Frostschnecklinge ohne Kiefer?

Es gibt 5 Antworten in diesem Thema, welches 2.905 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (12. Februar 2018 um 18:54) ist von Beorn.

  • Hallo Pilzfreunde!


    Heute mal was anderes als Trameten: Wie im Titel des Beitrages schon ersichtlich könnte der folgende Pilz mitunter ein Frostschneckling sein. Da ich den aber selber bis dato noch nie gefunden habe, bin ich mir da nicht so sicher. Und das liegt vor allem am Fehlen einer Kiefer in der unmittelbaren Umgebung.
    Soll heißen, dass in weiterer Umgebung schon Kiefern wachsen, die nächste war 10-20m entfernt. Und ob da ein abgestorbener Stumpf in der Nähe war, kann ich nicht sagen. Außerdem denke ich, dass der als potentieller Symbiont ausfällt, wenn er das zeitliche gesegnet hat.


    Zum Pilz:
    Alle Fruchtkörper waren sehr jung. Sporen gaben sie keine ab.
    Gefunden Anfang Jänner.
    Hutdurchmesser zw. 0,5-1cm.
    Hutfarbe gräulich – dunkler, oder heller, je nachdem, obfeucht oder nicht.
    Sehr deutliche Querlamellen, auch X-förmige und gegabelte.
    Gewachsen ist er in 2m Abstand einer alten Fichte, rechtschattig und feuchtem Boden(Grundwasser recht hoch).
    Lamellenfarbe recht hell, gelblich? Wenn, dann sehr hell.
    Stiel teilweise hohl und mürbe.
    Geschmack und Geruch neutral – mag auch an den niedrigen Temperaturen liegen.
    [size=2][font="Calibri, sans-serif"]Auffallend die Myzelstränge an der Basis.[/font][/size]

    Wen ich mir die Bilder auf 123 von den ganz jungen ansehe, dann sieht das sehr ähnlich aus.

    Aber jetzt mal die Bilder:



    Und hier noch Fotos zu Hause gemacht:



    Was sagt Ihr dazu?

    Danke und liebe Grüße!
    Alex

    Wie bei den Pilzen generell, so sind auch meine Angaben grundsätzlich mit Vorsicht zu genießen!

    Ich bin kein Pilzexperte, nur ein mykologisch interessierter Laie!

    Offizielle Freigaben kann es nur beim Pilzsachverständigen vor Ort geben!

  • Hallo Alex
    ich denke da eher an einen Trichterling ( Clitocybe spec. ) Frostschnecklinge sehe ich da nicht ...
    die Huthaut scheint mir bei Deinen Pilzen eher etwas bereift zu sein und keinesfalls schleimig .....

    evtl. was aus der Ecke
    https://www.123pilze.de/DreamHC/Downlo…richterling.htm
    Gruß Harry

    Essensfreigaben gibts nur beim Pilzberater vor Ort , Bestimmungsvorschläge meinerseits sind keine Essensfreigaben

    • Offizieller Beitrag

    MoinMoin!

    Gute Idee von Harry, an die Arten aus dem Umfeld hätte ich wohl kaum gedacht und mir auch den Kopf zerbrochen. :agree:
    Abgesehen davon: Die Entfernung zur Kiefer hätte mich nicht gestört, 10 Meter sind völlig im Rahmen, auch 20 Meter können bisweilen zwischen Pilzfruchtkörpern und dem assoziierten Mykorrhizapartner liegen. Insbesondere an Waldrändern, wo sich das Wurzelgeflecht flächig noch viel weiter ausdehnen kann als im Waldinneren. Das können dann schon mal alleine an die 15-20 meter sein (je nach Baumart), dazu kann sich das Pilzmycel ja auch noch etliche Meter weit vom Wurzelwerk her durch den Boden ausdehnen.

    Übrigens stirben die Mykorrhizapilze an den Wurzeln eines Baumes auch nicht unmittelbar, wenn der Baumpartner stirbt. Die Mycele der Partnerpilze (das sind meistens mehrere pro Baum) können nach dem Tod des Partners noch mehrere Jahre überleben und sogar noch ein bis zwei Jahre Fruchtkörper bilden. Im ersten Jahr nach dem Absterben eines Mykorrhizapartners tun die Pilzmycelien das sogar teils massenhaft, stecken sozusagen die verbliebene Energie komplett in die Sporenverbreitung.


    LG; Pablo.

  • Hallo Alex,

    zur Bestimmung wurde ja schon alles gesagt, wobei ich gute verstehen kann, wieso Du an Frostschnecklinge gedacht hast.
    Bezüglich des Abstand zu Kiefern, an meiner (bisher einzigen) Fundstellen wachsen die auch ein gutes Stück vom Waldrand (Kiefern dominiert) entfernt. Ich habe bisher nicht nachgemessen, aber 20m zur nächsten Kiefer passt von der Größenordnung.

    Viele Grüße
    Thomas

    Bestimmungsvorschläge sind immer unter Vorbehalt. Auf keinen Fall sind eine Freigabe zum Verzehr.

  • Hallo Harry, Pablo und Thomas!

    Vielen Dank Euch allen! :agree:

    Auf den Wurzeltrichterling wäre ich wahrscheinlich nicht so schnell gekommen!

    Erstens, weil ich mich mit den Trichterlingen allgemein kaum auskenne und zweitens, da ich bedingt durch die speziell geformten Lamellen schon in die Richtung Schneckling geprägt war.
    Diese Art der "Verwachsungen" kenne ich bis dato nur bei dieser Art.
    Und ganz abgesehen davon: Trichterförmig sehen die jungen Gesellen ja nun nicht aus. :wink:

    Auf alle Fälle passt der Name und auch die Beschreibung auf 123 perfekt!
    Interessant finde ich, dass genau das von mir erwähnte Merkmal der Myzelstränge namensgebend für die Art ist!

    Das mit dem Abstand zum Baum kenne ich zumindest am Waldrand - da kann man es ja auch am besten wahrnehmen.

    Hier noch ein schönes Bild aus wärmeren Tagen, wo man das recht gut sehen kann. Da kann gerne jeder für sich schätzen, wie weit das entfernt ist:

    Vielen Dank für Eure Hilfestellung und die schöne Bestimmung!

    Liebe Grüße!
    Alex

    PS: täuscht mich das, oder sind zumindest bei den Trichterlingen, die zum Wurzelnden als Verwechslungspartner angeführt sind, die Lamellen nicht so "verwachsen"?

    Wie bei den Pilzen generell, so sind auch meine Angaben grundsätzlich mit Vorsicht zu genießen!

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    Einmal editiert, zuletzt von Der Biologe (9. Februar 2018 um 21:20)

    • Offizieller Beitrag

    Hallo, Alex!

    Das mit den Lamellen scheint hier daran zu liegen, daß die Fruchtkörper noch recht jung sind. Ich würde mal vermuten, das wächst sich noch raus.


    LG; Pablo.