Milchling (Lactarius xxxxxx)

Es gibt 11 Antworten in diesem Thema, welches 3.857 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (11. Dezember 2019 um 21:00) ist von CH-Andy.

  • Guten Abend zusammen

    Ich möchte diesen Milchling mit Hilfe von Euch auch noch näher eingrenzen.

    Gefunden am 28.11.2019 in einem Mischwald

    Mein Vorschlag:

    Scharfer Haselmilchling (Lactarius pyrogalus)

    Oder

    Graugrüner Milchling (Lactarius blennius)

    Ich danke Euch

    LG Andy

  • Hallo Andy,

    L. pyrogalus scheidet aus, da diese Art einen gezonten Hut und creme bis ockerliche Lamellenfarbe hat.

    Grüße Gerd

  • Danke Gerd

    Die Färbung auf der Hutoberfläche scheint so rötlich bis leicht bräunlich zu sein. Wird wahrscheinlich schwierig aufgrund diesen drei Fotos.

    Mal schauen vielleicht hat ja noch jemand eine Idee.

    Schönen Abend

    LG Andy

  • Hallo,

    vielleicht lässt sich noch herausfinden welche möglichen Bäume (Mykorhizzapartner) in der Umgebung stehen? Das ist bei Milchlingen schon eine entscheidende Information.
    L. pyrogalus wächst ausschließlich unter Haselnusssträuchern, selten auch Hainbuche (NICHT Buchen). Eine angedeutete Zonierung meine ich sogar zu sehen. Aber die Lamellen sind für den Scharfen Hasel-Milchling zu hell (wie Gerd schon geschrieben hatte) und auch zu gedrängt stehend.

    L. blennius kenne ich mit anderem Erscheinungsbild, aber möchte ihn auch nicht ausschließen, da dieser sehr veränderlich ist. Die Huthaut ist schon mal sehr klebrig/schmierig, da viele Blätter anhaften.

    LG Thiemo

    Bestimmungsvorschläge anhand von Fotos sind immer unter Vorbehalt und mit Restrisiko!

    Eine Freigabe zum Verzehr können nur Pilzsachverständige vor Ort geben! -> Pilzsachverständige finden

  • Hallo Thiemo

    Soweit ich mich erinnern kann war es in einem Mischwald, Buchen, Birken und Fichten.

    Haselnusssträucher auch möglich, die sehe ich öfters am Rande des Waldes.

    Wird schwierig hier noch im Nachhinein zu bestimmen.

    Milchling gibt es einige zur Wahl.

    Trotzdem vielen Dank.

    LG Andy

  • Hallo,

    vielleicht lässt sich noch herausfinden welche möglichen Bäume (Mykorhizzapartner) in der Umgebung stehen? Das ist bei Milchlingen schon eine entscheidende Information.
    L. pyrogalus wächst ausschließlich unter Haselnusssträuchern, selten auch Hainbuche (NICHT Buchen). Eine angedeutete Zonierung meine ich sogar zu sehen. Aber die Lamellen sind für den Scharfen Hasel-Milchling zu hell (wie Gerd schon geschrieben hatte) und auch zu gedrängt stehend.

    LG Thiemo

    Hallo Thiemo,

    Zitat: "L. pyrogalus wächst ausschließlich unter Haselnusssträuchern, selten auch Hainbuche."

    Danke: Eine "Steilvorlage für eine Kommentierung:

    (1) "L. pyrogalus" ohne Autorenzitat ist mehrdeutig und taucht bei zwei unterschiedlichen "guten Arten" auf.

    (2) Der "Scharfe Hasel-Milchling" (L. pyrogalus (Bull.:Fr.) Fr.) hat einen ähnlich aussehenden Doppelgänger "Scharfer Hainbuchen-Milchling" (L. circellatus Fr. = L. pyrogalus ss. auct.), der von einigen Autoren fehl interpretiert wird.

    (3) "L. pyrogalus" ist streng an "Hasel" gebunden; "L. circellatus" ist streng an "Hainbuche" gebunden.

    (4) Der "scharfe Hainbuchen-Milchling" scheiden auch aus, da er keine derart helle Lamellenfarbe hat.

    Grüße Gerd

    • Offizieller Beitrag

    Hallo miteinander!


    Wenn da an den Huträndern tatsächlich grünliche (blass oliv) Farbtöne sind, dann wäre ich da auch bei Lactarius blennius.

    Zumindest bei mir auf den BIldern sieht es so aus. Wenn das aber nicht der Fall ist, und die Farben eher blass, cremeweiß oder blassockerlich sind (die braunen Flecken in der Hutmitte würde ich mal mit Vorsicht betrachten, das kann auch eine Witterungseinwirkung sein), dann wäe auch noch der Blasse Milchling (Lactarius pallidus) eine Option.

    Lactarius pyrogalus und Lactarius circellatus würde ich hier auch eher ausschließen, Begründung siehe Gerd. :)

    Ganz woanders würden wir freilich landen, wenn die Milch auf dem Fleisch nach einigen Minuten dunkelviolett verfärben würde.


    LG, Pablo.

  • Hallo Zusammen

    Vielen Dank für Eure Einschätzung. Wie schnell verfärbt sich die Milch bei einer Verletzung?

    Ich habe heute auch noch etwas mehr nachgeforscht und bin noch auf den Süsslicher Milchling (Lactarius subdulcis) aufmerksam geworden.

    Vorkommen - > spät Herbst und meistens bei Rotbuchen

    Hut bis rotbraun und die Lamellen fast weiss.

    Wie kann man die Milchlinge am besten bestimmen, es gibt ja x Ausführungen mit weißer Milch.

    Gibt es da eine Regel?

    LG Andy

  • Hallo miteinander!


    Wenn da an den Huträndern tatsächlich grünliche (blass oliv) Farbtöne sind, dann wäre ich da auch bei Lactarius blennius.

    Zumindest bei mir auf den BIldern sieht es so aus.

    LG, Pablo.

    Hallo Pablo,

    "Heilmann-Clausen et al." erwähnt für mich etwas überraschend bei "L. circellatus Fr." auch L. blennius und L. fluens" (mit helleren Lamellen, Mykorrhiza-Partner der Buche) als mögliche Arten mit Verwechslungspotential.

    - L. fluens verwerfe ich, da bei dieser Art die Lamellen nicht so hell sind.

    Fazit: Ich habe mich lange dagegen gesträubt "L. blennius" (eine bei mir sehr häufige Art) zu akzeptieren. Doch, wenn ich mir da Bild in "Heilmann-Clausen et al." anschaue, dann schließe ich "L. blennius" jetzt nicht mehr aus und bewerte diese Art für durchaus möglich.

    Grüße Gerd

  • Hallo Gerd,

    danke für die Klarstellung. Ich wusste nicht, dass der Hainbuchen Milchling (für mich L. circellatus) auch unter dem Taxon "pyrogalus" von manchen Autoren geführt wird.

    In meinem Post bezog ich mich zwar auf den Scharfe Hasel-Milchling im Sinne von (L. pyrogalus (Bull.:Fr.) Fr., hatte allerdings zwischen den beiden den Flexibleren verwechselt und gebe dir daher Recht:


    L. pyrogalus (Bull.:Fr.) Fr. - nur unter Hasel

    L. circellatus Fr. - unter Hainbuche, aber auch Hasel oder Eiche1

    LG Thiemo

    1: Kibby, G. (2016): British Milkcaps

    Bestimmungsvorschläge anhand von Fotos sind immer unter Vorbehalt und mit Restrisiko!

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    • Offizieller Beitrag

    Hallo zusammen!

    Bei meinen Funden von Lactarius circellatus war schon immer auch irgendwo Hainbuche anwesend. Aber das muss ja nichts heißen, kann ja durchaus sein, daß da auch schon andere Beobachtungen gemacht wurden. Interessant ist dann aber die Eiche in der Runde: Hainbuche und auch Hasel sind ja mit Birken verwand, die Eiche aber gar nicht (Verwandschaft da zur Rotbuche, andere Familie). Interessanterweise kenne ich zB auch den Hainbuchenraufuß (Leccinum carpini) aus einem Bestand völlig ohne Hainbuchen - aber mit Hasel und Birke.

    Aber wie dem auch sei: Wichtig ist eben die morphologische Bestimmung. Das ist aber sowieso klar, weil ja auch sonst gerne mal Hainbuchen und Hasel zusammen stehen.

    Lactarius fluens habe ich bei mir im Gebiet nur selten sehen können, Gerd. Auch auf den kalkigen Flecken ist lactarius blennius viel häufiger. Und der ist halt recht variabel, die Lamellen auch gerne mal recht hell, aber nie rein weiß.

    Ich bin auch weit davon entfernt, hier eine sinnvolle Betsimmung vorzuschlagen, sondern meine nur, daß lactarius blennius eine plausible Idee sein könnte.

    Die Verfärbungen der Milch bei den Uvidi (Sektion mit auf dem Fleisch dunkelviolett verfärbender Milch) dauert mitunter schon enige Minuten. Da sollte man entweder abwarten oder noch besser: Einen duchgeschnittenen Fruchtkörper mitnehmen und einfach 10 Minuten später noch mal drauf gucken.
    Hier mal zwei Bilder von Lactarius flavidus kurz nach dem Schnitt und dann nach einer Viertelstunde (+ abends daheim):

    So am Rande: Der hat nicht immer einen fleckigen Hut, aber andere Arten der Sektion könnten durchaus noch ähnlicher sein.

    Ist aber auch nur so ein Gedanke, der mir duch den Kopf ging, und soll zeigen, daß das bei MIlchlingen eben auch wichtig ist, die Verfärbungen zu beobachten und dabei eben auch etwass zu warten (ähnlich wie bei Raustielröhrlingen zB).


    LG, Pablo.

  • Hallo Pablo

    Sehr interessant, wie sich der Pilz so richtig verfärbt.

    Ich denke das beste wird sein wie du bereits vermerkt hast, dass nächste mal ein Exemplar nach Hause zu nehmen und makroskopisch richtig untersuchen.

    Auch die Handy Fotografie lässt etwas an Qualität zu wünschen und hier muss ich auch noch etwas besser werden. Wie auch der Standort kurz festhalten, von welchem Substrat der Pilz seine Symbiose eingegangen ist.

    Auch den anderen herzlichen Dank für Eure Bemühungen.

    Schönen Abend

    LG Andy