Hallo,
der erste Teil über meine gestrige, unglaublich schöne, Tour ist mal komplett pilzfrei. Trotzdem möchte ich euch mal hier einen kleinen Einblick in die wunderschöne mecklenburgische Landschaft geben. In einen Ort der Ruhe in Zeiten, in der unsere Welt doch immer mehr zu einem kranken Zirkus verkommt!
Meine Wanderung ging um den Paschensee im Naturpark Nossentiner/Schwintzer Heide. Dieser ab- und zuflusslose Oberflächensee ist heute nur noch bis zu 15 Meter tief und strengstens geschützt. Angeln und baden (ha,ha:)) verboten. Zu "Ostzeiten" verbrachte ich einige Jahre auf einem ganz kleinen Zeltplatz (65 Stellplätze) ca. 2km entfernt. Anfang der 80er Jahre hatte ich mal das Glück, mit einem Biologen in einem Schlauchboot auf dieses "unantastbare" Gewässer zu kommen. Unfassbar kristallklar, selbst an/über den tiefsten Stellen freie Bodensicht!
Leider hat sich das bis heute etwas geändert. Auf Grund der generell fehlenden Niederschläge ist im Laufe der Jahre der Wasserstand relativ stark gesunken. Damit trocknen die Sumpf- und Moorregionen langsam aus und es kommt deshalb zu vermehrtem Nährstoffeintrag in den See und damit zu einer zunehmenden Trübung.
Trotzdem ist dieses gesamte Biotop noch ein wahres Paradies.
Doch jetzt ein paar Bilder:
Luftbild von einer Infotafel
Ringsum Blaubeerfelder mit ersten (Nasch)Früchten
Hier dürfen Bäume noch da "schlafen" wo sie umfallen
Faszinierend, daß die irgendwann einmal in die Rinde dieser Rotbuche geritzten Initialen mitgewachsen sind und jetzt riesengroß in 4-5 Metern Höhe prangen
Das symbolische Victory-Zeichen für den "Sieg der Natur"
Der Königsfarn (Osmunda Regalis), hier ein älteres Bild,
wird bis zu 2 Meter groß und ist STARK GEFÄHRDET
Bedeckt hier jedoch bis zu schätzungsweise 30% der Waldfläche!
Sprossender Bärlapp (Lycopodium annotium) z.T. in DL STARK GEFÄHRDET
Kommt hier großflächig vor
Sumpf-Kratzdiestel (Cirsium palustre)
In den Wäldern überall Teppiche, natürlich nicht von Glockenblumen (Dank an Grübling für den Hinweis!) sondern von Fingerhüten (Digitalis)
Ein Weibchen der Großen Konigslibelle (Anax imperator), was für ein heroischer Name, bei der Eiablage
Eigentlich wollte ich unbedingt noch den fleischfressenden Rundblättrigen Sonnentau aufnehmen, aber leider oder clevererweise futtert der keine Zecken.
Denn, nachdem ich mehr als 20 dieser Viecher von mir abgesammelt hatte, habe ich freiwillig das kriechen durch das Unterholz und damit die Suche aufgegeben. Zecken werden echt von Jahr zu Jahr, klimatisch bedingt, ein größeres Problem!
So, wer bis hier durchgehalten hat, bekommt zum Ende des pilzfreien Teils noch einmal Wasser...:)
Danke!
LG Thomas