Beiträge von Aldebaran

    Wow, das sind in der Tat viel Schopftintlinge :what:.

    Wusstet ihr, dass Schopftintlinge (Coprimus comatus) zum Teil Raubpilze, sprich fleischfressend sind?
    Darauf bin ich kürzlich gestoßen. Die können sich von Fadenwürmern (Nematoden) ernähren, in dem sie sie mit Fanghyphen festhalten, diese den Fadenwurm dann durchdringen um dann die Nährstoffe durch Zersetzung für sich nutzen. Nematophage Pilze nennen die sich, fand ich echt interessant, vor allem weil der Schopftintling einer der wenigen Ständerpilze ist der das beherrscht, zumindest nach den Quellen die ich bisher fand.

    Naja, war irgendwie das erste was mir einfiel, wie ich die Bilder sah ;)

    LG

    Servus,

    Diesen Fund habe ich gemacht:

    Habitat: Laubwald, Buchen und Eichen

    Hut: weiß mit scholligen Velumsresten, Hutrand nicht gerieft

    Stiel: weiß, leicht genattert

    Manschette: nicht gerieft, leicht abziehbar, hängend

    Basis: scharf abgeschnittener Rand, keine lappige Volva

    Geruch: muffig, Kartoffelkeller

    Zunächst dachte ich es würde sich um Amanita phalloides var. alba handeln, aber es sprechen ein paar Fakten dagegen, fällt mir gerade beim schreiben dieses Threads auf.
    Also meine Vermutung Amanita citrina var. alba.

    Bilder:



    Auf den letzten Bildern schaut der Pilz fast rötlich aus, das liegt an dem Küchenlicht, das lässt fast alles in wärmere Farben tauchen, sprich bei der Farbechtheit bitte das obere Bild beachten, das war bei Tageslicht.

    Ich hoffe die Bilder kommen jetzt mal im richtigen Format in das Thema, in letzter Zeit sind sie immer horizontal erschienen statt vertikal, wie das Ursprungsbild. Also bitte entschudigt, falls dies der Fall sein sollte.

    LG

    Hallo nochmal,

    also die Semmelstoppeln wurden verarbeitet als Schwammerlsuppe. Sie waren auch noch nach einer Nacht im Kühlschrank frisch und lecker.

    Hier das Rezept:

    500g Waldpilze (hier Semmelstoppel-Pilze und ein Steinpilz)
    2 Schalotten
    25g Butter
    1El Mehl
    1l Gemüsebrühe
    100ml Sahne
    n.B.:
    Salz & Pfeffer
    Schnittlauch
    Cayenne-Pfeffer

    Die Pilze putzen, fein schneiden.
    Butter in einem Topf zergehen lassen, Schalotten anbraten bis sie glasig werden. Dann die Pilze dazugeben und so lange braten bis die abgesonderte Flüssigkeit verdampft ist. Die Pilze mit einem Esslöffel Mehl bestäuben, umrühren.
    Nun die Gemüsebrühe dazugeben, kurz aufkochen und dann 15 Min. bei schwacher Hitze köcheln lassen.
    Nun die Sahne zugießen, umrühren und kurz aufkochen lassen. Vom Feuer nehmen und n.B. mit Salz, Pfeffer und Cayenne-Pfeffer würzen.
    In den Teller geben und mit Schnittlauch oder Petersilie garnieren, dazu ein geröstetes Brot.
    Et Voilá, fertig ist das Pilzgericht.

    Wurde mit Freude gegessen, mein Freund hat alles, bis auf meine Portion, weggelöffelt ;)

    Hallo.

    Hm, schwer zu sagen, wo der bittere Geschmack jetzt herkam. Könnte natürlich sein, dass ein "false friend" mit in den Korb gelandet ist. Allerdings können wir das hier, aus der Ferne, ohne Fotos der beschriebenen Pilze nicht nachvollziehen.

    Davon abgesehen, sollte man verschimmelte/angeschimmelte Pilze/Lebensmittel nicht verwenden, auch nicht wenn man großzügig schimmelige Stellen wegschneidet. Gerade Pilze bestehen aus ca. 90% Wasser und Schimmel breitet sich dort schnell aus, ohne das man ihn bemerkt/sieht. Auch Hitze zerstört nicht die Mykotoxine des Schimmelpilzes. Also: Finger weg von schimmeligen Lebensmittel!

    Naja, gesund war es sicherlich nicht, aber umbringen wird es einen wohl nicht.
    Aber alle Angaben zu gesundheitlichen Angelegenheiten ohne Gewähr.

    LG

    Edit:
    Hier noch nützlicher link zu dem Thema Schimmelpilze und Lebensmittel:
    https://web.archive.org/web/2007092816…ebensmittel.pdf

    Hallo Moni,

    die Hüte von den Schleimröhrlingen (Suillus) müssen auch nicht immer zwangsläufig glänzend schmierig sein. Bei z.B. den Goldröhrlingen ist das typische Bild meist auch ein glänzend schleimiger Hut, in der Praxis sind sie aber u.a. auch einfach nur leicht klebrig.
    Meistens kommt es auf die Witterung der Vortage an, wie sich die Beschaffenheit des Hutes äußert.
    Wichtig nur, wenn du diese zubereiten willst, dann unbedingt die Huthaut abziehen, sonst wird das Gericht ein Schmier-Massaker ;)

    LG

    Hallo Emma,

    also deutlicher wie der Ingo hätte man es jetzt kaum noch erklären können, ist eigentlich nichts mehr hinzuzufügen, habe auch selber noch was gelernt ;)

    Ich hätte auch noch ein Bild gehabt, wo die Volva in ihrer Ursprungslage zu sehen war, aber das Bild ist leider nichts geworden (Android Cam....), sprich verwackelt und unscharf.

    Welcher Pilz dieser nun genau ist bleibt leider die Frage, mich würde es auch interessieren.
    Einerseits spricht die Hutfärbung für den Amanita fulva andererseits ist bei der Art der Stil typischerweise eben nicht genattert. Für einen Amanita battarea würde die Hutfarbe wiederum nicht passen, aber der Stiel wäre hier feinschuppig.

    Vielleicht kommst du irgendwann nochmal an die Stelle und kannst noch Informationen nachreichen.

    LG

    Servus,

    heute haben wir Semmelstoppeln gefunden und nun wirft sich die Frage auf:
    Was kann ich daraus machen?
    Ich hab ehrlich gesagt keine Lust auf "nur" braten mit Zwiebeln + Sauce usw.

    Hat jemand eine gute Idee was ich mit den Jungs sonst noch anfangen kann?

    Vielen Dank schonmal für eure Denkanstöße und Ideen ;)

    LG

    Okay, die Fakten und deine Erfahrung sprechen wohl für sich, dann werde ich ihn nun einspeisen in die Datenbank und bin froh um eine neue Erkenntnis.

    Es warten noch "ein paar" mehr auf ihre Identifikation ;)


    Vielen Dank soweit und 'nen schönen Abend

    LG

    Ja, das stimmt, die ist recht eindeutig, die Ringzone.

    Ist jetzt die Frage mit welchem Baum dieser Bursche nun die Symbiose eingegangen ist, denn es standen Buche und Eiche direkt nebeneinaner und er wuchs dazwischen.
    T. ustale scheint ausschließlich der Rotbuche treu zu sein, während T. ustaloides Eichen bevorzugt.
    Also, klar abgegrenzte Ringzone und Eiche als Mykorrhizapartner scheint ustaloides zu sein und Rotbuche mit nicht oder nur weniger abgegrenzter Ringzone ustale.

    Mist, kann jetzt nicht sagen welcher Baum zum Pilz gehört.

    Danke für den Denkanstoß.

    LG

    Abend,

    ein Fund, zwar nicht von heute, aber einer aus der "noch nicht identifiziert" Kategorie meiner Datenbank.



    Leider kein Schnittbild gemacht, die Fotos sind auch minderer Qualität, es ist noch keine gescheite Kamera vorhanden.

    -Standort: Buche & Eiche gemischt
    -nicht büschelig, nur ein Nachbar seiner Art
    -Lamellen ausgebuchtet angewachsen und untermischt
    -Hut wellig, glänzend und kastanienbraun
    -Stiel braun gefasert, ringlos und wenn man ihn drückt, dann erkennt man, er hat Tendenzen hohl zu werden
    -Geruch nicht auffällg

    Meine Recherchen führen zu Tricholoma ustale, Brandiger Ritterling, die Beschreibung passt am besten.
    Was meint ihr?

    LG

    Hallo Tom,

    für mich sieht der zweite aus wie ein Satans Röhrling (Boletus satanas), weil der Stiel deutlich rund ist und der Hut grau-bräunlich, mehr ist ja nicht auf den Bildern zu erkennen. Eine Flockenstielige Hexe ist m.E. schlanker und der Hut mehr braun als dieser hier.
    Ein Schnittbild wäre hier aufschlussreich.

    Ersterer ist wohl ein Steinpilz ;)

    LG

    Gude,

    frisch aus dem Wald und zufrieden.
    Neben jeder Menge Maronis (Boletus badius), welche heute noch die Pfanne von innen kennenlernen werden, gab es auch ein paar interessante, weniger genießbare Kollegen zu finden, die ich im Bild festgehalten habe.
    Auch der ein oder andere Erstfund war dabei, über die ich mich doch immer sehr freue.
    Viel Spaß bei den Bildern:

    1. Fund:



    Phallus impudicus, Stinkmorchel im Hexenei und an der frischen Luft, die sie gut mit ihrem "Duft" vergiftet hat. Übrigens mein Erstfund, sie sind doch eher unscheinbar, zumindest das Hexenei, beide Male fand sie mein Freund und war jedes mal besorgt um sein Schweizer Messer, da diese gallertige Schicht doch etwas gewöhnungsbedürftig war :)
    Scheinbar wurde die Stinkmorchel in früheren Zeiten als Aphrodisiakum verwendet und die jungen Hexeneier können wohl auch als Speisepilz verwendet werden...Geschmackssache.

    2. Fund:

    Amanita gemmata, Narzissengelber Wulstling, die Manschette bereits verflüchtigt. Ein häufiger Pilz hier im nördlichen Odenwald, allgemein viele viele Amanita Arten in den Wäldern zu finden, besonders A. rubescens in Hülle und Fülle. Wie sieht's in euren "Revieren" aus?
    Giftwirkung wie der Fliegenpilz, sprich Muskimol, Muskarin, Ibotensäure.

    3. Fund:

    Cyathus striatus, Gestreifter Teuerling, gefunden im Buchenwald auf liegendem Totholz in großen Scharen und immer wieder auf dem Weg durch den Wald.

    4. Fund:


    Jaaa, da ist er der "grüne Mörder" (Amanita phalloides). Schon Kaiser Claudius und Karl VI. haben ihn nicht überlebt, der Pilzpendant zum gefleckten Schierling, ein historischer Mörder. Amatoxine und Phallotoxine führen zu Leberversagen, welche bekanntermaßen nur durch eine Lebertransplantation zu überleben ist. Besonders fies finde ich die Tatsache, dass man angeblich erst die Vergiftung merkt wenn es zu spät ist, sprich für eine Magenauspumpung.
    Über den Grünen Knollenblätterpilz habe ich mich zu Anfang meiner Pilzleidenschaft am allermeisten beschäftigt, nicht nur weil ich eventuellen Vergiftungen aus dem Wege gehen wollte, sondern weil er so ein Extrem darstellt. Daher freue ich mich immer einen zu finden, eben nur um ihn gefunden zu haben.


    So weit, so gut

    Schönen Abend an alle

    LG