Rüblinge?, Dickfüße?, Klumpfüße?, oder?

Es gibt 8 Antworten in diesem Thema, welches 6.218 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (13. Februar 2015 um 05:56) ist von Ehemaliges Mitglied 01.

  • Wer suchet, der findet!
    Ich habe. Leider kann ich nicht sagen, was ich da gefunden habe. Nachdem ich mehrere Stunden im Netz tätig war und dort erfolglos geblieben bin, könntet ihr meine letzte Hoffnung sein.
    Die Pilze, Bild 1-3, habe ich vor Jahren in einem ganz kleinen Fichtenwald gefunden, sonst im ganzen Landkreis an keiner Stelle wieder. Der Wald wurde danach durch- und nicht wieder aufgeforstet und ist jetzt sich selbst überlassen. Seit dem ist es vorbei mit dieser Art. Ich vermute, jetzt sind sie bei uns im Landkreis ausgestorben.
    Bild 4 zeigt meiner Meinung nach einen Horngrauen Rübling, den ich im Randbereich eines Buchenmischwaldes fand. Der Fuß ist eigentlich zu bunt, oder?
    Wollt ihr mir nochmal helfen?
    VG
    Klaus aus Gifhorn

  • Hallo Klaus,
    Für mich sind das alles Horngraue Rüblinge (Collybia butyracea f. asema) , wobei ja zwischen Kastanienbraunem Rübling und Horngrauem Rübling alle Zwischenformen auftreten können , sehr variabel diese Pilzchen.
    Gruß Norbert

    Das Pilzwissen kriecht mir nach , hoffentlich holt es mich mal ein .

  • Hallo Klaus,

    was Norbert schreibt findet meine Unterstützung. Es sind Rüblinge, schau einmal hier:

    https://www.123pilze.de/DreamHC/Download/Hornbrauner.htm

    https://www.123pilze.de/DreamHC/Downlo…nienbrauner.htm

    Viele Grüße

    Veronika Weisheit
    Pilzberaterin Landkreis Rostock


    Hinweis: Hier im Forum wird es von mir keine Verzehrfreigaben geben, weil eine Bestimmung über Bild immer fehlerhaft sein kann.

  • Hallo Klaus!

    Da bin ich bei Veronika und Norbert mit Rhodocollybia asema (Horngrauer Rosasporrübling).

    Zitat


    Ich vermute, jetzt sind sie bei uns im Landkreis ausgestorben.

    Da brauchst du keine Angst zu haben. Ist ein sehr häufiger Pilz, den du sicherlich wieder in der (Nadel)streu finden wirst.
    http://asco-sonneberg.de/pages/gallery/…4501&position=4

    VG Ingo W

    Bezüglich Pilzbildanfragen: Pilz nur von oben ist wie Käfer nur von unten.

  • Hallo Klaus
    Der Horngraue Rübling ist übrigens auch ein guter "Füllpilz", wenn man mal im Herbst nicht genug findet!

  • Hallo Veronika,
    Die beiden Rüblinge, Nr. 1039 und 1040 bei Pilze 123 habe ich mir bestimmt 50 mal angesehen. Ich bin auch sicher, das der vierte ein Horngauer ist.

    Hallo Ingo,
    Horngraue und Kastanienbraune Rüblinge sind bei uns nicht selten. Die könnte ich auf Bestellung finden.
    Zu den ersten 3en muß ich sagen, so in dieser bunten und festen Form mit dem knolligen Fuß, den ungewöhnlichen Farben und dem drehstieligen Stiel, habe ich diese Pilze noch nie an anderer Stelle gefunden. Wie gesagt, nach der Holzernte war es vorbei damit.
    Es mag ja sein, daß, wenn sich der Waldboden wieder erneuert hat, meine Freunde wiederkommen.
    Allerdings tendire ich zu einer eigenen Art oder Unterart.
    Schade, daß niemand gleiche Fotos zum Vergleich hat
    viele Grüße
    Klaus aus Gifhorn

  • Hallo
    Wenn genug zum "Zersetzen" vorhanden ist und das "Wachstumsklima" stimmt, kommt der wieder! Das Aussehen der Rüblinge kann bei dem Horngrauen und Kastanienbraunen sehr variabel sein. Eine Unterscheidung ist makroskopisch oft schwer oder ganz unmöglich. Die Palette reicht von weiß bis schwarz, von zierlich bis groß und stämmig.

    • Offizieller Beitrag

    Hallo, Klaus!

    Der Hut ist hygrophan, d.h. er verändert die Farbe je nach dem, ob er nass oder trocken ist. Weil die Huthaut nicht gleichmäßig abtrocknet, kann das zonen- oder fleckweise passieren. Ist die ganze Huthaut ausgetrocknet, ist eben der ganze Hut hell.
    Ein wirklich passendes Bild habe ich nicht, aber wenn man sich bei diesem hier:

    das Aussehen mit komplett trockenem Hut vorstellt, dann hat man deinen Pilz.
    Auch im ersten Bild kannst du ganz am Hutrand noch die "feuchtfarbe" sehen.

    Wenn du eine neue Art beschreiben willst, dann musst du mehrere Kollektionen untersuchen (kann auch vom selben Standort sein, dann aber aus unterschiedlichen Jahren, da müssen freilich auch alle mikroskopischen Parameter dokumentiert sein, dann musst du den Pilz Sequenzieren lassen und mit den Sequenzen anderer Arten vergleichen, dann musst du das den Regeln entsprechend (wobei die lateinische Diagnose immerhin keine hohe Bedeutung mehr hat) in einem geeigneten fachblatt veröffentlichen. :wink:

    Allerdings wird da auch dann nichts anderes rauskommen als Rhodocollybia butyracea (oder asema).
    Ich halte beides eh für Synonym, weil sich eben alle Übergänge finden, wie Uwe ja schreibt:

    Zitat von Uwe pid='20518' dateline='1423771488'

    Hallo
    Eine Unterscheidung ist makroskopisch oft schwer oder ganz unmöglich. Die Palette reicht von weiß bis schwarz, von zierlich bis groß und stämmig.


    ...und mikroskopisch gibts da auch nichts zu trennen.
    Jedenfalls gibt es keine konstanten merkmale, die entweder der einen oder der anderen Farbform zugeordnet werden können.


    LG, pablo.

    Das Internet ist "Hilfe zur Selbsthilfe" und kann nur Vorschläge zu Bestimmung von Pilzen bieten. Eine Verzehrfreigabe ist online nicht möglich, die gibt's beim >Pilzsachverständigen<.

    Einmal editiert, zuletzt von Beorn (12. Februar 2015 um 22:51)