Gelbfleckiger Steinpilz ...?

Es gibt 11 Antworten in diesem Thema, welches 7.562 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (23. Oktober 2019 um 07:09) ist von Schwammler.

  • Hallo zusammen,

    ich habe heute in einem Eichen, Buchen Wald mit ein paar vereinzelten Birken diese Röhrlinge gefunden.

    Weißes Stielnetz, vor allem an der Stielspitze.

    Gelber Hut, durch den Regen kurz zuvor sehr glänzend und ewtas glibbrig.

    Geruch angenehm aber nicht sehr stark.

    Fleisch weiß, unter der Huthaut nach dem Anschnitt leicht bräunend.

    Röhren bleiben auch nach Berührung gelb, Stiel blaut nicht, nur braune Stellen an der Basis.

    Stiel eher schlank und nicht so dick wie beim Steinpilz.

    In Summe über 20 Pilze in allen Größen.

    Ich hoffe ich liege mit meiner Bestimmung richtig und frue mich auf Eure Meinung.

    VG JoBi

  • Hallo JoBi,

    das ist alles B. edulis. Auf dem drittletzten und vorletzten Bild ist ein angeschimmeltes Exemplar (das aufgeschnittene) zu sehen. Den solltest Du entsorgen. Auch eine unechte Pilzvergiftung ist kein Pappenstiel.

    VG Jörg

    Weil Pilze keine Bücher lesen sehen sie selten so aus wie sie sollten

  • Hallo zusammen,

    besten Dank für Eure Antwort.

    Jörg, wie kommst Du darauf, dass es Birkensteinpilze sind?

    Die Farbe der Hüte war vergleichbar mit der Farbe von Goldröhringen und die Pilze waren - vermutlich auch nach dem Regen in der Nacht - sehr schmierig.

    Ich finde vor allem auf dem ersten Biild sieht man schön die Flecken die für den Gelbfleckigen Steinpilz sprechen würden.


    Daher die Frage an was machst Du deine Prognose fest?

    VG JoBi

  • Danke! Da hätte ich heute bei den vielen Steinpilzen im Birkenwald auch mal genauer hinsehen sollen.

    Bestimmungsvorschläge sind immer unter Vorbehalt. Auf keinen Fall sind eine Freigabe zum Verzehr.

  • Jörg, wie kommst Du darauf, dass es Birkensteinpilze sind?

    Hallo,

    wann und wo soll ich das geschrieben haben. Ich glaube ja nicht einmal das man den das forma zugestehen kann. Ich habe solch gelbliche Steinis auch schon im reinen Fichtenwald gefunden.

    VG Jörg

    Weil Pilze keine Bücher lesen sehen sie selten so aus wie sie sollten

  • Hallo Jörg,

    na ja so ist das halt mit den lateinischen Namen. ;)

    Ich bin froh wenn ich die deutschen Namen den Pilzen ordentlich zuordnen kann.

    Aus deinem Beitrag ...

    Hallo JoBi,

    das ist alles B. edulis. Auf dem drittletzten und vorletzten Bild ist ein angeschimmeltes Exemplar (das aufgeschnittene) zu sehen. Den solltest Du entsorgen. Auch eine unechte Pilzvergiftung ist kein Pappenstiel.

    VG Jörg

    habe ich folgendes geschlossen:

    B. edulis kann neben dem Fichtensteinpiz auch der Birkensteinpil sein, eben als Variante .....

    Den Fichtensteinpilz habe ich bei meinem Fund ausgeschlossen, da es weit und breit keine Fichten in dem Gebiet gibt. Ausserdem finde ich für Fichten- sowie Birkensteinpilz die Hutfarbe meines Fundes überhaupt nicht passend. Vielleicht kommt das auf den Bildern nicht so raus.

    Die Hüte meines Fundes leuchten eben gelb - und haben teilweise diese Flecken.

    Ich schwankte also zwischen dem Zitronenhütigen Steinpilz und dem Gelbfleckigen Steinpilz.

    Da der Habitus des Stiels eher schlank und nicht so dickbauchig ist habe ich mich dann für den Gelbfleckigen Steinpilz (Boletus fulvomaculatus) entschieden.

    Konkret dreht sich ja alles um folgende Fragen:

    Kommen Fichtensteinpilze auch in Habitaten vor die weit und breit keine Fichte beinhalten?

    Können Fichtensteinpilze auch so leuchtend gelb sein vergleichbar mit Goldröhrlingen?

    Sind Fichtensteinpilze (nach Regen) über mehrere Stunden hinweg unglaublich schleimig - vergleichbar mit Schnecklingen?

    Können die Zitronenhütigen Steinpilze (Boletus citrinus) auch so schlank daher kommen?

    Aufgrund der leicht bräunlichen Verfärbung direkt unter der Huthaut möchte ich dieses Exemplar nämlich mittlerweile auch nicht mehr ausschließen .....

    Mündet alles in die entscheidende Frage:

    Welche Variante ist es denn nun und an welchen Merkmalen kann das fest gemacht werden?

    Du siehst viele Fragen - in der Hoffnung hier im Forum auf Antworten zu kommen.

    Viele Grüße

    JoBi

    • Offizieller Beitrag

    Hallo, Jobi!

    Deine Pilze sind Boletus edulis (Herrenpilz, Fichtensteinpilz, Gemeiner Steinpilz).
    Den einen Fruchtkörper kann man als Boletus edulis var. citrina bezeichnen. Aber auch das ist nur eine Farbform und keine eigene Art.
    Vielleicht nachvollziehbar, wenn man kurz aus dem Fenster guckt: Leute mit braunen, gelben oder schwarzen Haaren, brauner, pinker oder ockerlicher Haut, blauen, grünen oder schwarzen Augen... Ist aber alles ein und die selbe Species. Nur halt recht variabel im Aussehen. Also quasi wie Steinpilze. :wink:

    Habitus, Hutfarben, Netzausprägung: Das alles variiert bei Boletus edulis munter durcheinander.
    Ebenso die Mykorrhizabindungen. Boletus edulis bildet Mykorrhiza mit: Birken, Eichen, Fichten, Rotbuchen, Linden, Weiden, Kiefern, Lärchen, Eiben, Hainbuchen, Pappeln, Erdbeerbaum, Tannen und vielen anderen Bäumen und Sträuchern. "Fichtensteinpilz" ist ja nur ein Name, keine Beschreibung.

    Neben Boletus edulis kann man in Europa drei weitere Steinpilzarten abgrenzen, die dann tatsächlich eigene Arten sind:
    Den Rothütigen Steinpilz (Boletus pinophilus), den Schwarzhütigen Steinpilz (Boletus aereus) und den Sommersteinpilz (Boletus aestivalis).
    Alles andere, was so als Namen irgendwie bei uns rumgesistert, ist mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit einer dieser vier Arten zuzurechnen.


    LG; Pablo.

    Das Internet ist "Hilfe zur Selbsthilfe" und kann nur Vorschläge zu Bestimmung von Pilzen bieten. Eine Verzehrfreigabe ist online nicht möglich, die gibt's beim >Pilzsachverständigen<.