Ein Pilz wie ein Saphir

Es gibt 12 Antworten in diesem Thema, welches 753 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (30. Oktober 2023 um 10:10) ist von Roger.

  • Bei einem nächtlichen Spaziergang mit einer UV-Taschenlampe über unsere moosige Wiese auf dem Campingplatz habe ich einen Saphir am Boden entdeckt.

    Bei genauer Betrachtung entpuppte sich dieser als roter Täubling, der im UV-Licht stark blau fluoresziert.

    Die Fluoreszenz ist unter der Huthaut lokalisiert, und der Rest des Pilzes leuchtet gelb.

    Ich hoffe, die farbigen Geheimnisse dieses alltäglichen Pilzes gefallen Euch auch.

    Ich habe versucht den Pilz zu identifizieren, ich weiss aber aus diesem Forum, dass dies bei Täublingen sehr schwierig ist. Trotzdem hoffe ich, dass ich ihn getroffen habe: Der Fleischrote Speisetäubling (RUSSULA VESCA). Schön wäre es, wenn ein Spezialist dies bestätigen oder mir den korrekten Namen mitteilen könnte. Deshalb unten meine Bilder und Aufzeichnungen zu diesem Pilz.

  • Hallo Roger,

    ein Fleischroter Speisetäubling (Russula vesca) ist das meiner Ansicht nach nicht, denn der hat weder einen rosa gefärben Stiel noch ockerfarbenes Sporenpulver. Um welche Täublingsart es sich tatsächlich handelt, kann ich jedoch nicht sagen.

    VG Sepp

    Eine Verzehrsfreigabe gibt es nur beim Pilzsachverständigen vor Ort

  • Lieber Roger


    Ich denke auch, dass es kein Speisetäubling /russula vesca ist und würde mal bei den Ledertäublingen suchen. Ohne SP und chemische Reaktionen kann ich dir leider auch nicht genauer helfen. Vielleicht weiss noch jemand Rat.


    Liebe Grüsse

    Corinne

    Hinweis: Mit meinen Beiträgen und Kommentaren kann ich keine Tipps/Empfehlungen zum Verzehr abgeben.
    Zur Pilzbestimmung für Speisezwecke den Pilzsachverständigen vor Ort konsultieren. Vielen Dank.

  • Hi,


    Sepp hat schon ein paar Punkte genannt warum es kein Speisetäubling sein kann.


    Darf ich fragen, wie lange du für die Geschmacksprobe gekaut hast? Rein optisch klingeln bei mir gerade die Russula badia Warnglocken. Der wird nicht zu unrecht auch Heimtückischer Täublinge genannt, die extreme Schärfe kommt erst bei längeren Kauen.


    VG Thiemo

    Bestimmungsvorschläge anhand von Fotos sind immer unter Vorbehalt und mit Restrisiko!

    Eine Freigabe zum Verzehr können nur Pilzsachverständige vor Ort geben! -> Pilzsachverständige finden

  • Könnte hier nicht ein Ledertäubling vorliegen? Mir fällt auf, dass die Lamellen in Stielnähe gegabelt sind.

    Alle meine Aussagen in diesem Forum sind nur als Bestimmungshilfen und keinesfalls als Verzehrfreigabe zu verstehen.

  • Guten Tag alle miteinander!

    Ja, Täublinge sind offenbar ein ganz kompliziertes Gebiet! Danke herzlich für Eure Hinweise. Leider kann ich weder "Chemie-" noch "Mikroskop-Daten" nachliefern und werde den Pilz mit einem Privatnamen in meine Sammlung aufnehmen: Rogers Saphir-Täubling!

    Hier aber doch noch Antworten auf Eure zwei Hinweise:

    • Ich habe ihn lange gekaut und es kam keine "heimtückische Schärfe" auf
    • Die Lamellen sind in Stielnähe tatsächlich häufig gegabelt, und übrigens auch gelegentlich queradrig verbunden.

    Hilft das ?

    Nochmals danke und habt's alle gut!

    Roger

  • Die Lamellen sind in Stielnähe tatsächlich häufig gegabelt, und übrigens auch gelegentlich queradrig verbunden.

    Hilft das ?

    Das haben auf jeden Fall Ledertäubling. Sie schmecken auch mild.

    Hat der Pilz in Randnähe vielleicht rötliche Lamellenschneiden?

    Alle meine Aussagen in diesem Forum sind nur als Bestimmungshilfen und keinesfalls als Verzehrfreigabe zu verstehen.

  • Hallo,

    Ok, dann ist Russula badia natürlich raus. Ohne weitere Auffälligkeiten ist das erst einmal irgendein Ledertäubling. Der Rotstielige (R.olivacea) wäre natürlich möglich, aber sicher bin ich mir hier nach Bildlage keinesfalls.

    VG Thiemo

    MisterX Ledertäubling ist ein weiter Begriff und gegabelte Lamellen sind kein allgemeines Merkmal von allen Ledertäublingen. Beispielsweise beim Braunen Ledertäubling Russula integra weist sogar der wissenschaftliche Name (integer) darauf hin, dass alle Lammeln ungegabelt von Stiel zum Hutrand durchgehen sollen. Querverbindungen am Lamellengrund sind ein anderes Thema.

    Bestimmungsvorschläge anhand von Fotos sind immer unter Vorbehalt und mit Restrisiko!

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  • Beispielsweise beim Braunen Ledertäubling Russula integra weist sogar der wissenschaftliche Name (integer) darauf hin, dass alle Lammeln ungegabelt von Stiel zum Hutrand durchgehen sollen.

    Sehr spannend. Jetzt wo Dus sagst...das sieht man auch auf dem Bild hier auf der Webseite gut. Das werde ich mir beim nächsten Ledertäubling mal genau anschauen. Vielen Dank für den Tipp! :good:

    LedertaeblingSPP3.jpg

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  • Hallo miteinander

    Ich freue mich über die vertiefte Diskussion zu meinem «Saphir-Pilz»! Ich habe gelernt, dass die Lamellen offenbar entscheidend sein können bei der Bestimmung. Deshalb habe ich meine Fotos nochmals durchgeschaut und zeige hier noch eine andere. Da sind die gegabelten Lamellen schön zu sehen. Im kleinen Ausschnitt habe ich die Randzone vergrössert und farblich etwas verstärkt. Kann man da vielleicht die rötlichen Lamellenschneiden in Randnähe erkennen, die MisterX angesprochen hat?

    Herzliche Grüsse

    Roger

  • Kann man da vielleicht die rötlichen Lamellenschneiden in Randnähe erkennen, die MisterX angesprochen hat?

    Ich würde sagen in diesem vergrößerten Abschnitt nein. Die müssten sehr deutlich auch ohne Lupe mit dem bloßen Auge erkennbar sein.

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