Irgendein (Erd)Ritterling?

Es gibt 7 Antworten in diesem Thema, welches 2.940 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (25. Oktober 2019 um 19:19) ist von mutschkela.

  • Fundort: Deutschland, NRW, Rheine, Waldhügel, Buchen-Mischwald bei Kalk-Steinbruch

    Fundzeit: 21.10.19

    Fotos: Markus Koschinsky

    Größe: Hut bis ca. 10 cm

    Liebes Forum,

    von diesem hier wuchsen viele in einem eher trockenen Stückchen des NSG Waldhügel. Lässt er sich genauer bestimmen?

    Das letzte Bild, da bin ich nicht sicher, aber ich habe das Gefühl, es ist dieselbe Art, nur schon älter.

    Vielen Dank und viele Grüße,

    Codo

  • Hallo codo. Deine gezeigten Pilze würde ich als Erdritterling i.w.S. (tricholoma terreum s.l.) bezeichnen.

    LG Matthias

    Bei allen online "bestimmten" Pilzen handelt es sich lediglich um Bestimmungsvorschläge.

    Gezeigte Pilze zu 100 Prozent sicher nur über Bilder zu bestimmen ist nicht möglich, deren Verzehr kann im schlimmsten Falle tödlich enden!

    Eine Verzehrfreigabe gibt es ausschließlich vom Pilzsachverständigen/Pilzkontrolleur/Pilzberater vor Ort!

    Finde HIER den nächstgelegenen PSV

    • Offizieller Beitrag

    Ahoi!

    Hm, Tricholoma terreum sieht (auch im weiteren Sinne) schon etwas anders aus, hat einen mehr wollig - filzigen als schuppigen Hut, etwas grauliche Lamellen und ist ein relativ strenger Kiefernbegleiter.
    Das hier ist entweder eine der rötenden Arten oder eine der gilbenden. Für die Bestimmung entscheidend ist hier der Geruch unverletzt + der Geruch beim Zerreiben + das Verfärbungsverhalten (alten Fruchtkörper mitnehmen und einen oder zwei Tage rumliegen lassen, dann gucken was Hutränder, Lamellen und Stielbasis machen) + die Farbe des Basismycels + die Ausprägung des Velums bei ganz jungen fruchtkörpern.


    LG; Pablo.

  • Schon wieder falsch, ich habe so das Gefühl, meine Trefferquote sinkt ins Bodenlose :confused:

    Bei allen online "bestimmten" Pilzen handelt es sich lediglich um Bestimmungsvorschläge.

    Gezeigte Pilze zu 100 Prozent sicher nur über Bilder zu bestimmen ist nicht möglich, deren Verzehr kann im schlimmsten Falle tödlich enden!

    Eine Verzehrfreigabe gibt es ausschließlich vom Pilzsachverständigen/Pilzkontrolleur/Pilzberater vor Ort!

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  • Also, ich war gestern Abend nochmal an der Stelle, und habe etwas nachgeforscht, mit folgenden Ergebnissen:

    Das hier ist entweder eine der rötenden Arten oder eine der gilbenden. --> gilbend!

    Für die Bestimmung entscheidend ist hier der Geruch unverletzt + --> unauffällig!

    der Geruch beim Zerreiben + --> unauffällig (kein Unterschied zu unverletzt... oder meine Nase funktioniert nicht...)

    das Verfärbungsverhalten (alten Fruchtkörper mitnehmen und einen oder zwei Tage rumliegen lassen, dann gucken was Hutränder, Lamellen und Stielbasis machen) + --> etwas mehr dazu unten!

    die Farbe des Basismycels + --> Du meinst das Pilz-Myzel im Wurzelbereich des Stiels? War nicht so einfach, weil es ein ziemlich lehmiger/steiniger Boden ist, aber: weiß!

    die Ausprägung des Velums bei ganz jungen fruchtkörpern. --> selbst bei den jüngsten Kandidaten habe ich nix finden können.

    Ach ja, Sporenpulverfarbe: weiß

    Also nochmal zum Verfärbungs- und Alterungsverhalten: Nach dem Anfassen bekamen *einige* Exemplare gelbe Flecken, besonders (oder eigentlich nur) an den Lamellen, andere Exemplare zeigten sich auch Stunden nach dem Anfassen und Drücken/Quetschen völlig unverfärbt. Wie sich die Fruchtkörper über die Tage entwickeln, mal sehen. Heute sahen sie i. W. so aus wie gestern. Morgen sind wir erst mal über's WE weg, kann dann also erst Sonntag wieder nach schauen.

    Dann bin ich inzwischen ziemlich sicher, dass die großen, gelblichen Altpilze zwischen den genannten Pilzen zur selben Art gehören und eine Art Altersform darstellen. Sie stehen einfach zu schön durcheinander und es gibt auch 'Übergangsformen'. Ich würde also das Wachstum etwa so beschreiben:

    - Erscheinen halbkugelig oder kegelig, oft unsymmetrisch verbogen, fest, graue Huthaut, weiße Lamellen

    - Aufgeschirmt, aber immer noch leicht polsterförmig, noch immer fest, oben grau, unten weiß

    - Im Alter flach werdend, der Rand of eingerissen, wellig verbogen, nach oben gekrümmt, von der Farbe her heller werdend, mit einer dunklen Mitte. Lamellen von weiß in beige übergehend

    - Noch älter wird der ganze Pilze (nochmal größer?) heller, gelblich, insbesondere die Lamellen kräftig gelbbraun, fast ins zitronengelbe gehend, dabei irgendwie nass matschig, und stark eingerissen an den Rändern.

    Es waren auch ein paar insgesamt sehr helle Exemplare dabei.

    Hilft das Ganze weiter? Vielleicht liege ich auch komplett daneben, und mische hier doch verschiedene Arten durcheinander...

    Codo

    Verschiedene Altersstufen:

    Junges Exemplar:

    Myzel im Wurzelbereich:

    Gilbende Stellen:

    Mischung von jung bis alt (die kann ich jetzt ein paar Tage beobachten):

    Helle Exemplare:

    • Offizieller Beitrag

    Hallo, Codo!


    Das sollte demnach Tricholoma scalpturatum (Gilbender Erdritterling) sein. :thumbup:

    Tricholoma argyraceum (auch Gilbender Erdritterling...?) käme noch in Frage, aber der gilbt normalerweise kaum bis gar nicht. Da müsste man sich entweder die Sporen (Abwurf!) im Mikro angucken, oder ganz junge Exemplare beobachten, weil Tricholoma argyraceum ein viel stärker ausgeprägtes Velum hätte als Tricholoma scalpturatum.


    LG, Pablo.

  • Schön, dass wir ihm dann ja doch noch auf die Schliche gekommen sind! Die Beschreibungen passen ja sehr gut zu meinem Fund... (bis auf den mehligen Geruch, den ich nicht finde, aber das finde ich eh immer schwierig...)

    Herzlichen Dank, Pablo!


    Codo