Welcher Raufuß

Es gibt 16 Antworten in diesem Thema, welches 8.453 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (24. September 2014 um 13:19) ist von ThomasL.

  • Hallo Pilzkenner,

    um welchen Vertreter der Gattung Leccinum könnte es sich hier handeln? Er stand auf einer trockenen Wiese unter Birke und Espe. L. scabrum kann es wegen den olivblauen Verfärbungen nicht sein. L. cyaneobasileucum fällt wegen der Schuppung eigentlich auch aus. L. variicolor sollte an solch einem trockenen Ort nicht zu finden sein und L. duriusculum hat eine überhängende Huthaut, was ich bei dem nicht erkennen kann.

    Ich bin etwas ratlos und würde mich über eine Idee freuen.

    VG Jörg

    Weil Pilze keine Bücher lesen sehen sie selten so aus wie sie sollten

    • Offizieller Beitrag

    Hallo, Jörg!

    Dem hätte ich jetzt mal den Arbeitstitel Leccinum schistophilum gegeben.
    Jonas hat die Art eben >hier< gezeigt.
    Wäre aber nicht falsch, da mal durchzumikroskopieren, weil Leccinum scabrum auch selten mal etwas blau werden kann und der Stiel hier schon eher breit und kaum gebogen ist.


    LG, Pablo.

  • Hallo Pablo,

    der könnte recht gut hinkommen denn ich habe oben vergessen zu schreiben, dass die Stielbasis noch einigen Minuten recht stark blaut, fast wie bei L. cyaneobasileucum. Die sind dort alle sehr klein und die Huthaut hat im jungen Stadium eine graue Färbung.

    Von Leccinum schistophilum habe ich bisher noch nie etwas gehört.

    VG Jörg

    Weil Pilze keine Bücher lesen sehen sie selten so aus wie sie sollten

    Einmal editiert, zuletzt von Heuler22 (6. September 2014 um 21:54)

  • Hallo Jörg, hallo Pablo!
    Also, auf dem Bild sieht man ja richtig, wie fest der ist.
    Ich bin allein nach Bild (ohne die Merkmale zu lesen) schon bei Leccinum duriusculum (Pappel-Raufuß) gewesen.

    Was soll da eigentlich dagegen sprechen?

    VG Ingo W

    Bezüglich Pilzbildanfragen: Pilz nur von oben ist wie Käfer nur von unten.

    • Offizieller Beitrag

    Hallo, Ingo!

    Manchmal denke ich wohl einfach zu umständlich.
    Das ist jedenfalls die naheliegendste Lösung. Und der Hutrand ist zwar nicht deutlich eingerollt, aber er steht auf jeden Fall etwas über.
    Sollte also passen. Wenn dann noch eine Pappel in der Nähe war, kann man das eintüten, denke ich.


    LG, pablo.

  • Hallo Ingo und Pablo,

    Leccinum duriusculum kenne ich aber mit deutlich überstehender Huthaut. Das kann ich bei dem nicht erkennen:hmmm:, festes Fleisch hat er aber. Mal sehen wie sich die wenige Zentimeter danebenstehnden Babys entwickeln. Eine Espe gibt es, wie oben beschrieben dort auch.

    Überzeugt bin ich vom Pappel-Raufuß nicht.

    VG Jörg

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  • Hallo Jörg!

    Ob das mit der "deutlich überstehender Huthaut" nun wirklich so artspezifisch für Leccinum duriusculum (Pappel-Raufuß) ist?
    Pablo sagt ja "eingerollter Hutrand", ich übersetze das mal nach Ansicht einiger Gockel-Bilder als eingerollte Huthaut.
    Wie auch immer:
    Makrofotos zum Thema würden vielleicht einen Sinneswandel bei mir bewirken. Momentan sehe ich aber keinen Grund dafür.

    Natürlich werde ich aber meinen nächsten Fund daraufhin genau anschauen. Solche Wissenslücken müssen auf jeden Fall geschlossen werden.

    VG Ingo W

    Bezüglich Pilzbildanfragen: Pilz nur von oben ist wie Käfer nur von unten.

    Einmal editiert, zuletzt von Ingo W (7. September 2014 um 02:36)

  • Hallo Ingo und Pablo,

    ich habe hier ein paar Hutaufnahmen von drei Raufüßen. Zwei davon sind definitiv Birkenpilze, da keine Pappel im Umkreis von
    50 m stand.

    Welcher von den dreien ist eurer Meinung nach der vermutete Leccinum duriusculum? Andere können es natürlich auch probieren.

    Viel Spaß beim Raten wünscht euch:P.

    Jörg

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    Einmal editiert, zuletzt von Heuler22 (8. September 2014 um 21:12)

    • Offizieller Beitrag

    Hallo, Jörg!

    Auf Bild 1 & 2 käme der Hutrand für L. duriusculum duchaus in Frage.
    Aber beurteilen kann ich es so nicht, da braucht's schon ein Gesamtbild. :wink:


    LG, Pablo.

  • Hallo Pablo,

    dann gebe ich Dir noch die Großbilder dazu. Die Reihenfolge ist die gleiche.

    Ich bin gespannt auf deine jetzige Meinung:P.

    VG Jörg

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    • Offizieller Beitrag

    Hallo, Jörg!

    Kann alles Leccinum scabrum sein, oder auch nicht.
    Wie heißt es so schön: Röhrlingsbestimmung ist eben doch nicht so einfach. :wink:
    Eine grünfleckende Stielbasis sehe ich jedenfalls bei keinem Fund.


    LG, pablo.

  • Zitat von Beorn pid='14897' dateline='1410292558'


    Eine grünfleckende Stielbasis sehe ich jedenfalls bei keinem Fund.


    Die hat nur Nummer 3 und sie ist nicht grün sonder eher blau mit leichtem Grünstich. Ich gebe es auf die Arten der Leccinum-Gruppe immer genau bestimmen zu wollen. Neue Fruchtkörper wird es wahrscheinlich dieses Jahr nicht mehr geben, die Rasenmäherkolonne war heute da:grrr:.

    Vielen Dank für deine Bemühungen und natürlich auch an Ingo.

    VG Jörg

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    • Offizieller Beitrag

    Hallo.

    Und du bist sicher, daß da keine Pappeln oder Espen irgendwo rumstanden?
    So bis 30 m Entfernung wäre sicher noch ok.
    Weil dann schreibst du einfach Leccinum duriusculum drunter und gut ist. :wink:

    Die Rasenmäher müssen übrigens sein. Die Pilze kommen damit klar und freuen sich ja sogar, wenn das Gras auf den Flächen nicht zu hoch steht. Das bringt besseres Klima und freien Platz zum Wachsen. Darum sind Parks ja so beliebt bei Pilzen.


    LG, Pablo.

  • Hallo Pablo,

    Nummer 3 stand genau zwischen einer Birke und einer Espe, bei den anderen gab es keine Pappeln. Mir ging es hier um die überhängende Huthaut, die beim Pappel-Raufuß immer vorhanden sein soll, bei meinen vermeindlichen aber nicht. Bei meinen anderen Funden von Leccinum duriusculum war das immer deutlich zu sehen. Vielleicht gibt es da ja auch fließende Übergänge wie bei den Filzröhrlingen. Nummer 3 und der von meiner Anfrage zu Beginn standen am selben Ort.

    VG Jörg

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    Einmal editiert, zuletzt von Heuler22 (9. September 2014 um 23:52)

  • Hallo Pablo und Ingo,

    ich habe am WE eine Kollektion meiner Raufüße Peter Welt vorgelegt und er benamst sie mit Leccinum rigidipes (Orton 1988). Er hat bei einem der Fruchtkörper ein leichtes Röten im Fleisch neben der Blaufärbung feststellen können.

    Was es nicht alles so gibt. Von dem habe ich noch nie etwas gehört. Da lagen wir alle ziemlich daneben:D.

    VG Jörg

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    • Offizieller Beitrag

    Hallo, Jörg!

    Peter ist aus meiner Sicht ein sehr guter Kenner der Gattung.
    Einige Publikationen von ihm zu Raustielröhrlingen sind mir schon begegnet.
    Die Art hatte ich nicht auf dem Schirm, weil sie oft (auch bei IF) mit Leccinum scabrum synonymisiert wird.
    Aber ich vertraue eher Peter Welt als IF. :wink:
    Das Artkonzept, was Machiel Noorderloos für Leccinum scabrum >hier< vorstellt, ist wohl auch offen. Er bezieht zwar L. rigidipes in ein weit gefasstes Konzept von L. scabrum ein, stellt das aber gleichzeitig zur Diskussion.


    LG, Pablo.

  • Erstmal, danke für diesen interessanten Beitrag und für die informativen Links. Raufüße sind ja wirklich ein sehr spannendes Thema.
    Da hier gerade die Raufuß Experten beisammen sind, möchte ich die Gelegenheit nutzen eine Bitte zu äußern. Ich habe da unter https://www.123pilze.de/000Forum/showt…p?tid=10&page=7 (Beitrag 69 und 70), ganz unten auf der Seite eine Bestimmung versucht.
    Falls einer Lust hat, wäre es großartig wenn ihr da mal drauf sehen könnte. Falls gewünscht kann ich es aber auch gerne hier als eigenen Thread einstellen.

    Vielen Dank im voraus und viele Grüße
    Thomas

    Bestimmungsvorschläge sind immer unter Vorbehalt. Auf keinen Fall sind eine Freigabe zum Verzehr.