Nächster Versuch zur Pilzbestimmung: Täubling?

Es gibt 8 Antworten in diesem Thema, welches 4.205 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (3. November 2018 um 15:40) ist von Pilzpezi.

  • Guten Tag in die Runde,

    Heute mein nächster Versuch zu Pilzbestimmung. Ist das ein Täufling? Und wenn ja welcher?

    Vielen Dank für die Aufklärung und zweckdienliche Hinweise. Liebe Grüße

  • Hallo,

    einen Täubling erkennst Du an der Fleischbeschaffenheit: es bricht spröde, wie ein Apfel und fasert nicht (auch nicht im Stiel), kein Milchfluss. Bei allen bis auf den Frauentäubling splittern die Lamellen bei darüberstreichen. Diese Merkmale sind für mich hier allein aus den Bildern nicht nachvollziehbar. Um genauer einzugrenzen, braucht es beim Täubling Angaben zum Geschmack (kleine Kostprobe wenn zweifelsfrei als Täubling erkannt) und Geruch. Dies als ergänzende Hinweise. Rein optisch würde ich auch Täubling raten.

    Viele Grüße, Marcus

    Viele Grüße aus Mittelfranken, Marcus

    P.S. Meine Beiträge sind Meinungsäußerungen und Diskussionsbeiträge, keine Wahrheiten.

  • Täubling passt. Wenn man sich mit denen intensiver beschäftigen mag, braucht man Geduld, Literatur, Chemie, Begleitbäume, Bodenbeschaffenheit, Geruch, Farben und allgemein möglichst viele Merkmale und Fundumstände.

    Ich umfahre die deshalb großräumig, bis auf einige wenige leicht kenntliche Arten...

    LG.

    Keine Verzehrfreigaben meinerseits.

  • Hallo, :)

    das ist natürlich jetzt ein Ratespiel!

    Wenn dein Täubling mild schmecken sollte und im sauren Nadelwald (Zeigerpflanzen u.a. Heidelbeeren) gewachsen ist KÖNNTE es in Richtung Apfel-Täubling Russula paludosa gehen. Punkte die für mich dafür sprechen:

    - Der Stiel ist als deutlich grauend zu erkennen, längsrunzelig und bereits früh wattig/gekammert/hohl.

    - Huthaut ist matt, und zum Rand hin bereits etwas höckerig

    - Lamellen gelblich, am Stielansatz meine ich Gabellungen zu erkennen sowie Zwischenlamellen (bei vielen Täublingen nicht üblich) und am Hutrand sind rötliche Schneiden zu sehen.

    Um den Orangeroten Graustiel-Täubling (gleiche Ökologie) auszuschließen, einfach mal den Stiel ankratzen. Wenn sich da in spätestens einer Stunde nichts verfärbt ist der schon mal außen vor.

    LG Steigerwaldpilzchen

    Bestimmungsvorschläge anhand von Fotos sind immer unter Vorbehalt und mit Restrisiko!

    Eine Freigabe zum Verzehr können nur Pilzsachverständige vor Ort geben! -> Pilzsachverständige finden

  • Hallo,

    wenn deine angekratze Stelle mittlerweile schieferschwarz sein sollte -> Arten um den Orangeroten Graustieltäubling Russula decolorans.

    Nochmal die wichtigsten Punkte, welche noch unklar sind:

    -Die Lichtung war in einem Nadelwald, Mischwald, Laubwald? Täublinge sind Mykorrhizapilze, irgendwo war da ein sein Partnerbaum.

    -Wie schmeckt er denn (kleines Stück vom Fleisch abbeisen und mind. halbe Minute kauen und ausspucken!), mild, bitter, schärflich, sehr scharf?

    -Versuch auch die Farbe des Sporenpulvers rauszubekommen: Hut vom Stiel anschneiden und mit Lamellen nach unten auf ein Blatt weißes Papier oder eine Glasplatte legen, kleine Schüssel darüber stülpen und ein paar Stunden warten. Es kann bei Täublingen von rein weiß über blass cremefarben bis kräftig ockerfarben gehen.

    Auf Ferndiagnose sind Täublinge schwerlich zu bestimmen, die drei o.g. Punkte sind absolutes Minimum um fernab leicht kenntlicher Arten etwas Belastbares sagen zu können. Am Besten noch chemische Reaktionen (Eisen(II)sulfat, Guajaktinktur, Sulfovanillin, etc.) und Sporenornamente unter dem Mikroskop.

    Vielleicht auch da mal reinschnuppern: RUSSULA – Makro und Mikromerkmale

    LG Steigerwaldpilzchen

    Bestimmungsvorschläge anhand von Fotos sind immer unter Vorbehalt und mit Restrisiko!

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  • Vielen Dank für diese wertvollen Hinweise. Der Anschnitt ist nicht schiefergrau, sondern sehr sehr hellgrau. Aber ich merke schon, das Thema Täublinge ist so vielschichtig, dass ich momentan lieber die Hände davon lasse. Es war ja auch zunächst reines Interesse, ob ich in der groben Richtung schon die Art bestimmen kann.

  • Hi Pilzpezi!

    Das mit der groben Richtung sehe ich auch in vielen Fällen als ausreichend an. Und in dem Bezug warst Du schon goldrichtig unterwegs!

    So wie bei der Gruppe der Täublinge muss man das schon fast hauptberuflich machen, um das Feld umfassend zu durchschauen. Dafür fehlt mir zumindest jetzt die Zeit. Und es gibt ja eben nicht nur die Täublinge! Auch andere Gattungen haben schöne Töchter! :wink:

    Einzelne Arten bleiben einem dann aber doch mit der Zeit im Gedächtnis.

    Liebe Grüße!

    Alex

    Wie bei den Pilzen generell, so sind auch meine Angaben grundsätzlich mit Vorsicht zu genießen!

    Ich bin kein Pilzexperte, nur ein mykologisch interessierter Laie!

    Offizielle Freigaben kann es nur beim Pilzsachverständigen vor Ort geben!