Buchenwaldwasserfuß mit Pleurozystiden? -> Buchenwaldwasserfuß

Es gibt 9 Antworten in diesem Thema, welches 400 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (18. Mai 2024 um 20:59) ist von StephanW.

  • Guten Abend,


    ich hab heute im Buchenwald mehrere zierliche Pilze mit gelbockerfarbenem Hut, weißem Stiel, weißen Blättern und weißem Sporenpulver gefunden. Die Hüte hatten etwa 1,5 cm Durchmesser. An der Basis des hohlen Stiels war weißes Myzelfilz vorhanden, alle Fruchtkörper sind auf vergrabenen Buchenaststückchen gewachsen.


    Beim Schlüsseln nach Winkler ("Pilze Mitteleuropas") bin ich schnell beim Buchenwaldwasserfuß hängengeblieben. Alles paßt wunderbar. Im Winkler steht aber, daß Hydropus subalpinus keine Pleurozystiden habe. Meine Fruchtkörper haben aber Zystiden auf der Lamellenfläche. Die sieht man meiner Meinung nach, wenn man mit hundertfacher Vergrößerung auf die Lamellen schaut, als herausstehende Erhebungen. Außerdem meine ich die zu erkennen, wenn ich ein Lamellenstück mit der Rasierklinge ringsum beschneide und dann als Quetschpräparat im Mikroskop betrachte. Allerdings bin ich am Mikroskop nicht sehr erfahren...


    Ich häng ein paar Bilder an. Kann jemand bestätigen, daß das ein Buchenwaldwasserfuß ist? Gibt es den auch mit Pleurozystiden?


    Danke und viele Grüße,

    Benjamin Bihler

  • Hallo ben,

    hast du auch Sporen vom Pilz bekommen? Wie die Zystiden auszusehen haben und wo sie zu sein haben bei Hydropus subalpinus, weiß ich zwar nicht, dafür aber, wie die Sporen dieses Pilzes aussehen, nämlich würstchenförmig.

    FG

    StephanW

    Für meine hier gemachten Aussagen zu Pilzen übernehme ich keinerlei Haftung, es sind insbesondere keine Essfreigaben.

  • Hmmm, der Fruchtkörper ist jetzt alt, da lohnt es sich wohl nicht, nach Wasser zu suchen. Außerdem hab ich keinen Sporenabwurf mehr hingekriegt. "Wurzeln" sehe ich nicht, da der Pilz direkt dem Holz entspringt.


    Was ich nochmal angekuckt habe, sind die Pleurozystiden. Hier in 100-facher Vergrößerung, die dunklen Erhebungen halte ich für Pleurozystiden:



    Und hier bei einem Quetschpräparat, nachdem ich die Ränder des Lamellenstücks abgesäbelt hatte:

    Hier bei geringerer (400-facher Vergrößerung):

    Das sind doch eindeutige Zystiden, oder?

    Ich probier es weiter mit dem Sporenabwurf, "würstchenförmig" hätte schon hinkommen können...

    Benjamin

    Benjamin

  • Hallo Ben,

    Zystiden jeglicher Art kann ich auf deinen Fotos nicht erkennen, wohl aber auf Foto 2 ziemlich weit links ein paar Sporen. Es scheint also welche zu geben. Könntest du von denen vielleicht mal ein (scharfes!) Foto schießen?

    FG

    StephanW

    Für meine hier gemachten Aussagen zu Pilzen übernehme ich keinerlei Haftung, es sind insbesondere keine Essfreigaben.

  • Hallo Ben,

    Zystiden jeglicher Art kann ich auf deinen Fotos nicht erkennen, wohl aber auf Foto 2 ziemlich weit links ein paar Sporen. Es scheint also welche zu geben. Könntest du von denen vielleicht mal ein (scharfes!) Foto schießen?

    FG

    StephanW

    Ich schaff das leider nicht. :'-( Sporen fallen keine mehr aus. Ich hab deshalb den Hut befeuchtet und auch mal mit einem Wassertropfen auf den Objektträger gelegt. Durch das viele Hantieren ist das Gewebe jetzt aber wohl so brüchig geworden, daß viele kleine Partikel auf dem Objektträger verbleiben, von denen ich nicht mehr mit Sicherheit sagen kann, ob es Sporen oder Luftbläschen oder Verunreinigungen sind.


    Das Problem habe ich nicht zum ersten Mal. Da lob ich mir dunkle Sporen, aber bei weißlichen Sporen hab ich Erkennungsprobleme, wenn es sich nicht um ein reines Sporenabwurfpräparat handelt.


    Meine Hoffnung ist, daß ich nochmal einen frischen solchen Fruchtkörper finde (im Wald waren mehrere vorhanden), dann kann ich einen neuen Versuch starten...

    Benjamin

  • Hallo und guten Tag Benjamin,

    Zitat

    …. Das sind doch eindeutige Zystiden, oder?

    das sind, wenn auch sehr schlecht abgebildet, Zystiden.
    Warum bitte ist das Lamellenpräparat so gelb?

    Zitat

    …. Ich schaff das leider nicht. :'-( Sporen fallen keine mehr aus.

    Sporen müssen nicht unbedingt herausfallen. Du kannst auch statt eines Sporenabwurfpräparates auch Sporen auf einer Lamelle mikroskopieren. Dort findest du immer Sporen!

    Eine gute Zeit
    Gelbfieber & Co

  • Guten Abend,

    ich hab heute wieder Fruchtkörper gefunden, die den genannten wie ein Ei dem anderen geglichen haben.


    Ich hab diesmal den Stiel an der Basis abgerissen. Beim Zusammendrücken sind Wassertropfen herausgekommen. Das war allerdings bei Waldfreundrüblingen auch der Fall. Nach ausgiebigen Regenfällen scheint das also kein gutes Kriterium zu sein. Oder sollte bei Hydropus die Flüssigkeit auch ohne Drücken kommen?


    Sporen sind hier bei tausendfacher Vergrößerung:

    Der Gelbstich und die Unschärfe sind leider immer noch da. Das liegt daran, daß ich mit einem Tablettrechner vom Okular abphotographiere und das Gerät wohl einen automatischen (und falschen!) Weißabgleich machen will. Die Sporen ähneln schon sehr dem, was ich im Internet von Hydropus subalpinus gesehen habe.


    Ich hab auch ein bißchen recherchiert. Sowohl hier: https://www.zobodat.at/pdf/OestZPilz_6_0181-0210.pdf als auch hier: https://www.pilzforum.eu/board/thread/5…hn-singer-1962/ werden sehr wohl Pleurozystiden beschrieben. Ich meine daher, daß die Angabe bei Winkler falsch ist.


    Wenn jetzt kein großer Widerspruch mehr kommt, nenne ich meinen Bestimmling "Buchenwaldwasserfuß". :)


    Danke für die hilfreichen Antworten.

    Benjamin

  • Hallo Ben,

    meiner Meinung nach sehen die Sporen vorschriftsmäßig für Hydropus subalpinus aus.

    FG

    StephanW

    Für meine hier gemachten Aussagen zu Pilzen übernehme ich keinerlei Haftung, es sind insbesondere keine Essfreigaben.

  • Bihlerben 19. Mai 2024 um 09:02

    Hat den Titel des Themas von „Buchenwaldwasserfuß mit Pleurozystiden?“ zu „Buchenwaldwasserfuß mit Pleurozystiden? -> Buchenwaldwasserfuß“ geändert.