CHLOROPHYLLUM Frage zur PSV Prüfung

Es gibt 7 Antworten in diesem Thema, welches 449 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (22. November 2023 um 13:05) ist von AustriaMyko.

  • Moin ihr Lieben,

    wäre es aus eurer Sicht ein Fehler in der PSV Prüfung, wenn man rötende Riesenschirmlinge (CHLOROPHYLLUM) generell nicht freigeben würde und dies mit der unklaren Systematik und der uneinheitlichen Bewertung des Speisewertes begründen würde. Ich verfolge die verschiedenen Diskussionen zur Gattung und werde eher unsicherer als sicherer. Das Problem ist, das C. olivieri ja auf der Positivliste der DGfM steht.

    VG André

  • Hallo Andre,

    du kannst in der praktischen Prüfung sagen, dass das ein Safranschirmling ist, und ihn nicht freigeben. Du kannst auf die Rückfrage: "wieso gibst du ihn nicht frei?", die dann wohl kommen wird, warten und dann deine Sicht der Dinge darlegen. Mit Chlorophyllum olivieri habe ich selber noch nie ein Problem gehabt, obwohl ich ihn schon oft gegessen habe, auch die anderen Mitglieder in unserem Pilzverein hatten noch nie Probleme. Daher kann ich nachvollziehen, dass er auf der Positivliste steht. Chlorophyllum rhacodes habe ich selber noch nie gegessen und habe auch nicht vor, es jemals zu tun. Als PSV gebe ich ihn auch nicht frei.

    Wichtig ist, dass du erkennst, welcher Pilz es ist. Liegt ein Gift-Riesenschirmling (Chlorophyllum brunneum oder molybdites) vor dir, wird glaube ich schon erwartet, dass du ihn nicht einfach so als Safranschirmling abtust. Giftpilze müssen in der praktischen Prüfung i. d. R. benannt werden.

    FG

    StephanW

    Für meine hier gemachten Aussagen zu Pilzen übernehme ich keinerlei Haftung, es sind insbesondere keine Essfreigaben.

  • C. Brunneum wird im neuen Buch von Gminder/Karasch nicht als Giftpilz geführt.

    Alle meine Aussagen in diesem Forum sind nur als Bestimmungshilfen und keinesfalls als Verzehrfreigabe zu verstehen.

  • Hallo,


    in meiner PSV Prüfung wurde C.brunneum als Giftpilz vorgelegt und musste benannt und erkannt werden.


    C. olivieri sehe ich unkritisch und gebe ich auch frei. C.rhacodes prinzipiell nicht, allein wegen der Verwechslungsgefahr, wenn der Ratsuchende meint ihn bei erneuten Funden zu erkennen.


    VG Thiemo

    Bestimmungsvorschläge anhand von Fotos sind immer unter Vorbehalt und mit Restrisiko!

    Eine Freigabe zum Verzehr können nur Pilzsachverständige vor Ort geben! -> Pilzsachverständige finden

  • Moin ihr Lieben,


    vielen Dank für eure Meinungen. Ja, klardenkend Unterschiede der einzelnen Arten sollte man wissen, auch wenn die Abgrenzung ja wohl nicht so einfach ist.

    LG André

  • Hallo zusammen,

    Ich stelle mir nun die Frage wie grenzt man am Besten C. olivieri von C. rhacodes ab?

    Der Wuchsort Wald vs. Garten?

    Bzw der Kontrast der Hutfarben untereinander?


    Vielleicht mag mir da ja jemand ein paar Tipps geben und mich aufklären!

    LG

    Austria

  • Hallo,

    Es ist wie du vermutest. Die nicht zum Untergrund kontrastierenden Hutschuppen, und die damit ziemlich einheitlich graubraune Färbung machen C.olivieri aus. Dazu kommt die Ökologie, in dem Fall der Wuchs an nicht besonders nährstoffreichen Standorten, also nicht Kompost, Garten mit gedüngter Erde, Waldweg zwischen Brennesseln etc.

    Zwischen C.rhachodes/rachodes und C.brunneum ist es schwieriger. Tendenziell ist der Ring beim zweiten eher einfach statt doppelt ausgeprägt und die Knolle mehr gerandet aber Gewissheit hat man nur nach dem Vermessen der Cheilozystiden.

    VG Thiemo

    Bestimmungsvorschläge anhand von Fotos sind immer unter Vorbehalt und mit Restrisiko!

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