Was habe ich mir da denn gefangen?
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Tutgut63 -
15. Juli 2015 um 09:51 -
Erledigt
Es gibt 23 Antworten in diesem Thema, welches 18.654 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (
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Ich bin auch Neuling in diesem Forum und versuche mich mal an deinem Pilz :). Könntest Du mal den Geruch des Pilzes beschreiben (wenn vorhanden)? Ist die Hutoberfläche samtig und bräunlich bis goldgelb, wie auf dem Foto zu sehen? Wächst der Pilz direkt aus dem Holz oder aus der Erde neben dem Holz?
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Hallo Tutgut63,
ist ja interessant, was in deinem Blumentopf wächst! Sieht mir aus wie ein Austernseitling, aber kann auch eine andere Seitlingsart sein.
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Zitat von MycoAlex pid='22658' dateline='1436955616'
Ich bin auch Neuling in diesem Forum und versuche mich mal an deinem Pilz :). Könntest Du mal den Geruch des Pilzes beschreiben (wenn vorhanden)? Ist die Hutoberfläche samtig und bräunlich bis goldgelb, wie auf dem Foto zu sehen? Wächst der Pilz direkt aus dem Holz oder aus der Erde neben dem Holz?
Schnupperprobe negativ.
Die Oberflächeist bräunlich bis gelb, zur Mitte hin allerdings weiß.
Er wächst aus der Erde neben der Pflanze.
Ich habe noch einmal 2 bessere Bilder hinzugefügt. -
Zitat von Tutgut63 pid='22660' dateline='1436957701'
Schnupperprobe negativ.
Sollte eigentlich nach Anis riechen, zumindest sieht er wie ein Aniszähling aus! -
Zitat von Uwe pid='22662' dateline='1436971392'Zitat von Tutgut63 pid='22660' dateline='1436957701'
Schnupperprobe negativ.
Sollte eigentlich nach Anis riechen, zumindest sieht er wie ein Aniszähling aus!
Nochmals geschnuppert und eine zweite Nasenprobe meiner Frau eingeholt...riecht wi
rklich nach nichts.
Wie bekomme ich denn einen Aniszähling an eine lebende Pflanze mitten in der Wohnung?
Mysteriöse Sporen -
Hallo Tutgut63
an einen Aniszähling, wie Uwe meint, glaube ich nicht, die Blätter sind zu weiß und auch nicht gezackt bzw gesägt. Siehe hier:
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- Offizieller Beitrag
Hallo.
Das ist ja interessant.
Die Art wird anscheinend mehr und mehr zum Pflanzentopf - Bewohner: Im Nachbarforum hatten wir auch kürzlich einen Fund in einem Blumentopf, und das nicht zum ersten Mal. Allerdings jeweils nur als recht mikriges Einzelexemplar. Hier ist die Kollektion richtig üppig und auch typisch ausgeprägt. Selbst habe ich den nur einmal gesehen und das war ein Freilandfund.
Wenn man ein paar Details beachtet, ist das aber eine gut erkennbare (auch makroskopisch) charakteristische Art:
- Sporenpulver weiß
- Lamellen glatt, weit herablaufend
- Wachstum auf Erdboden
- recht große, kräftige Fruchtköper
- Huthaut etwas speckig, unter der obersten Schicht mit gelatinöser Zwischenschicht, gerne mal bereift
- Fruchtkörper arttypisch geschlitzt, also Hut nicht ganzrandig, sondern an einer Stelle zum Stiel offen---> Hohenbuehelia petalodes (syn.: Hohenbuehelia geogenia) = Erdmuscheling.
PS.: Der Pflanze schadet der Pilz gar nicht. Es ist ein reiner Saprophyt, der sich von abgestorbenem, organischem material ernährt. Also in diesem Fall den pflanzlichen Überresten in der Blumentopferde.
LG, Pablo.
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Hallo Pablo und Danke für Deine Ausführliche Erklärung.
Endlich weiß ich was mich heimgesucht hat.
Ist der Hammer für mich wie üppig er werden konnte.
In einem 2ten Topf, wächst gerade ein anderer Pilz heran, dem ich aber erst die Chance geben möchte ,größer zu werden bevor ich versuche ihn zu bestimmen.
Nochmals besten Dank. -
Hallo
Wieder ein neuer Pilz auf der Wunschliste der noch zu findenden Pilze.
Mal eine Frage an alle, wer hat den Pilz schon im Freien gefunden? Ist das mehr eine Pilzart südlicher Regionen? -
Hallo Uwe,
ich habe diesen Pilz noch nicht in "freier Natur" gefunden. Bei Gerhardt in seinem Großen BLV Pilzführer sind zwei Arten beschrieben. Einmal der Erdmuscheling (Hohenbuehelia geogenia), den Pablo benennt, und dann der Ausgebreitete Muscheling (Hohenbuehelia rapanda). Lezterer ist im Mittelmeeraum nicht selten. Gehe ich von der Farbe des Pilzes aus, den Tutgut 63 zeigt und die dazugehörige Pflanze (Elefantenfuß), dann könnte das auch eine Mittelmeerart sein.
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Hallo Veronika,
ich finde deinen Gedankengang logisch, bzw. folgerichtig.
Vernetztheit durch Weltwirtschaft, Handelswege und Klima.
Hier wird soviel hin und her transportiert: Insekten, Pflanzen, Fische, Tiere, und warum nicht auch Pilze. Beispiel: Tigermücke, Wollhandkrabbe, Amerikanischer Flusskrebs, Schmalblättriger Bärlauch, Tintenfischpilz usw. Diese Liste könnte man noch um einiges mehr erweitern.
LG. Heinz
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Hallo Veronika und Heinz
Da bin ich auch eurer Meinung. Es wird so einiges "eingeschleppt". Als Beispiel möchte ich die Rippenqualle nennen. Beim Baden hatte ich eine mir unbekannte Qualle entdeckt. Die wurde im Ballastwasser der Schiffe in die Ostsee eingeschleppt!
http://www.welt.de/wissenschaft/u…le-geloest.html -
Hallo Heinz und Uwe,
ich denke, das Einschleppen von Tier- und Pflanzenarten (Pilze eingeschlossen) ist sicher durch den weltweiten Handel bedingt, aber aber auch diese Lebewesen suchen sich unabhängig davon den Raum zum Leben, der zu ihnen passt, sie wandern einfach dahin, wo sie die geeignetesten Lebensbedingungen für sich finden - und in gewisser Hinsicht machen das die Menschen auch.
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Zitat von weisheit pid='22704' dateline='1437244646'
Hallo Heinz und Uwe,
ich denke, das Einschleppen von Tier- und Pflanzenarten (Pilze eingeschlossen) ist sicher durch den weltweiten Handel bedingt,
Manchmal sind aber auch die Menschen schuldig, wenn ich an den Riesen-Bärenklau denke, der ist bei uns auch zum Problem geworden. -
Oh ja, das ist wohl wahr, besonders oben auf Arkona. Ich hatte vor ein paar Jahren im Garten, es war ein sehr nasser Sommer, mit einem Mal Indisches Springkraut. Das ist eine sehr schöne große Pflanze. Meine nachbarn fragten, wo gibt es denn die......
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Hallo zusammen,
dazu, also zu den Neophyten, "eingewanderten" Pflanzen, gab es gestern Abend auf Arte einen hochinteressanten, spannenden Bericht. U.a. wurde auch beleuchtet, welche Auswirkungen das sogar mittelfristig auf die heimische Pflanzenwelt und auch auf unsere Waldgebiete hat. Die Doku ist noch unter der Mediathek zu sehen: http://www.arte.tv/guide/de/04926…nzen?autoplay=1
Die Wiederholung läuft am Sonntag um 6:10Uhr und am kommenden Die um 10:20Uhr.Ein kleiner Tipp für Interessierte
mit vielen Grüßen von
Mona -
Hallo Mona,
danke für den Hinweis.
Hab mir gerade die Doku angeschaut. Sehr interessant, aber auch sehr besorgniserregend.
Werd jetzt mal an der Wuhle (kleinster Fluss in Berlin) schauen was so zu finden ist. Den Riesenbärenklau fand ich schon vor Jahren.LG. aus Berlin. Heinz
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Zitat von weisheit pid='22706' dateline='1437245377'
Ich hatte vor ein paar Jahren im Garten, es war ein sehr nasser Sommer, mit einem Mal Indisches Springkraut. Das ist eine sehr schöne große Pflanze. Meine nachbarn fragten, wo gibt es denn die......
Hallo Veronika
Und, haben die Nachbarn inzwischen auch Springkraut?
Ich hatte mal eine Nachtblume. Wenn es dunkel wurde, öffneten sich die gelben Blüten. Sah wunderbar aus. Nur im Nächsten Jahr hatte ich gefühlte 1000 Pflanzen! -
- Offizieller Beitrag
Hallo Miteinander!
Hohenbuehelia petaloides / geogenia = Erdmuscheling, Bodensee, Herbst 2014, Rand eines Forstweges im Rotbuchen - Eichen - Kiefern - Mischwald auf Moränenkalk:
Ziemlich angefressen, die Fruchtkörper. In Blumentöpfen sind halt auch weniger Schnecken.
Klar, bei einem "indoor - Fund" muss man auch exotische Arten auf dem Schirm haben. Wenn mir allerdings jemand erzählt, daß das einzige Merkmal zur trennung von zwei Arten eine etwas abweichende Wuchsform ist, tue ich das primär mal nicht akzeptieren bzw. will erstmal eine Sequenz sehen. Indexfungorum kennt Hohenbuehelia repanda als eigenständige Art, also gibt es da sicher noch mehr Merkmale. Müsste ich mal nachrecherchieren.
Allerdings arg "ausgebreitet" sind die Fruchtkörper hier ganz sicher nicht.Aber wie auch immer sich das verhält: Daß eine wirklich mediterrane Art sich in Deutschland verbreitet ist (noch) sehr unwahrscheinlich. In der Regel dürfen die Mycelien zB keinen Frost abbekommen, sonst sterben sie ab. und da reicht meist schon ganz leichter Frost. Darum zB auch kein Boletus pulchrotinctus in Deutschland (schade, so ein hübscher Pilz), weil: Schon bei geringem Bodenfrost = Mycel tot.
LG, Pablo.
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Hallo Pablo,
Zitat Pablo: "Aber wie auch immer sich das verhält: Daß eine wirklich mediterrane Art sich in Deutschland verbreitet ist (noch) sehr unwahrscheinlich. In der Regel dürfen die Mycelien zB keinen Frost abbekommen, sonst sterben sie ab. Und da reicht meist schon ganz leichter Frost. Darum zB. auch kein Boletus pulchrotinctus in Deutschland (schade, so ein hübscher Pilz), weil: Schon bei geringem Bodenfrost = Mycel tot.
Lieber Pablo, wir haben mittlerweile nur noch leichten Frost. Deine Aussage: Schon bei geringem Bodenfrost = Mycel tot,
verstehe ich nicht. Was meinst du mit geringem Bodenfrost, um welche Temperaturen geht's dabei????. Und um welches Habitat?Auch im Süden (Europa) gibt es immer wieder Minusgrade. Und nu? Das Myzel ist nicht tot.
Oder hab ich hier gerade etwas verkehrt verstanden???????. Wenn es so sein sollte bitte ich um Nachsicht.
LG. Heinz
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- Offizieller Beitrag
Hallo, Heinz!
Deine Überlegung ist im Grunde schon richtig. Sicher gibt's auch auf Sizilien mal Frost, gerade im Bergland. Auch in Griechenland liegt im Winter Schnee auf den Höhen.
Es auf den Frost zu reduzieren, ist schon stark vereinfacht.
Und es gibt mittlerweile ja schon in Deutschland auch einige Gegenden, wo der Winter völlig ausfallen kann. Aber er tut es eben nicht immer.
In den meisten Gegenden in Deutschland ist es aber noch die Regel, daß es auch tagsüber friert.Und selbst im kaiserstuhl lassen sich keine Orangen anbauen, auch wenn der Untergrund dazu passen würde. Du bekommst die Bäume vielleicht zwei oder drei Winter durch, dann kommt doch wieder ein Winter, wo es einie Woche lang auch tagsüber mal -2° hat (und nachts vielleicht etwas kälter) und das war's.
Im Grunde kann man es nicht an einer direkten Temperaturschwelle festmachen. Und wie es in 20 Jahren aussieht, davon brauchen wir jetzt auch nicht zu reden.
Aber vorläufig ist den meisten mediterranen Arten hier noch zu kalt.LG, pablo.
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Nochmal was zur Überlegung einer eingeschleppten Pilzart: Der Elefantenfuß kommt ursprünglich aus Mittelamerika. Allerdings denke ich, dass der Pilz eher in Mitteleuropa in Gewächshäusern gezüchtet wird. Interessant ist vermutlich eher die verwendete Erde zur Aufzucht. Die meisten Blumenerden sind aus torfhaltiger Erde aus Deutschland und dem Baltikum zusammengesetzt (Estland, Lettland, Litauen). Von daher würde ich am ehesten aus Pilzarten baltischer Bestände tippen, falls es sich um keinen einheimischen Pilz handeln sollte.
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- Offizieller Beitrag
Hallo.
Naja, Hohenbuehelia petaloides ist eine einheimische Art. Und ich sehe nach wie vor keinen grund, warum das etwas Anderes sein sollte.
Wen es im Detail interessiert, kann sich gerne durch >diesen Artikel< arbeiten. Beim kurzen Überfliegen scheint es mir da in der Unterscheidung auch darum zu gehen, wie dick die gelatinöse Epikutis ist (dürfte ein eher wankelmütiges merkmal sein) und wie die Hyphen in dieser Schicht angeordnet sind (müsste also mal mirkoskopisch geklärt werden).
Das mit der Herkunft der Pflanzerde ist aber interessant. Andererseits nimmt man ja oft auch gerne Erde aus dem eigenen Kompost, wenn man denn sowas hat. Und was da drin wäre, wären dann ja auch einheimische Arten.LG, Pablo.