Gezonte Ohrlappenpilz (Auricularia mesenterica)?

Es gibt 10 Antworten in diesem Thema, welches 4.305 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (7. Juli 2016 um 19:25) ist von Beorn.

  • Fundort: An einer alten gefällten Buche (erstmal im Winter kurz nach dem Fällen gesehen, immer noch zahlreich dort vorhanden)
    Geruch: Schwach, unspezifisch
    Konsistenz: "Schwabbelig", trockene Fruchtkörper fest
    Besonderheit: Sehr zahlreich, konsolenartig gewachsen, Unterseite wie beim Judasohr (mit dem die vermutete Art ja auch verwandt ist).

    Kommt das etwas anderes als der Gezonte Ohrlappenpilz in Frage?

    Bild 1:

    Bild 2:

    Bild 3:

    Bild 4:

    Bestimmungsvorschläge sind immer unter Vorbehalt. Auf keinen Fall sind eine Freigabe zum Verzehr.

  • Hallo Thomas,

    also ich habe keinen Zweifel an deiner Bestimmung. Alle wesentlichen Merkmale sind vorhanden. Mir ist nicht bekannt, ob es noch weitere Arten gibt.

    Viele Grüße

    Veronika Weisheit
    Pilzberaterin Landkreis Rostock


    Hinweis: Hier im Forum wird es von mir keine Verzehrfreigaben geben, weil eine Bestimmung über Bild immer fehlerhaft sein kann.

    • Offizieller Beitrag

    Hallo, Thomas!

    Da stimme ich mal wieder zu. :agree:
    verwechslungsarten sind mir zumindest in Mitteleuropa nicht bekannt, in Asien und in tropischen Breiten gibt es wohl noch einige Auricularias, von denen ein paar auch irgendwie ähnlich sehen. Aber die können mit dem mitteleuropäischen Klima (trotz Klimawandel) noch nichts anfangen und kommen hier nicht vor.


    LG, Pablo.

  • Servus Thomas,

    drei Daumen hoch, der gezohnte ist einer von den eher selten anzutreffenden.

    Einmal bin ich ihm begegnet,


    Gratuliere dir zu deinen gelungen Aufnahmen, schöner Fund.

    LG
    Peter

    • Offizieller Beitrag

    Hallo, Peter!

    Ah, sehr gute Bilder, ausgezeichneter Anlass für weitere Ideen zu Verwechslungsarten.
    Das betrifft aber nur eingetrocknete Fruchtkörper von Auricularia mesenterica: Da sehen einige Schichtpilze mitunter sehr ähnlich. So zum Beispiel Chondrostereum purpureum (Violetter Knorpelschichtpilz) oder Lopharia spadicea (Rußbrauner Schichtpilz = Porostereum spadiceum). Allerdings quellen ausgetrocknete Fruchtkörper von Auricularia wieder auf, wenn man sie ins Wasser legt, das machen diese Schichtpilzartigen nicht.

    Interessant bei deinem Fund, Peter: Das sieht ja aus wie Nadelholz, das Substrat. Das wiederum wäre extrem außergewöhnlich, Auricularia mesenterica ist normalerweise recht stark auf Laubholz festgelegt.

    Die Seltenheit ist relativ: Es gibt Gegenden, da ist der Ohrlappenpilz sehr selten, in anderen gebieten (hier zum beispiel: Oberrheingraben) ist es ein Massenpilz.


    LG, Pablo.

  • Hallo Veronika,
    Hallo Pablo,
    Hallo Peter,

    vielen Dank euch allen.
    Endlich habe ich diesen Fund auch mal bestimmen können, nachdem ich ihn schon mehrfach fotografiert hatte und dann nicht dazu gekommen.

    Hallo Pablo,

    Zitat

    in Asien und in tropischen Breiten gibt es wohl noch einige Auricularias, von denen ein paar auch irgendwie ähnlich sehen.


    Da bin ich im Herbst wieder, dann mache ich mich mal auf die Suche ;)

    Hallo Joe,

    sehr gute treffende Beschreibung

    Gruß Thomas

    Bestimmungsvorschläge sind immer unter Vorbehalt. Auf keinen Fall sind eine Freigabe zum Verzehr.

  • Zitat von Beorn pid='31631' dateline='1467824455'

    Interessant bei deinem Fund, Peter: Das sieht ja aus wie Nadelholz, das Substrat. Das wiederum wäre extrem außergewöhnlich, Auricularia mesenterica ist normalerweise recht stark auf Laubholz festgelegt.


    Griaß di Pablo,

    kein Nadelholz. Am selben Stamm der Laubholzknäuling,


    Anlässlich einer Pilzexkursion 2014, wurden die bestimmt. Von mehreren Nasen,

    Zweifel bleiben immer, so meine Denke. Bei diesen Funden nicht,

    :wink:

    LG
    Peter

    • Offizieller Beitrag

    Hallo, Peter!

    Aber Zweifel hatte ich doch gar nicht, den hätte ich dir auch an Nadelholz geglaubt. Das wäre nur eben ein ganz außergewöhnlicher Fund gewesen, aber möglich ist vieles. Auf den Terassen am Haus in Oberitalien liegen große Stammbrocken einer alten Fichte (Picea abies), an einem dieser Baumstücke wächst seit drei Jahren Panellus stipticus (Herber Zwergknäueling) zusammen mit Lenzites betulinum ( oder -a oder -us, ich denke aber, daß Lenzites neutrum ist).

    Was ich nicht glaube (ist aber auch allzu offensichtlich) ist der Laubholzknäueling: Da hast du dich vertippt oder was falsch notiert. Das ist der Borstige Knäueling (Lentinus strigosus = Panus rudis = Panus neostrigosus), denn Panus conchatus (= Lentinus torulosus) hat nie solche abstehenden Borsten. :wink:


    LG, Pablo.

  • Griaß di,

    ganz sicher ist das der Borstige Knäueling, :)

    Auf diesen Fehler hast du mich schon 2014 aufmerksam gemacht. Da war ich ein Pilz-Frischling und habe alles kritiklos notiert. Blöderweise habe ich den Fehler im entsprechenden Thread nicht korrigiert und somit bis heute mitgeschleppt,

    http://www.pilzforum.eu/board/thema-ka…stern-und-heute

    Auf einem Papierdeckel ist der nicht gelandet. Der wurde im Gastgarten, wo die Bestimmungen durchgeführt wurden, auf diesem Baumstumpf angetroffen. Außer meiner Nase hat sich noch eine weitere darübergebeugt, offensichtlich schlampig.

    Donk'schen fia di doppl'tä Korrektur,

    :wink:

    LG
    Peter

    • Offizieller Beitrag

    Hallo.

    Also lediglich ein Übertragungsfehler, wie ich dachte.
    Ach, der FomRosi - Wald... Das ist wohl schon ein spannendes Gebiet.


    LG, Pablo.