Parasol oder Weisser Schirmling ?

Es gibt 7 Antworten in diesem Thema, welches 5.544 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (25. September 2018 um 20:56) ist von Beorn.

  • Ich habe einige dieser weissen Pilze auf einer mageren Weide auf ca. 800 m Höhe gefunden. Die Oberfläche der Kappe weist eher auf den Parasol hin (habe ich auch dort gefunden), die übrigen Merkmale auf den giftigen weissen Schirmling. Kein ausgeprägter Geruch. Keine Verfärbungen. Stängel faserig ....
    Essen oder lassen, das ist hier die Frage :-).

  • Hi,

    ich könnte mir hier gut den Zitzen-Riesenschirmling vorstellen. Ein Parasol ist es nicht.

    Aber wie immer gilt: Wenn man überlegen muss, ob essbar oder nicht sollte man es lassen. ;)

    Keine Verzehrfreigaben meinerseits.

    • Offizieller Beitrag

    Hallo.

    Wenn das ein Riesenschirmling (Gattung: Macrolepiota) wäre, dann kämen hier nur zwei Arten in Frage: Macrolepiota heimii und Macrolepiota excoriata (Heim's Ackerriesenschirmling und Ackerriesenschirmling). Macrolepiota mastoidea agg. (Zitzen - Riesenschirmling im weiteren Sinne) hat einen komplexeren Ring und immer einen zumindest fein genatterten Stiel.

    Aber auch für einen der beiden Acker - Riesenschirmlinge erscheint mir die Hutschuppung zu fein. Möglich ist es, aber unsicher. Möglich wäre auch ein Egerlingsschirmling (Gattung: Leucoagaricus) oder eben doch ein Schirmling (Gattung: Lepiota).

    Es gibt übrigens nicht "einen giftigen weißen Schirmling". Tatsächlich gibt es diverse Schirmlingsgattungen, und in mehreren dieser Gattungen gibt es giftige Arten.
    Die giftigsten Schirmlinge finden sich in der Gattung "Lepiota". die Arten dieser Gattung, die tödlich giftig sind, sind aber viel kleiner, haben keinen solchen Ring und sind meist irgendwie anders gefärbt.


    LG, Pablo.

  • Hallo Allerseits,

    bin neu hier und mal wieder länger auf Sardinien und in diesem Thread hoffentlich richtig.

    Da es, ausnahmsweise während es trockenen deutschen Sommers, hier immer mal wieder regnete und letzte Woche ja das sehr nasse Mittelmeertief 5 Tage stehenblieb, sind die Bedingungen für den Herbst nun viel besser, als in den letzten trockenen Jahren.

    Gestern stieß ich, hinter einem Weidezaun, auf diese Gruppe:

    ich sammle hier eigentlich vorrangig den Parasol (Mazza die Tamburo), bzw. Safran-Schirmling oder auch den Wiesen-Egerling.

    Diese sehr Großen hier, machten mich gestern stutzig, denn Die sind wirklich sehr weiß, sogar die Schuppen - auch am Stiel. Und oben findet sich kein dunkler Punkt. Mal sehen, vielleicht komme ich heute noch einmal vorbei und der Schirm hat sich geöffnet...
    Über den Zaun würde ich wohl nicht klettern - nur wenn ich mir sicher wäre (zum Essen). Dann würde ich natürlich mir auch den Rest genauer ansehen.

    Können das Acker-Schirmlinge sein? Aber dafür wohl auch zu weiß.

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  • Hallo Funghi Sardo,

    das ist kein Ackerschirmpilz. Ich wage einen Vorschlag, der vielleicht richtig sein könnte. Es ist eine Amanita-Art, also ein Knollenblätterpilz. Da ich nur das Äußere sehen kann, sieht dieser schöne Pilz einem Igelwustling (Amanita echinocephala) oder aber einem Spindelfüßigen Wulstling (Amanita vittadinii) sehr ähnlich. Ich tendiere zum letzteren, weil der Stiel eine für diesen Pilz typische Schuppung hat.

    Viele Grüße

    Veronika Weisheit
    Pilzberaterin Landkreis Rostock


    Hinweis: Hier im Forum wird es von mir keine Verzehrfreigaben geben, weil eine Bestimmung über Bild immer fehlerhaft sein kann.

  • Danke für die Rückmeldung.

    Ich glaube, Amanitas fallen aus, denn auf der Wiese/Weide sind weit und breit keine Bäume und der Größte sollte bald 30 cm Hut-Durchmesser haben.

    Ich habe vorhin, in der Mittagssonne, es gewagt über den Zaun zu gehen und die Kamera mal von unten ran zu halten. Keinerlei Sucher-Kontrolle möglich...


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  • Viele Grüße

    Veronika Weisheit
    Pilzberaterin Landkreis Rostock


    Hinweis: Hier im Forum wird es von mir keine Verzehrfreigaben geben, weil eine Bestimmung über Bild immer fehlerhaft sein kann.

    • Offizieller Beitrag

    Salut!


    Völlig richtig, Veronika: Der wird es sein. :thumbup:
    Ob der aber in der Gattung bleiben wird, müssen wir mal abwarten. Denn Amanita vittadinii ist kein Mykorrhizapilz, sondern ernährt sich saprophytisch, was vom normalern Verhalten anderer Amaniten (Wulstlinge, Knollenblätterpilze, Scheidenstreiflinge) abweicht.


    LG, Pablo.