gut vorstellen, das langfristig klimatische Veränderungen wie zum Beispiel Veränderungen in der Wasserzufuhr zur Folge haben, das ein Baum anfälliger auf Krankheiten reagiert.
    Das muss aber nicht unbedingt sein. Ein Baum ist nicht sofort anfälliger, nur weil er mal, auch über einen längeren Zeitraum, scheinbar weniger Wasser bekommt. Gerade so eine grosse alte Eiche verfügt über grosse Speicher. Auch Bäume mit kontinuierlicher Wasserzufuhr können von Pilzen befallen werden.

    Ich vermute mal es ist ein weitaus komplizierteres Zusammenspiel von vielerlei Faktoren, welches die Pilze auf den Bäumen wachsen liess.
    Die Pilze können mehrere Meter hoch im Baum erscheinen und natürlich sind sie auch vergänglich und fallen dann auch auf den Boden. Sichtbar ist der „Pilz“ dann nicht mehr am Baum, aber das Myzel ist immer noch unter der Baumrinde verborgen.
    Es ist traurig für die Bäume aber einmal „infiziert“ wird man sie nicht retten können.
    Aber wer weis vielleicht schaffen sie es noch ein paar Jahre euch Freude zu bereiten.
    Das klingt jetzt wahrscheinlich blöd, aber auch ein toter Baum kann wunderschön aussehen!

    Auch dann können sie noch lange stabil sein ohne gefällt werden zu müssen.

    LG

    Rosalie