Beiträge von Gelbfieber

    Hallo und guten Tag,

    nun wurden ja schon einige Arten genannt u. a. X. subtomentosus. Wo seht ihr die leuchtend gelbe Färbung der Röhrenschicht und des Fleisches auf den Fotos im Ausgangsbeitrag? Ferner hat X. s. schlanke rel. lange zylindrische Stiele – gezeigt werden kurze kompakte Stiele.
    Aus meiner Sicht lässt sich der Fund anhand der schlechten Fotos nicht belastbar eingrenzen, geschweige denn bestimmen.

    Eine gute Zeit
    Gelbfieber & Co

    Hallo und guten Tag,

    Zitat

    …. bei Röhrlingen werden die Sporen auf der Innenseite der Röhren gebildet und fallen dann nach unten aus.

    das die Sporen bei Röhrlingen auf den Innenseiten der Röhren gebildet werden, greife ich nochmal auf.
    Ich zeige rautenförmige Röhrenmündungen mit Sporen aus dem Randbereich und Röhrenwandungen mit Sporen der Ziegenlippe Xerocomus subtomentosus im Auflicht.
    In den Röhren erscheinen die Sporen durch die geballte Ansammlung braun ähnlich der Sporenpulverfarbe, unter dem Mikroskop sind sie allerdings hyalin.

    Eine gute Zeit
    Gelbfieber & Co

    Hallo und guten Tag,

    Zitat

    …. dass am oberen Porenende kugelähnliche Abschlüsse sitzen, die einen Negativabdruck im darüber sitzenden Hutfleisch hinterlassen

    diese kugeligen Abschlüsse konnte ich am Röhrenboden der Ziegenlippe Xerocomus subtomentosus sehen.
    Der Röhrenboden bzw. die einzelnen Röhren sind nahezu (nicht komplett) kugelig verschlossen und von einer gallertartigen Schicht umgeben. Füge Fotos vom Röhrenboden, Schnitt Röhrenboden und Schnitt Röhrenmündungen an.

    Eine gute Zeit
    Gelbfieber & Co

    Hallo und guten Tag Thiemo,

    ich stütze mich da u. a. auf einen Beitrag von Dr. Christoph Hahn aus 9/2017 der kurz gesagt so unterscheidet:

    Helle, blasse Hüte, lange HDS-Haare: Lf. subvolemus
    Hut von hell bis dunkel, gerne mit Orangeton, kurze HDS-Haare(!): Lf. oedematopus
    Dunkle, düstere Hüte, HDS-Haare lang: Lf. volemus s.str.

    Lactifluus sect. Volemi - die Milchbrätlinge
    Lactifluus sect. Volemi - die Milchbrätlinge
    forum.pilze-bayern.de

    Eine gute Zeit
    Gelbfieber & Co

    Hallo und guten Tag Thiemo,

    die Arten Lactifluus oedematopus, L. volemus und L. subvolemus sollen laut Literatur Unterschiede in der Hutfarbe aufweisen. Von freudig orange über recht dunkel bis heller mit dunkler Mitte. Diese Farben lassen sich, wenn überhaupt, nur beurteilen wenn man frische ausgebildete Fruchtkörper hat. Überständige, gammelige und/oder von Tieren angefressene Frkp. sollte man aus meiner Sicht nicht für eine farbliche Eingrenzung hernehmen.
    Die farbliche Beurteilung von Pilzarten im allgemeinen kann rel. schwierig sein und führt nur in wenigen Fällen zum Ziel sprich zu einer Bestimmung. Bei den oben schon genannten Arten nehme ich auch die mikroskopischen Merkmale zu Hilfe um belastbar zu bestimmen.

    Eine gute Zeit
    Gelbfieber & Co

    Hallo und guten Tag Jörg,

    Zitat

    ….. sind die Größenangaben wirklich zwingend?

    Helvella ist aus meiner Erfahrung eine schwierige Gattung. Meine Helvella sulcata Funde mache ich tatsächlich an der, gegenüber anderen ähnlichen Arten, Winzigkeit der reifen Frkp. fest.
    Man sollte die Funde mikroskopieren um zunächst zu sehen ob man reife Frkp. hat. Das ist eine leichte Übung und bedarf keinerlei Erfahrung.
    Bereite gerade einen Beitrag über Färbemittel usw. vor wo ich auch grob anreiße ob man in Zukunft auch die Sporenfarbe genauer gesagt die Farbe des großen Tropfen in den Helvella-Arten hinzuziehen sollte die doch bei genauer Betrachtung unterschiedlich ist.

    Eine gute Zeit zu dir nach Chemnitz
    Gelbfieber & Co

    Hallo und guten Tag Jörg,

    Zitat

    ….. ich vermute hier eher Helvella sulcata für den Fall, dass dies eine eigenständige Art ist.

    H. sulcata ist vom Stiel und Hut ein guter Ansatz. Allerdings ist H. sulcata eine sehr kleine Art (ca. 2-3cm) und die hier gezeigte Helvella ist zwischen 5 und 6cm hoch.

    Eine gute Zeit
    Gelbfieber & Co

    Hallo und guten Tag Benjamin,

    Zitat

    ….. Soweit ich im PdS gesehen habe, sind doch alle Amanita Sporen glatt.

    genau, und Benjamin zeigt im oberen Bild ornamentierte Sporen.

    Zitat

    ….. Und was wäre denn dein Vorschlag?

    An einer Pilzbestimmung bzw. Eingrenzung anhand von Pilzleichen und undeutlichen/unterschiedlichen mikroskopischen Fotos nicht beteiligen, sondern darauf hinweisen das man möglichst rel. frische Pilze zur Bestimmung nimmt und verwertbare mikroskopische Merkmale zeigt.
    Zum Beispiel Sporen in unterschiedlicher Form, mit und ohne Ornament – geht nicht.

    Eine gute Zeit
    Gelbfieber &Co

    Hallo und guten Tag Benjamin,

    Zitat

    …. Allerdings stimmt mMn zumindest die Form der Sporen doch recht gut, welche Benjamin ja oben (soweit ich verstanden habe) als unpassend für A. gemmata bezeichnet hat.

    im oberen Foto sehe ich ovale ornamentierte Sporen, im unteren glatte von einer gallertartigen gelben Masse umgebenen Gebilde.
    Amanita gemmata hat glatte, hyaline Sporen mit großem Tropfen. Wo ist der große, eigentlich unübersehbare, charakteristische Tropfen?
    Nur die Form einer Spore zu sehen/beurteilen ist auch nur für eine Eingrenzung einer Art, geschweige Bestimmung zu wenig.

    Eine gute Zeit
    Gelbfieber & Co

    Hallo und guten Tag Benjamin,

    Zitat

    …. Ich habe mir zuerst nur die Fotos angeschaut und dabei an Amanita gemmata - Narzissengelber Wulstling gedacht. Dein Argument, dass die Sporen dazu nicht passen, sehe ich ehrlich gesagt etwas kritisch. Die Beschreibung der Sporen für A. gemmata im PdS ist: rundlich bis breitelliptisch, glatt, 8.9 - 10.8 µm x 6.8 - 8.7 µm. Dein Foto oben von den Sporen im Wasser zeigt von der Form her doch ein paar breitelliptische Sporen, die von der Form jedenfalls genau zu jenen im Buch passen.

    auch mit sehr viel Fantasie sehe ich keine Sporen von Amanita gemmata. Füge lebende und tote A. gemmata Sporen an.

    Eine gute Zeit
    Gelbfieber & Co

    Hallo und guten Tag Benjamin,

    Zitat

    ….. Willst du mir damit sagen, dass mein Hintergrund etwas zu bläulich ist und ich auf ein schönes Grau achten sollte?

    Wie kommst du nur auf so einen blauen Hintergrund? Bei den ersten mikroskopischen Schritten war alles top – nun ist es …… machst du schon nach den ersten Schritten schlapp?
    Um Farben richtig zu beurteilen benötigst du einen neutral grauen Hintergrund. Du hast es doch schon gemacht!!!

    Zitat

    …… aber ob es klappt kann ich nicht garantieren.

    Natürlich klappt das!

    Zitat

    …. Meinst du mit diesem Satz die Bilder der HDS aus dem Nachbarforum, oder?

    Na klar, meinst du ich sehe nicht was du so in der Nacht am Mikroskop machst? 😉

    Zitat

    ….. Inkrustiert ist ja dieser krustenförmige, körnige Rand und intrazelluläres Pigment sind die Pigmente, welche man innerhalb der Zelle sieht, oder?

    Das „gestrichelte“ am Rand der Hyphen ist inkrustiertes Pigment an der Außenseite. Intrazellulär bedeutet grob gesagt im inneren der Hyphen/Zellen.

    Für die Anfänger am Mikroskop habe ich eine „Bauanleitung“ für Lamellenscheiden Präparat gebastelt, das ich anfüge. Du bist ja nicht mehr bei den Anfängern denn wer HDS, sprich die zähe Pelle mikroskopiert, ist da schon wesentlich weiter.

    Eine gute Zeit
    Gelbfieber & Co

    Hallo und guten Tag Benjamin,

    super, handwerklich gut umgesetzt. Basidien mit Kongo rot gefärbt überschüssiges Kongo „abgesaugt“ so das Färbemittel außerhalb des Gewebes nicht vorhanden ist.
    Allerdings, warum hast du „BWB“ noch dazugegeben? 😉
    Ach ja ….. intrazelluläres Pigment wie auch Inkrustation sehr gut präpariert!

    Eine gute Zeit
    Gelbfieber & Co

    Hallo und guten Tag Benjamin,

    Zitat

    …. Noch eine kurze Frage zum Einsatz von BWB und Kongorot: Ich muss ja damit nur die Sporen oder Zellwände färben und nicht den Hintergrund. Wie würde ich da am besten vorgehen.

    ich beschreibe dir die Präparation mit Kongorot – Hutfleisch/Lamelle:

    Zunächst stellst du alle Materialien in Griffweite - Objektträger, Deckgläschen, Kongorot/Baumwollblau, Wasser, Pilz, Präpariernadel (große Nadel), Skalpell, Korken, Feuerzeug und Toilettenpapier, Chips und Gummibären außer Reichweite 😉

    Nun entnimmst du mit einer Präpariernadel oder einem Skalpell ein winziges Stückchen Hutfleisch/Lamelle , nicht größer als 1x1mm. Dieses kleine Stückchen legst du auf den Objektträger und gibst einen kl. Tropfen Kongorot darauf. Kongorot etwa 3 bis 5 Min. einwirken lassen oder auch warten, bis es komplett eingewirkt ist. Ein Blatt Toilettenpapier 2x falten, so das du ein kl. Blatt hast. Jetzt saugst du mit der geschlossenen Spitze des Papiers das überschüssige Kongorot um das kl. Stückchen Hutfleisch/Lamelle ab.
    Nun hast du ein rot gefärbtes kl. Stück Hutfleisch/Lamelle auf dem Objektträger, einen kleinen Tropfen Wasser (Tropferflasche) auf das kl. Stück Material, Deckgläschen drauf und mit einem Korken bzw. Korkenrand andrücken(quetschen). Keine Angst, du zerquetscht nichts! Du kannst auch mit dem Korken das Deckglas bewegen, so das sich das Präparat schön „ausbreitet“.
    Aus den Präparat ist noch jede Menge Kongo ausgetreten bzw. befindet sich noch zwischen Objektträger und Deckglas rote Flüssigkeit.
    Diese rote Flüssigkeit muss weg!
    Als nächstes nutzt du die Kapillarwirkung. Gib nun einen kleinen Tropfen Wasser an den rechten Rand des Deckglases mehr auf den Objektträger so das das Wasser zwischen Deckglas und Objektträger ziehen kann bzw. teilweise eingesogen wird und das überschüssige Kongo verdrängt. Jetzt kommt schon wieder Toilettenpapier ins Spiel. Drückst nun mit dem Papier auf den linken Rand des Deckglases und „ziehst“ praktisch das Wasser von der rechten Seite auf die linke Seite und somit auch das überschüssige Kongo aus dem Präparat, so das du ein nahezu kongofreies klares Präparat hast. Pilzfragment gefärbt, Umgebung neutral klar. Gegebenenfalls hilft leichter Druck mit dem Korken auf das Deckglas, das Kongo nach links zu bringen. Du möchtest ja Zellen färben und nicht den Hintergrund.
    Das folgenden Bild zeigt eine „Trockenübung“ – ohne Pilzfragment.

    Keine Bedenken, das Wasser wäscht das Kongorot nicht auf dem Präparat.
    Dazu bedarf es einiger Übung, Sinn ist es das Kongorot zwischen Objektträger und Deckglas zu entfernen.

    Baumwollblau/ Ascosporen

    Du lässt einen Asco auf einem Objektträger aussporen. In die Sporenmasse gibst du einen kl. Tropfen BWB, danach erhitzt du den Objektträger mit einen Feuerzeug von unten so das das BWB anfängt zu „brodeln“. Vom Objektträger nun unten den brauen Ruß entfernen. Einen Tropfen Wasser auf das „eingekochte“ BWB, Deckglas drauf, leicht andrücken und wie auch beim Kongo, das überschlüssige BWB absaugen. Dadurch gehen selbstverständlich viele Sporen verloren bzw. werden an den Rand des Deckglases gedrängt – aber du hast ja genug davon.
    Dieses erhitzen muss aus meiner Erfahrung nicht sein. Probiere halt beide Methoden aus.

    Kurz und knapp gesagt:
    Du musst das Färbemittel mit Hilfe von Wasser verdrängen so das ein nahezu klares Präparat überbleibt.

    Zu deinem verlinkten Beitrag:
    Du zeigst dort u. a. Sporenpulver in Melzer. Um ein Gefühl für die Menge an Färbemittel/Reagenz zu bekommen noch ein Hinweis. Etwa ein 20zigstel von dem was du an Melzer genommen hast, sprich ein winziger Tropfen der Flüssigkeit (Kongo/BWB) reicht bei den oben beschriebenen Präparaten aus.

    Eine gute Zeit
    Gelbfieber & Co

    Hallo und guten Tag Benjamin,

    Zitat

    ….. Vielleicht kann ich den nächsten Becherling, den ich finde, alleine mikroskopieren.

    na klar, davon bin ich fest überzeugt!
    Grob gesagt, zunächst Sporen in Wasser präparieren, im optischen Schnitt darstellen, messen, Sporenornament (falls vorhanden) in mehreren Ebenen zeigen. Paraphysen und Gewebeschicht (muss nicht zwingend) dazu – fertig.
    Der schwierige Teil kommt jetzt – die Zuordnung.

    Zitat


    …. Toll wäre es noch, wenn du evtl. noch ein paar Beispiele geben könntest, in welchen Fällen du Kongorot, Baumwollblau oder Melzers für sinnvoll erachten würdest. Ich möchte solche Reagenzien beim Mikroskopieren nämlich nach Möglichkeit möglichst selten einsetzen.

    Das mache ich gern.

    Melzers Reagenz
    Melzers Reagenz ist unverzichtbar bei der amyloiden Reaktion. Als erstes fällt mir dazu ein ob ein Ascus J+ oder J- ist. Mit Melzers wird die Ascusspitze blau = J+. Dann kann man mit Melzers noch die Amyloidität von Sporen/Sporenpulver testen. Nicht zu vergessen, ist die Ornamentation von Milchlingen und Täublingen. Mit Melzers wird das Ornament dunkelblauschwarz gefärbt.
    Baralsche Lösung ist in der Anwendung gleich – nur aus meiner Erfahrung etwas schwächer.



    Baumwollblau
    Baumwollblau (BWB) benutze ich gelegentlich oder wenn es gewünscht wird zum anfärben von Ascosporen.
    BWB richtig eizusetzen bzw. Sporenornamente abzubilden ist nicht ganz einfach, denn du musst die Spore färben und nicht den Hintergrund! Asco muss das BWB wieder weg und durch Wasser ersetzt werden. Über bleiben bei sachgerechter Präparation blaue Sporen/Sporenornament und grauer neutraler Hintergrund. Oft sieht man blaue Sporen in blauer Flüssigkeit. Das ist ebenso als ob du einen Schornsteinfeger vor einer schwarzen Wand fotografierst.

    Kongorot
    Mit Kongorot färbt man Zellwände bei sachgerechter Anwendung rot. Auch hier wie bei BWB muss das Kongorot wieder weg und durch Wasser ersetzt werden. Dieses ersetzen ist nicht ganz leicht, man benötigt Übung. Den Inhalt eines Glases Apfelsaft ersetzen durch Wasser, ist einfacher 😉
    Die Handhabung Präparat Kongo/BWB steht auf einem anderen Blatt.
    Beim Kongorot zeige ich zuerst eine Gegenüberstellung gelungenes Präparat und daneben ein aus meiner Sicht unbrauchbares Präparat – Rot auf rotem Grund. Du erinnerst dich noch an den Schornsteinfeger …..? Das ist nun pink Panther vor pinkem Hintergrund 😉

    Zu Schluss eine optische Täuschung. Unser Auge „bevorzugt“ farbige Bilder. Auf dem folgenden Bild sind rotgefärbte Hypen zu sehen – glaubt man.
    Das Bild danach ergibt die Auflösung. Das Kongorot hat lediglich den Hintergrund und nicht die Hyphen gefärbt 😊



    Kleine Anmerkung am Schluss
    Nicht alle Färbemittel/Reagenzien sind „schlecht“ – Sachgerecht und handwerklich gut eingesetzt, sind einige hilfreich. Ganz zuoberst steht Melzers Reagenz (Amyloidität)
    Und genau diese Reagenz solltest du dir kaufen um die mögliche Amyloidität zu sehen. Alle anderen Merkmale siehst du zunächst auch in einem Präparat in Wasser.

    Eine gute Zeit
    Gelbfieber & Co

    Hallo und guten Tag Benjamin,

    Zitat

    ….. Genau das ist mir auch aufgefallen. Es handelt sich definitiv um dasselbe Präparat, einmal vor und einmal nach Zugabe von Melzers Reagenz. Kann es sein, daß sich die Ornamente durch Melzers abgelöst haben? Oder hab ich vielleicht etwas falsch gemacht? Was?

    schau mal hier:

    Gelbfieber
    28. Juni 2024 um 14:26

    Eine gute Zeit
    Gelbfieber & Co