Waldrunde Messen, Solothurn, Schweiz - Mitte November

Es gibt 10 Antworten in diesem Thema, welches 636 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (24. November 2023 um 18:57) ist von Rosalie.

  • Liebe Pilzfreunde

    Heute hatte ich 2 Stunden Zeit auf die Pirsch zu gehen. Diesmal mit meiner ganzen Ausrüstung. Ich laufe so c.a. 10 Minuten bis im Wald bin. Es sieht auch schon sehr herbstlich aus jetzt - und es fühlt sich auch so an.

    Auf dem Weg zum Wald klappere ich noch meine lepista nuda stelle ab, und es hat sich so halbwegs gelohnt, die meisten waren schon hinüber, aber 3 kleinere Exemplare konnte ich mitnehmen.

    Der Wald war übersäht von Kaffeegabeltrichtern, die habe ich aber stehen lassen.

    Der starke Anisgeruch (besonders an Stielende) und die schiefe Knolle verraten ihn: den schiefknolligen Anisegerling (agaricus essetti). Ich habe natürlich nur den frischen mitgenommen.

    Ein interessante Taube lief mir über den Weg - ein Erstfund. Denn nahm ich mal mit zum aussporen.


    Mit Rüblingen (hier dem Horngrauen ?) kenn ich mich nicht so aus, daher liess ich sie stehen. Sahen auch nicht mehr so frisch aus.

    Der Wald war auch voll mit Nebelkappen (clitocybe nebularis). Einige hatten eher braune Hüte, andere graue - egal der markante Geruch war derselbe - lasse ich auch stehen da Essbarkeit angezweifelt wird. Diese Dinger können ja riesengross werden !

    (edit) Ein weiterer Erstfund. Wahrscheinlich ein durchwässerter Pfefferröhrling (danke Rosalie für den Tipp), habe ihn leider nicht mitgenommen oder 'probiert'.

    Auch hier wird die Essbarkeit diskutiert: beim gelbstieligen Muschelseitling (panellus serotinus). Wächst zuverlässig jedes Jahr an diesem Buchentotholz. Hatte diese in meine ersten Pilzjahr mit dem Austernseitling verwechselt. Jedes Jahr lasse ich ihn stehen (wie auch dieses Mal).

    Meine ersten Austern in diesem Jahr. Leider schon hinüber, darum nur fotografiert.


    Zum Abschluss habe ich doch noch etwas Verwertbares mitnehmen können. Mein Lieblingspilz, den Parasol (macrolepiota procera). Gerade noch an der Grenze zum Essbaren. Wenn ich eine Woche früher gewesen wäre, hätte ich hier einige Exemplare mitnehmen können. Auf alle Fälle ist der Standort gemerkt !

    Ich wünsche Euch ein schönes Wochenende.

    Euer Pilze-Martin :yay:

    4 Mal editiert, zuletzt von tinup (19. November 2023 um 13:52)

  • Hallo Martin


    Mir zeigen sich zur Zeit die selben Pilze im Wald, wir sind ja auch Nachbarn. Ich treibe mein „Un“Wesen rund um Neuendorf (SO)

    Diesen Rübling habe ich heute auch gefunden und hatte ihn als kastanienbraunen bestimmt.

    So sicher bin ich mir da aber auch nicht.

    Leider keine Bilder gemacht.

    Zu deinem Röhrling würde ich sagen, könnte ein Pfefferröhrling sein.

    Und auch die gelbstieligen Muschelseitlinge durfte ich heute finden.
    Mich wundert allerdings das sie auf einem schiefen Schillerporling wachsen.

    LG

    Rosalie

  • hallo Rosalie, dann kann ich dich ja schon fast Nachbarin nennen :)

    Danke für den Tipp mit dem Pfefferröhrling, den kannte ich nicht, muss mal über die Litetatur.

    Ich denke dein Schillerporling wächst direkt aus der gleichen Stelle wie der Muscheling und nicht der Muscheling aus dem Porling ??

    Die grauen Rüblinge kann man makroskopisch nicht so gut auseinanderhalten.

    Lg Martin

  • Hallo Martin


    ich habe hier mal noch ein Bild von der anderen Seite von der Birke, hier ist der Schillerporling weniger vom Moos bewachsen.

    Die Fruchtkörper vom Muschelseitling sind hier noch sehr klein.

    Aber ja vorstellbar wäre das das Myzel vom Muschelseitling durch die porige Struktur vom Schillerporling durchwächst und gar nicht unbedingt darauf.


    Ich finde das sehr spannend und interessant, da ich bisher diese Kombination so noch nie gesehen habe.


    LG

    Rosalie

  • (edit) Ein weiterer Erstfund. Wahrscheinlich ein durchwässerter Pfefferröhrling (danke Rosalie für den Tipp), habe ihn leider nicht mitgenommen oder 'probiert'.

    Hallo

    Schade, den kann man gut im Pilzgericht integrieren. Ein paar verbessern jedes Pilzgericht. Beachte die Röhren und den innen gelben Stiel!

  • Hallo Martin

    Schöne Tour, danke für das mitnehmen.

    Ich vermute dein Taube wird ein -> Russula cavipes.

    BG Andy

  • Hallo nochmal

    Mich wundert allerdings das sie auf einem schiefen Schillerporling wachsen.

    Hallo

    Das machen die zu 100% nicht!

    ich habe hier mal noch ein Bild von der anderen Seite von der Birke, hier ist der Schillerporling weniger vom Moos bewachsen.

    Das ist kein Schillerporling. Baumkrebs oder so etwas .....

    Ich dachte an einen schiefen Schillerporling, da er bei dieser Grösse keinerlei Neubewuchs (frische Baumtriebe) zeigt. Das könnte bei dieser Grösse ziemlich sicher passieren. Die Struktur und Farbe unter der äusseren Schicht passen für mich auch.

    Sollte die „Wucherung“ tatsächlich eine Art Baumkrebs sein?
    Ich werde wohl mit schwerem Werkzeug los ziehen müssen, um rauszufinden worum es sich hier handelt.

    Könnte es sogar möglich sein das der Muschelseitling nicht nur den Baum parasitiert?


    LG

    Rosalie

  • Hallo zusammen


    ich möchte kurz Rückmeldung zur Annahme Schillerporling geben.

    Heute war ich vorm Regen nochmals an der Birke. Sofort konnte ich im trockenen Zustand sehen, dass es sich hier nicht um einen Schillerporling handeln kann, da die äußere Schicht braun ist und nicht schwarz (wie sie sich in durchnässten Zustand gezeigt hat)

    Trotzdem konnte ich es nicht lassen ein kleines Stück von der Wucherung mal anzusägen, um alle Restzweifel auszuräumen. Und ja die Späne waren aus Holz!

    Nun, ich freue mich wieder etwas gelernt zu haben 😎


    LG Rosalie