Pilz im Badezimmer?

Es gibt 7 Antworten in diesem Thema, welches 4.381 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (22. Dezember 2017 um 15:48) ist von Der Biologe.

  • Hallo liebe Pilzfreunde. Heute habe ich in meinem Badezimmer etwas entdeckt, was mich doch einigermaßen beunruhigt. Leider wurde das Loch bei der Badewannenarmatur nicht mit Silikon abgedichtet und heute musste ich feststellen, dass da was raus wächst. :sad1:
    Das Haus wurde vor 3 Jahren gebaut und bisher gab es kein Problem. Seit einigen Wochen macht jedoch unsere 3 jährige Tochter beim Baden "Becherspiele" und schüttet schon mal den einen oder anderen Becher über die Armaturen. Das dürfte wohl dem Pilz? Tür und Tor geöffnet haben.
    Es handelt sich um einen Holzriegelbau. Das Badezimmer ist eigentlich zusätzlich mit einer Dampfsperre versehen nach der Dampfsperre kommen noch Gipskarton und Fliesen. Wo kann da der Pilz wachsen? Reicht der Hanf der Dichtungen oder nutzt er den Karton der Gipskarton - Platten?
    Ich habe das Gewächs fotografiert, vielleicht kann ja einer von euch identifizieren, worum es sich dabei handelt.

    LG
    Simon

  • Hallo Simon!

    Deinen Bedenken kann ich nachvollziehen. An Deiner Stelle würde ich folgendes machen:

    1. Gewächs sichern: zur näheren Bestimmung aufbewahren. Ich würde es in ein verschraubbares Glas geben.
    Wenn man in das Glas auch noch ein Holzstückchen gibt(beide müssen Kontakt zueinander haben), das Ganze verschlossen in den Schrank ins Dunkle stellt, würde man ein Pilzwachstum recht bald entdecken(wenige Tage bis 2 Wochen). Das Mycel wirst Du als helles wattiges Gebilde als solches erkennen.

    2. betroffene Stelle so trocken wie möglich halten! je weniger Luftfeuchte desto besser, desto weniger wachstum. Die Becherspiele an einen anderen Ort verlegen. :wink:

    3. Sicher bestimmen lassen! ich für mich würde es wahrscheinlich gleich veranlassen um Sicherheit zu haben. Aber spätestens wenn nach dem kleinen Versuch bei Punkt 1 ein Pilzwachstum nachgewiesen wurde! Mit Gebäudepilzen ist definitiv nicht zu spaßen. Der Echte Hausschwamm zb muss sogar in einigen Ländern gemeldet werden und kann die Konstruktionshölzer sehr rasch zerstören.

    Ich hab ein bisschen recherchiert:

    in der BRD hab ich folgende Seite gefunden die mich gut anschaut:

    http://www.ifholz.de/

    [size=2]Institut[/size][size=2] für Holzqualitätund Holzschäden - Dr. Rehbein und Dr. Huckfeldt[/size]


    [size=2]Die bieten Pilzbestimmungen an.[/size]


    Ich würde mich da nur an Fachleute wenden.

    Bin gespannt was die Fachleute hier zu Deinem Problem noch sagen! Denn irgendwie sieht das Gewächs zumindest was man erkennen kann am ersten Bild eher wie altes Moos aus. Der Wuchsort wäre da aber auch mehr als schräg...
    Eine Erkenntnis bleibt: Die Natur findet einen Weg!


    Wünsch Dir viel Glück!
    Liebe Grüße!
    Alex

    Wie bei den Pilzen generell, so sind auch meine Angaben grundsätzlich mit Vorsicht zu genießen!

    Ich bin kein Pilzexperte, nur ein mykologisch interessierter Laie!

    Offizielle Freigaben kann es nur beim Pilzsachverständigen vor Ort geben!

  • Vielen Dank für deine Antwort, ich befürchte nur, meine Frau hat das Zeug sofort entsorgt. :(
    Ich werde wohl nicht drum herum kommen die Fliesen in diesem Bereich zu entfernen um zu schauen, wie es dahinter aussieht. :confused:

    • Offizieller Beitrag

    Moin, Simon!

    Moos kann hier durchaus auch eine Lösung sein. Wenn es doch was Pilziges wäre, dann am ehesten ein "Ozonium", das ist ein Mycelfilz, der von einigen Tintlingsarten gebildet wird. Dazu müsste es aber hinter den Kacheln irgendwas geben, wovon dieser Pilz sich ernähren kann. Idealerweise Holz, theoretisch wären auch verschiedene organische (!) Dämmstoffe möglich. Das können hier auch Hanf oder Gipskarton sein. Jeweils natürlich in Kombination it ausreichend Feuchtigkeit, aber das ist ja an der Stelle in der Wand ohnehin gegeben, wenn die Abschlüsse nicht dicht genug sind.


    LG, Pablo.

  • Angefühlt hätte es sich auch wie Moos. Daran hätte ich nie gedacht. Das Zeug hatte auch Wurzeln. Das wäre vermutlich die harmloseste Variante.

    • Offizieller Beitrag

    Hallo, Simon!

    Nicht unbedingt.
    Auch das Moos muss sich ja von irgendwas ernähren, da reicht aber zB auch wieder ein wenig mineralischer Putz in der Wand oder zB der Gipskarton. Das Wachstum von Moos ist aebr auch schon mal ein zeichen, daß da irgendwas nicht stimmt. Vor allem, daß es da viel zu viel Feuchtigkeit in der Wand gibt und aber auch, daß da drinnen Strukturen nicht mehr wirklich stabil sind. In dem Moment, wo im Hausinneren ein Moos auftritt, hast du in der Regel auch Pilze dabei, die erstmal nicht sichtbar sind, aber schon als unsichbares Mycel oder Konidien irgendwelches organisches Material zersetzen.
    Das Moos an sich ist ja unschädlich, die allermeisten Pilze aber auch. Mal abgesehen von ein paar Schimmelpilzarten, deren Konidien in Massen eingeatmet schädlich sind.
    Das Problem ist die Feuchtigkeit und die Schäden an der Substanz, die durch Moos und / oder Pilz aangezeigt werden.


    LG, Pablo.

  • Da hast du natürlich recht, aber wo die Feuchtigkeit herkommt wird ich ja (Becherspiele meiner Tochter). Ich hab gestern auch alles von dem Zeug entfernt und die Dampfbremse bzw das Klebeband, welches die Dampfbremse mit dem Installationsrohr verbindet ist unbeschädigt und es kommt auch nichts von dem Gewächs von dahinter.
    Beim Kaltwasseranschluss direkt daneben wächst auch nichts (dort leert meine Tochter auch komischerweise nichts drüber), also gehe ich davon aus, dass nicht die Wand selber feucht ist.
    Sicherheitshalber kommen aber die Fliesen rund um die Armatur nach Weihnachten runter um zu schauen, was da los ist.

  • Na das klingt ja schon mal nicht ganz so schlecht!

    wenn Du die Fliesen abnimmst, dann nehme auf alle Fälle eine Probe, wie oben beschrieben.
    Was ich vergessen habe zu erwähnen: Das Holzstückchen sollte natürlich vorher kurz in Wasser gelegt werden, damit ausreichend Feuchtigkeit im Glas ist. sonst wächst da nichts.

    liebe Grüße und alles Gute!
    Alex

    Wie bei den Pilzen generell, so sind auch meine Angaben grundsätzlich mit Vorsicht zu genießen!

    Ich bin kein Pilzexperte, nur ein mykologisch interessierter Laie!

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