Vielfalt nun auch im Norden 2

Es gibt 8 Antworten in diesem Thema, welches 4.662 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (16. Juli 2016 um 15:49) ist von Beorn.

  • Vielfalt nun auch im Norden 2

    In Anlehnung an den Beitrag von Veronika möchte ich hiermit auch noch zwei Funde aus Mecklenburg kundtun.
    Da ich aber, wie an anderer Stelle schon beschrieben, mit den Bestimmungsseiten hier überhaupt nicht klar komme, nehme ich so den einfacheren Weg und hoffe auf Bestimmungshilfen der Experten.
    Vielen Dank schon mal im Voraus!

    Bilder 1-3: Nachdem ich nun auch erstmals eine befriedigende Menge (ca.3 kg) an Pfifferlingen gefunden habe, ist mir in einem Eichenwald dieses, für mich völlig neuartige, Exemplar in die Hände gefallen. Nach meinen Recherchen müsste es sich doch entweder um einen Flocki oder gar einen Satansröhrling handeln??? Oder ist es etwas ganz anderes? Auf jeden Fall für mich ein Erstfund (nach über 45 Jahren) und für diese Region hier auch ein sehr ungewöhnlicher Pilz!
    Die Schnittbilder liegen ca. 10 Minuten auseinander.

    Bilder 4-6: Unter Hainbuchen am Seeufer, wo ich schon vor 3 Wochen Unmengen an Hainbuchenröhrlingen gesammelt hatte, stolpere ich immer wieder über diese Pilze. Ich vermute hier einen Vertreter aus der schwierigen Familie der Champies???
    Lamellen sind rosa, aber ein wirklicher Geruch ist nicht wahrzunehmen.

  • Hallo Beachwolle,

    also der Röhrling scheint auf den ersten Blick eine Flockenstieliger Hexenr. zu sein, nur stört mich, dass im Schnitt sich die Röhrenmündungen nicht in Rot zeigen, sondern gelblich. Ein Netz ist auf dem Stiel nicht zu erkennen, also fällt der andere Bursch raus. Hier müsste ich weiter suchen, aber vielleicht bin ich auch auf der falschen Fährte. Ein Satansröhrling ist es jedenfalls nicht. Der müsste einen hellen, grauen Hut haben und nur wenig blau werden.

    Der Champi. scheint mit der Zeit zu gilben oder? Das wäre ein gutes Zeichen für den Schafchamignon/ Anischamp.

    Viele Grüße

    Veronika Weisheit
    Pilzberaterin Landkreis Rostock


    Hinweis: Hier im Forum wird es von mir keine Verzehrfreigaben geben, weil eine Bestimmung über Bild immer fehlerhaft sein kann.

  • Hallo Beachwolle,

    vom ersten Eindruck her ist dein Röhrling klar ein Flocki aber was mich stört ist die zu erkennende Linie am Röhrenboden. Die sollte der nicht haben:hmmm:.

    Beim Champignon halte ich mich lieber zurück. Das ist ganz klar ein gilbender aber ich weiß nicht welcher.

    Hallo Veronika,

    Hexenpilze haben im noch nicht oder kaum geöffneten Zustand immer gelbe Poren.

    VG Jörg

    Weil Pilze keine Bücher lesen sehen sie selten so aus wie sie sollten

    Einmal editiert, zuletzt von Heuler22 (15. Juli 2016 um 23:43)

  • Die Röhren zeigten sich in der Tat nicht rot! Sie waren eher grünlich bis grau. Das war auch der Hauptgrund, warum ich den anfänglichen Flocki wieder verwarf. Je mehr ich allerdings "weiterforschte", um so unsicherer und überforderter wurde ich.

    Der Champi gilbte bis jetzt, auch im Schnitt nicht mehr nach. Die auf den Bildern zu sehenden wenigen gelben Stellen hatte er schon so, als er noch im Boden war.???
    Auch ist, selbst bei dem geschlossenen Exemplar, kein Anisgeruch wahrzunehmen.???
    Schwierig, schwierig, schwierig...:rolleyes:

  • Kannst Du einmal ein Foto von der Stielspitze, das ist dort wo der Stiel sich mit dem Hut verbindet machen (von der Hexe)? Mich würde interessieren ob da doch irgendeine Netzzeichnung vorhanden ist. Dein Originalbild auf rotem Untergrund kann ganz schön täuschen.

    VG Jörg

    Weil Pilze keine Bücher lesen sehen sie selten so aus wie sie sollten

  • Hallo Jörg,
    vielen Dank für deine Bemühungen!
    Leider kann ich mit neuen Bildern nicht weiter dienen. Der Pilz verbringt nun seinen Lebensabend auf dem Kompost.
    Die Kamera ist allerdings sehr hochauflösend, die Farbwiedergabe perfekt. Der rote Untergrund, auch wenn in diesem Fall vielleicht wirklich nicht ideal, war mit Absicht gewählt. So hatte ich für mich eine großflächige Vergleichsmöglichkeit der Farbqualität von Original und Foto. Die Farbwiedergabe ist tatsächlich nahezu 1:1. Ich habe noch einmal einen größeren Bildausschnitt vom Stiel/Hut gemacht. Ein Netz hatte ich aber, selbst nach dem Entfernen des Hutes unter der Lupe nicht erkennen können!
    LG Thomas

  • Wegen der erkennbaren Linie am Röhrenboden: Käme vielleicht Boletus mendax in Frage? Ich denke darauf zielte auch Heulers Frage nach der Netzzeichnung an der Stielspitze ab.

  • Hallo Alex,

    das war genau mein Gedankengang:agree: aber der soll ja auch eine rote Stielbasis haben.

    Hallo Thomas,

    bei einem Foto von der Stielspitze dachte ich eher an so etwas
    ::D

    aber wenn der entsorgt wurde dann läßt sich das Problem nicht mehr lösen.

    VG Jörg

    Weil Pilze keine Bücher lesen sehen sie selten so aus wie sie sollten

    • Offizieller Beitrag

    Hallo zusammen!

    Vom Gesamteindruck her halte ich den Röhrling schon für einen Flocki. Solange der Hut noch geschlossen ist, sind auch die Poren noch gelb, der Rotton entwickelt sich erst anschließend nach und nach.
    Die Bataille - Linie in einem frischen Schnittbild zu beurteilen, das kann in die Irre führen. bei allen blauenden Röhrlingen blaut das Fleisch am Übergang zwischen Hut und Röhren besonders stark. Darum ist da im frischen Schnitt immer eine dunkle Linie. Wenn man aber wissen will, ob der Röhrenboden rot ist, dann schiebt man am besten die Röhren vorsichtig vom Hutfleisch ab, dann kann man die ganze Fläche sehen. oder man wartet, bis ein Schnittbild sich wieder vollständig entfärbt hat und guckt dann am besten durch die Lupe. Dann sollte die Linie aber auch tatsächlich rot sein und nicht grau, braun oder sonstwie gefärbt. :wink:

    Den Champi halte ich für Agaricus xanthodermus (Karboli), siehe das recht spezielle Gelb an Druckstellen am Hut und knapp überhalb der Stielbasis im Schnittbild.


    LG, Pablo.

    Das Internet ist "Hilfe zur Selbsthilfe" und kann nur Vorschläge zu Bestimmung von Pilzen bieten. Eine Verzehrfreigabe ist online nicht möglich, die gibt's beim >Pilzsachverständigen<.