Gelber Röhrling, blauend, mit grauem Hut

Es gibt 8 Antworten in diesem Thema, welches 10.375 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (17. August 2017 um 23:10) ist von Sepp.

  • Hallo Pilzfreunde
    Unter Fichten gefunden, zwischen Mehlräslingen, netzstieligen Hexenröhrlingen, Erdschiebern und vereinzelten Steinpilzen:
    Gelbe Röhren, gelber Stiel, gräulicher Hut. Geschmack überhaupt nicht bitter...
    Ochsenröhrling, Silberröhrling,..?

    Danke für Eure Hilfe!

    LG Matyves

  • Hallo Matyves,

    für einen Ochsenröhrling ist mir der Hut zu hell und es fehlen mir die rötlichen Röhren die der Pilz bekommen sollte wenn er etwas älter ist.
    Dein Fund ist ja nicht mehr der jüngste, oder?

    Ich finde der Silberröhrling (Boletus fechtneri) passt etwas besser.
    Unter dem Hut glaube ich ein feines Netzt am Stiel zu erkennen, die blaue Farbe am Fleisch und Stielbasis eher rötlich könnte hin hauen.
    Die Blaufärbung müsste nach einiger Zeit wieder verblassen. Vielleicht kannst Du das ja noch beobachten.

    Auf Deinen Bildern ist auch etwas Laub zu erkennen. Das heißt es war kein reiner Fichtenwald, oder?
    Der Silberröhrling bevorzugt größtenteils Buchenwälder ... das würde nicht so ganz passen.

    Vielleicht ist es ein vom Stiel her eher blass geratener Schönfußröhrling?

    Bin gespannt auf weitere Einschätzungen.

    VG JoBi

  • Hallo Matyves,
    hallo Jobi,

    ich werfe mal den Anhängselröhrling ins Rennen.
    https://www.123pilze.de/DreamHC/Downlo…elroehrling.htm
    Was nicht so dafür spricht ist der Standort.
    Dafür spräche aber:
    Geschmack
    Röhrenfarbe
    Stiel (auch ich sehe ein leichtes Netz auf dem Stiel)
    Farbe der Schneckenfrasstellen
    Fleisch leicht blauend

    Bin mal gespannt was da noch so für Ideen kommen.

    Viele Grüße
    Claus

    [size=2]Auch von mir selbstverständlich keine Essensfreigabe. Sämtliche Darlegungen und Aussagen sind subjektiv und unverbindlich.[/size]

  • Hallo,

    ich würde auch den Anhängselröhrling aufgrund der beschriebenen Merkmale von Claus vermuten.

    Passt meiner Meinung nach besser zum gezeigten Pilz.

    Waren sicher keine Laubbäume in der nähe?

    Gruß
    Stefan

    Keine Essfreigabe übers Internet, diese gibts nur beim Pilzsachverständigen vor Ort.

    • Offizieller Beitrag

    Hi.

    Ich würde wetten, daß da irgendwo im Umkreis von 15 Metern auch eine Rotbuche oder Eiche stand. Die Laubblätter sind für mich nicht klar erkennbar, sieht allerdings eher nach Ahorn aus. Aber das muss nichts heißen.
    Morphologisch ist das Boletus fechtneri (Silberröhrling), das Verfärbungsmuster ist typisch, und wenn keine deutlichen Rosatöne am Hut sind, scheiden auch Boletus fuscoroseus (= Butyriboletus fuscoroseus = Butyriboletus pseudoregius = Blauender Königsröhrling) und Boletus roseogriseus (= Butyriboletus roseogriseus = Graurosa Königsröhrling) aus, die das gleiche Verfärbungsmuster im Schnitt hätten.
    Eine Aufnahme der Hutoberfläche wäre natürlich hilfreich gewesen. :wink:


    LG; Pablo.

  • Danke Pablo für Deine wie immer sehr spannenden und lehrreichen Ausführungen!
    Ich habe hier noch ein Bild gefunden, das den Hut etwas besser abbildet:


    LG Matyves

    Einmal editiert, zuletzt von matyves (17. August 2017 um 12:57)

    • Offizieller Beitrag

    Hi!

    Ja, das ist die zimelich typischste Hutfarbe dieser Art. :agree:
    Manchmal geht's etwas mehr ins Bräunliche, manchmal mehr ins Hellgraue, aber normalerweise ist es eben dieses helle mausgraubraun (oder wie immer man das nennen mag).


    LG; Pablo.

  • Hallo Matyves, Pablo & Co. !

    Erst einmal Gratulation zu diesem Fund, den Pablo zweifellos richtig bestimmt hat. Warum ich da auch noch meinen Senf dazu gebe ?

    Ich beobachte diese Art in meinem Sammelgebiet schon seit rund 25 Jahren und habe den Silberröhrling deshalb auf den Fotos sofort erkannt. In früheren Zeiten hatte ich in meinem Sammelgebiet mehrere Fundstellen, an denen er fast jedes Jahr ziemlich regelmäßig auftauchte.

    In den letzten Jahren war er stark rückläufig, tauchte kaum mehr auf und ich hielt ihn an den meisten Fundstellen für erloschen, aber heuer feiert er zumindest in meinem Sammelgebiet eine unerwartete Renaissance. So viele Silberröhrlings-Exemplare wie in den letzen Tagen habe ich schon jahrenlang nicht mehr gefunden bzw. gesehen, an allen mir von früheren Funden bekannten Fundstellen ist er wieder da, die Myzelien haben offenbar nur geschlummert.

    Einen diesbezüglichen Fund vor ein paar Tagen habe ich auch im Ö-Forum eingestellt, wer Interesse hat, der möge hier mal schauen.

    Gruß Sepp

    Eine Verzehrsfreigabe gibt es nur beim Pilzsachverständigen vor Ort