Diese bösen Lamellenpilze ;)

Es gibt 11 Antworten in diesem Thema, welches 14.884 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (26. September 2013 um 22:50) ist von Ladona.

  • Hallöchen ;)

    Ich war das erstemal gestern "allein" auf Pilzsuche und hab durchweg alles eingesammelt, was mir vor die Nase kam und nicht nach einem äußerst giftigen Pilz aussah.

    Die gefundenen Röhrlinge, Maronen, Steinpilze und Pfifferlinge sind noch gestern Abend direkt in die Pfanne gewandert...hmmm!

    Aber bei jeglichen Lamellen-Pilzen bin ich mir doch sehr unsicher, deswegen nicht lachen, weil ich vielleicht das Offensichtliche nicht sehe ;)

    Wäre super, wenn ihr mir da helfen könnte, da ich erst morgen die Möglichkeit hab zu einem Fachmann/frau persönlich zu fahren und ich ein bisschen Angst hab, dass die hübschen Dinger bis dahin verkommen sind!

    Und Neee: Ich werde die Pilzchen nicht sofort in die Pfanne werfen, sobald ihr eure Vermutungen äußert ;) Möchte diese erst einmal nutzen, um mir bei dem Erkennen sicherer zu werden!

    Alsoo...

    Hut: ca. 16cm Durchmesser; Stiel: 1,5cm Durchmesser/ca. 13cm lang (mit Wurzel), nach unten verlaufend breiterwerdend; Geruch: zart nach Anis; Fundort: am Rand (mit etwas Gras) eines Nadelwaldes . Gestern waren die Lamellen noch etwas rosaner und der Ring hing üppig hinunter. Die beiden kleinen Genossen habe ich direkt daneben gefunden und haben die selbe Wurzelform. Ich vermute hier Wiesenchampignons, allerdings passt der Fundort nicht ganz so gut in die Beschreibungen, die ich im Buch und im Netz gefunden habe.





    Hut: ca. 12cm Durchmesser; Stiel: ca. 1,5cm Durchmesser/ca. 19cm lang (mit Wurzel), relativ gleichmäßig; Geruch: neutral bis leicht pilzig; Fundort: am Rand eines Nadelwaldes hinter einem Brombeerstrauch. Kein Ring, es standen 3 Stück jener Sorte beieinander. Beim Schneiden und etwas groben Anfassen fällt er regelrecht auseinander. Ich vermute hier eine Art Riesenschirmling/Parasol.



    Soooo, ich hoffe die Bilder sind okay...mehr gibt mein Handy leider nicht her ;( und mit der Foren-Bilder-Hochlade-Funktion hatte mein Internet/PC/Whatever auch dezente Diskrepanzen! Bitte seht mir das nach ;)

    Meine restlichen Findlinge werde ich später noch hier posten!


    Liebste Grüße und schonmal Danke

    LG Jenny

    Einmal editiert, zuletzt von Ladona (26. September 2013 um 22:53)

  • Hallo Jenny,

    wegen der gilbenden Stielbasis müßte dein Champignon der giftige Karbolegerling (Agaricus xanthoderma) sein während der Schirmling der Zitzen-Riesenschirmpilz sein dürfte.


    https://www.123pilze.de/DreamHC/Download/Karbolegerling.htm
    https://www.123pilze.de/DreamHC/Downlo…nschirmling.htm


    Kratze den Champi einmal an und schnuppere daran. Der Geruch sollte in Richtung Tinte gehen.


    VG Jörg

    Weil Pilze keine Bücher lesen sehen sie selten so aus wie sie sollten

  • Hallo Jenny,

    der Jörg wird mit seinen Hinweisen Recht haben, aber bitte folge einmal seinem Link der Dich zum Zotzenschirmling führt.

    Bitte mal ganz aufmerksam lesen!

    Schirmlinge sind meiner Meinung nach nicht unbedingt Pilze für Anfänger.
    Zu groß ist eine Verwechselungsgefahr mit den zum Teil tödlich giftigen aus dieser Pilzart.
    Was dort unter "Besonderheiten" steht ist unbedingt zu beachten:

    [size=3][font="Arial"][size=3]Bei allen Riesenschirmlingen muss der Ring verschiebbar sein, da es sonst kein Riesenschirmling ist!
    Wenn der Ring noch nicht ersichtlich ist, mit den Fingern das Velum vom Hutrand lösen, der jetzt entstandene breite Ring muss verschiebbar sein.[/size][/font][/size]

    Mir fehlt der frei verschiebbare Ring, also ich kann den auf Deinen Bildern nicht erkennen.
    War er da?

    Und natürlich...bei den Championartigen bitte auch zweimal hinschauen.
    Generell sollte gelten:
    Was Du nicht zu 100 % sicher bestimmen kannst gehört nicht in die Pfanne.

    Zur Vorsicht mahnt und grüßt
    Hexenopa Julius

    EDIT:
    Ups, hab es grad erst im Text gelesen.
    Der hatte gar keinen Ring, wie Du selbst festgestellt hast.
    Also, kein Riesenschirmling...Finger weg!

    "Erfahrungen sammelt man wie Pilze: einzeln und mit dem Gefühl, dass die Sache nicht ganz geheuer ist."
    Erskine Caldwell
    hexenopa.de | Hexenopas-Pilz-Tagebuch

    Einmal editiert, zuletzt von Hexenopa (26. September 2013 um 21:14)

  • Danke für eure Antworten!
    @Jörg__Zum Champignon: Diese gelblichen Verfärbungen sind eher bräunlich und erst heute aufgetreten (zerschnitten hatte ich den Pilz schon gestern). Also die sind nicht so gelb wie auf den Bildern aus deinem Link. Der Geruch ist angenehm pilzig und schon so ne leichte Note in Richtung Anis.

    Von meinen anderen Funden habe ich leider keine besseren Bilder, weil die wohl den Tag im Kühlschrank nicht gut überlebt habe und komplett auseinander gefallen sind =(

    Aber vielleicht könnte ihr ja trotzdem ein paar Vermutungen aufstellen bzw. meine bestätigen/korrigieren ;)

    Hut: ca. 7cm Durchmesser, mittig eingedrückt; Stiel: 1cm Durchmesser/ca. 7cm lang (mit Wurzel), relativ gleichmäßig; Geruch: neutral, etwas pilzig; Fundort: mitten im Nadelwald. Bei dem hier hab ich absolut keine Ahnung, könnte aber ein brauner Ritterling sein?!


    Hut: ca 9cm Durchmesser, klebrig, leicht nach oben gewölbt; Stiel: 1,5cm Durchmesser/ca. 7cm lang (mit Wurzel),relativ gleichmäßig; Geruch: irgendwie nach nichts; Fundort: Laubwald (gemischt) Dachte erst an einen Knollenblätterpilz, nachdem ich aber beim ausgraben keine Knolle entdeckt hab, ist er zur näheren Untersuchung mit nach Hause gekommen ;) Laut Büchlein könnte es sich dabei um einen Ockergelben Täubling handeln.

    Den "selben" Pilz habe ich zudem noch mit einem blau/lila, mit einem zart-rosa und einen leuchtend roten (Bild; direkt am Fundort zerschnitten - weils Buch sagte, dass Fliegenpilze nen gelben Rand unterm hut haben) Hut gefunden.
    Leider hab ich davon keine weiteren Bilder, weil die wohl absolut keine Plastiktütchen mögen und komplett mit dem Hut festgeklebt/aneinandergeklebt waren =(
    Aber man lernt ja aus Fehlern: Samstag kommen kleine Pappschälchen ins Körbchen und danach ab ins Pilzmuseum ;)

    @Julius__Nee nee, in die Pfanne wandert davon keiner ;) Ist eher nur zur eigenen "Schulung" gedacht! Was heißt denn eigentlich verschiebbarer Ring? nach unten und oben? Also sollte der locker sitzen? oder eher rechts und links, also "spiel" haben?

    Und noch eine Frage, hatte ne ganze Kolonie dieser Flaschenstäublinge gefunden. Hab sie mit dem buch gut identifizieren können und somit komplett eingepackt. Im Internet sah ich dann, dass man auf Lamellenansätze achten sollte, da es sich sonst auch um junge Knollis halten könnte...Wie erkenne ich denn Lamellenansätze bei solchen Dingern? Hatte sie schon alle geputzt und zerschnitten und dann doch in die Bio-Tonne befördert, weils mir zu unsicher war.


    Wünsche euch allen noch einen schönen Abend!

    LG Jenny

    Einmal editiert, zuletzt von Ladona (26. September 2013 um 22:54)

  • Hallo Jenny,

    bitte nimm es mir nicht übel, aber ich muss mal schimpfen.

    Bitte, man bewahrt doch keine Pilze für einen Tag im Kühlschrank auf...auch wenn Andere meinen, es schade nicht weiter.
    Pilze sammelt man möglichst vormittags, putzt sie umgehend und spätestens am Abend, da sollen sie in der Pfanne brutzeln.

    So sollte es sein, idealerweise.
    Übrigens, mal so am Rande bemerkt...die meisten Pilzvergiftungen werden ausgelöst durch überalterte Pilze, also eigentlich sind das dann Lebensmittelvergiftungen durch zerfallene Eiweißstoffe.
    Sehr schnell zerfallen Pilze auch in der Plastiktüte - Frisch gesammelte Pilz sollten immer im Pilzkorb (Weidenkorb) transportiert werden.

    Zu den abgebildeten Pilzen kann ich Dir nicht viel sagen.

    Sorry, hatte Probleme mit dem Editor hier...
    Mein Gruß fehlte :)

    Flaschenstäublinge...Lamellenansatz...??
    Das verwirrt mich etwas.
    Also, diese Stäublinge sind jung essbar, solange sie weiß und fest von innen sind.
    Schneide sie auf und Du siehst was ich meine.
    Solltest Du einmal das Glück haben und so einen schon fußballgroßen Riesenbovisten Finden...in Scheiben schneiden, panieren, würzen, braten...sehr delikat...:)

    So ich denke, zu Deinen Bildern wirst noch Antworten bekommen.

    VG Julius

    "Erfahrungen sammelt man wie Pilze: einzeln und mit dem Gefühl, dass die Sache nicht ganz geheuer ist."
    Erskine Caldwell
    hexenopa.de | Hexenopas-Pilz-Tagebuch

    Einmal editiert, zuletzt von Hexenopa (26. September 2013 um 21:55)

  • Das ist doch konstruktive Kritik und kein Schimpfen, da kenn ich schlimmeres aus der Kindheit :D

    Aber zu meiner Verteidigung: Die Pilze, die ich nicht kenne...also wozu ich die Fragen gestellt habe, waren nicht zum Verzehr gedacht, sondern einzig um sie persönlicher besser kennen zu lernen. Auseinandernehmen, riechen, von allen Seiten anschauen, etc. geht halt besser, wenn man etwas mehr Zeit hat und nicht nebenbei die Röhrlinge braten und mampfen will.
    Und da ich erst frühestens morgen zu einer Fachfrau könnte, hatte ich die Hoffnung, dass die Pilzchen es solang im Kühlschrank überleben - dem war aber leider nicht so. Deswegen gehts Samstag vormittag in die Pilze und danach direkt ins Museum zur Fachfrau/zum Fachmann ;)

    Und dennoch eine weitere Frage: Ich bin ja derzeit eher noch die "wilde" Sammlerin, soll heißen: Die ich kenne kommen ins Esskörbchen, die anderen ins andere. Hab gelesen, dass die verschiedenen unbekannten Pilze nicht unbedingt zusammen liegen sollten. Könnte ich dieses Problem dann mit Pappschachteln lösen? oder reicht ein bisschen Zewa zwischen die unterschiedlichen Pilze?

    Puuh soviele Fragen am späten Abend ;)

    Und zu den Stäublingen: Auf dieser Seite https://www.123pilze.de/DreamHC/Downlo…nstaeubling.htm steht "[size=3][font="Arial"][size=3]Vorsicht vor ganz[/size][/font][/size] jungen geschlossenen Fruchtkörpern die Lamellenansätze zeigen"... aber wie sehen denn bei geschlossenen solche Ansätze aus?

    Vielen Dank!

    LG Jenny

    Einmal editiert, zuletzt von Ladona (26. September 2013 um 22:55)

  • Hallo ihr zwei,

    das mit dem Lamellenansatz ist so gemeint, daß der Finder bei seinen Flaschenstäublingen auf mögliche Lamellenansätze achten soll. Dann sind es nämlich keine.

    Hallo Jenny,

    wenn das kein Gilben an der Stielbasis ist und sie nach Anis (Bittermandel, Marzipan) gerochen haben dann handelt es sich vermutlich um einen der kleineren Anischampignons "Agaricus essettei" oder "Agaricus arvensis".


    Bei deinen nachträglichen Bildern handelt es sich beim ersten um einen Milchling (Lactarius spec.). Die beiden anderen sind Täublinge (Russula spec.). Viel mehr kann ich leider nicht sagen.


    VG Jörg

    Weil Pilze keine Bücher lesen sehen sie selten so aus wie sie sollten

  • Hallo Jenny,
    Du gehst die Sache etwas wild an. So wirst du Schwierigkeiten haben , Pilze richtig kennenzulernen und sicher auch für die Pfanne zu verwenden. So ein Forum kann durchaus hilfreich sein , ein (oder mehrere) gutes Pilzbuch ist auch nötig. Aber eigentlich sollte man sich merken : Ein neuer(maximal 2) Pilz pro Tag , den sicher bestimmt , nächste Woche nochmal gesucht , wieder verglichen , bis man ihn kennt wie einen Bruder . Dann erst , wenn eßbar , in die Pfanne. Alles andere führt irgendwann im besten Fall zur Verwirrung , nächste Stufe Bauchweh , die dritte Stufe ist dann Intensivstation.
    Das ist meine Meinung , vielleicht etwas vorsichtig , aber begründet.
    Gruß Norbert

    Das Pilzwissen kriecht mir nach , hoffentlich holt es mich mal ein .

  • Danke Jörg, das reicht ja schonmal für eine erste Richtung ;)
    Zum Glück hab ich an der Stelle die anderen Champignons stehen lassen, dann kommen die Samstag mal mit zum Experten.

    Und Norbert: Dachte, wenn ich möglichst "ähnliche" oder mir bekannt vorkommende Pilze (wie den Champignon) mitnehme, hätte ich vielleicht eher die Chance, Familien/Gattungen kennen zu lernen...bin eh davon ausgegangen, dass es noch länger dauert, bis ich eigens gesammelte ohne (Experten-)Überprüfung futtern kann! Aber deinen vorsichtigeren Ansatz kann ich durchaus nachvollziehen und werde es mir mal zu Herzen nehmen.

    LG Jenny

    Einmal editiert, zuletzt von Ladona (26. September 2013 um 22:54)

  • Ja ja...so viele Fragen am späten Abend...aber die antworten kommen :D

    Jetzt hab auch ich das verstanden mit den Flaschenstäublingen.
    Und wie es Norbert ausdrück...er hat schon Recht...mach langsamer, hast mehr dann davon.

    Also zu den Pilzen, die man nur zur Bestimmung mitnehmen will - Klar, niemals in den Korb mit den Speisepilzen.
    Ich selbst habe diese Exemplare meist locker in ein Stück Alufolie gewickelt, das hatte mir A. Gminder auf einem Lehrgang mal so gezeigt.
    Das hat dann natürlich auch den Vorteil, man braucht nicht unbedingt einen 2. Korb.

    Meinst Du mit Museum das in Bad Laasphe?
    Wenn ja, dort wirst Du dann vielleicht auch mal auf Zühli (Harald Zühlsdorf) treffen, auch einer der Mykologen, die ihr Fachwissen recht verständlich rüber bringen können.
    Hatte schon mal recht viel Spaß mit ihm, auf einem privat organisieten Treffen im Taunus :wink:

    VG und eine gute Nacht
    Julius

  • Ja genau das in Bad Laasphe, ist ja praktisch bei mir um die Ecke.
    Als ich auf der Suche nach einem Pilzsachverständiger in meiner Nähe war, führten doch alle Weg nach Laasphe ;)
    Leider sind die ganzen Anfängerkurse für dieses Jahr gelaufen, aber zur nächsten Pilzsaison strebe ich einen an.

    Aaah, Alufolie...darauf muss man auch erstmal kommen. Werde ich mir mal hinter die Ohren schreiben!

    So nun erstmal eine gute Nacht :star:

    LG Jenny

    Einmal editiert, zuletzt von Ladona (26. September 2013 um 22:56)