Welcher Pilz im Nadelwald?

Es gibt 7 Antworten in diesem Thema, welches 3.228 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (17. Januar 2020 um 18:00) ist von Beorn.

  • Hallo ans Forum,

    diesen Pilz habe ich am 16 November im Nadelwald vor die Linse bekommen, leider nur diese Fotos, ist trotzdem eine Zuordnung möglich?

    Könnte der Pilz in Richtung Gemeiner Erdritterling gehen?? :distrustful:

    Ein abendlicher Gruß und vielen Dank für die Hilfe

    Bernd

  • Hallo Zusammen

    Ich stimme dem auch zu, die Lamellen sind schön gekerbt. Der Tigerritterling hat mehr Schüppchen auf dem Hut.

    Schönen Abend

    LG Andy

  • Hi,

    ich halte den gezeigten Pilz auch für einen der Erdritterlinge, aber das wurde ja schon gesagt. :)

    Ich stimme dem auch zu, die Lamellen sind schön gekerbt. Der Tigerritterling hat mehr Schüppchen auf dem Hut.

    Was ich selber bis vor einem Jahr nich wusste: Es gibt den Seidigen Tigerritterling Tricholoma filamentosum, der genau so unangenehm giftig ist wie der "echte" T.pardalotum. Und den gibt es auch komplett ohne deutliche dunkle Schuppen und sogar mit gekerbten Lamellen (s.Bild).

    Was haben nun beiden Tiger für Merkmale, welche der Gemeine Erdritterling nicht hat?

    - Massive, feste Fruchtkörper. Fast schon büchig im Stiel, wie man das von Täublingen kennt.

    - Jung tränende Lamellen.

    - Geruch mehlartig und mit unangenehmer weiterer Komponente.(Achtung: Der Gemeine Erdritterling riecht nicht mehlartig, andere Erdritterlinge z.T. schon).

    - Struktur der Huthaut. Auch T.filamentosum hat die Tendenz zum schuppigen Aufreißen, aber nicht so kontrastreich und viel feiner. Erdritterlinge sind makroskopisch eher radial faserig.

    Seidiger Tigerritterling aus dem Schwäbischen Wald:


    LG Thiemo

    Bestimmungsvorschläge anhand von Fotos sind immer unter Vorbehalt und mit Restrisiko!

    Eine Freigabe zum Verzehr können nur Pilzsachverständige vor Ort geben! -> Pilzsachverständige finden

    • Offizieller Beitrag

    Servus!


    Wobei es ja eine ganze Reihe erditterlinge gibt, darunter auch soclhe mit deutlich schuppigen Hüten, wie zB Tricholoma scalpturatum:

    Oder Tricholoma basirubens:


    Tricholoma terreum hat mehr so eine wollig-faserige Hutoberfläche und natürlich einen ganz anderen Habitus als die beiden Tigger.

    Tricholoma filamentosum ist übrigens die weitaus häufigere Art im vergleich zu Tricholoma tigrinum, mit noch leicht anderen ökologischen Vorlieben.


    Aber beide haben vor allem im Habitus nicht viel mit dem Gemeinen Erdritterling (Tricholoma terreum) gemein, sowie natürlich einen anderen Geruch und Geschmack.
    Ist aber schon eine schwierige Gattung, vor allem die einzelnen erdritterlinge sind oft verflixt schwer zu untescheiden.


    LG; Pablo.

  • N'abend,

    Wobei es ja eine ganze Reihe erditterlinge gibt, darunter auch soclhe mit deutlich schuppigen Hüten, wie zB Tricholoma scalpturatum:

    Da hast du natürlich Recht. Mir ging es v.a. um den Gemeinen Erdritterling, der oben angefragt wurde. :)

    Tricholoma filamentosum ist übrigens die weitaus häufigere Art im vergleich zu Tricholoma tigrinum, mit noch leicht anderen ökologischen Vorlieben.


    Das hatte Hr. Krieglsteiner ebenfalls gemeint. Er hat bis jetzt selbst nur T. filamentosum gefunden, aber davon reichlich.

    LG Thiemo

    Bestimmungsvorschläge anhand von Fotos sind immer unter Vorbehalt und mit Restrisiko!

    Eine Freigabe zum Verzehr können nur Pilzsachverständige vor Ort geben! -> Pilzsachverständige finden

    • Offizieller Beitrag

    Hallo, Thiemo!

    einen einzigen Fruchtkörper (von Tricholoma pardinum / tigrinum) hatte ich vorletztes Jahr:

    ganz jung noch, aber eben schon sehr auffallend die kleinen, jedoch deutlichen, zum Untergrund kontrastierenden und vor allem sehr regelmäßig angeordneten schuppen des Hutes.

    Standort war im Nordschwarzwald auf ~500 müNN; auf eigentlich saurem Ausgangsgestein, aber an den Böschungen da wuchsen halt auch Arten wie Cortinarius varius oder Hebeloma sinapizans s.l. (stellenweise eher basische verhältnisse). Neben Rotbuchen gab's dann halt auch Weißtannen, Fichten und die eine oder andere Kiefer.
    Der Geruch erschien mir auch leicht anders, etwas stärker ins mehlartige (auch unverletzt), aber das kann eine diffuse Beobachtung sein.

    Tricholoma filamentosum ebenfalls auf basischem Untergrund, aber stärker thermophil und in typischen Cortinarien - Laubwäldern (vor allem Rotbuchen), gibt's auch mal mit Schüppchen, aber wohl nie so regelmäßig konzentrisch:


    LG, Pablo.