Mäusegrauer Erdritterling?

Es gibt 11 Antworten in diesem Thema, welches 3.641 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (9. November 2020 um 18:30) ist von Beorn.

  • Hallo Pilzfreunde,

    Bisher habe ich den mäusegrauen Erdritterling, wegen der möglichen Verwechslungsgefahr mit dem Tigerritterling oder anderen Ritterlingen, noch nicht gegessen. Da das Pilzangebot nach den Nachtfrösten stark eingeschränkt ist, sind mir heute diese Exemplare in Massen aufgefallen. Sie stehen unter noch kleinen Nadelbäumen, wo bisher eigentlich meistens echte Reizker und Pfifferlinge standen.

    Wegen der filzigen Oberfläche, dem hohlen Stiel und dem kaum vorhandenen Geruch, tippe ich auf Tricholoma terreum, bin mir aber noch nicht sicher genug, sie auch zu essen. Die Geschmacksprobe war sehr neutral.

    Womit könnte ich diese Exemplare sonst noch verwechseln? Über eure Hilfe würde ich mich freuen. GLG Kristina

  • Hi,


    T. terreum erscheint mir eine gute Idee (zumindest so lange, bis Pablo hier aufkreuzt 😉)

    Das ist aber keinesfalls eine Verzehrfreigabe, zumal für die die selbe Warnung wie für den Grünling gilt!


    VG Boris

  • Hallo,

    ich schließe mich meinem Vorschreiber an, Kiefernnadeln sind ja zu sehen. Der Mausgraue Erdritterling ist übrigens eine andere Art und wächst unter Laubbäumen. Neben dem Gifthinweis kann ich Dir noch sagen, dass die kein großartiges Geschmackserlebnis bieten.

    VG Jörg

    Weil Pilze keine Bücher lesen sehen sie selten so aus wie sie sollten

    • Offizieller Beitrag

    Servus!


    Tricholoma myomyces ist genau das selbe wie Tricholoma terreum. Jedenfalls gibt es keine morphologischen trennmerkmale, die irgendwie konstant wären, und genetisch ist auch kein Unterschied feststellbar.
    Der Fund hier ist demnach also beides, sowohl Tricholoma terreum als auch Tricholoma myomyces (weil beide namen Synonyme für die gleiche Art sind, siehe zB FNE4). :wink:


    LG; Pablo.

  • Hallo Pablo,

    wenn die beiden die selbe Art sind muß aber jedes Pilzbuch umgeschrieben werden, da T. terreum ja nur unter Kiefern vorkommen soll. Ich finde Tricholoma myomyces immer unter Rotbuchen.

    VG Jörg

    Weil Pilze keine Bücher lesen sehen sie selten so aus wie sie sollten

  • zumal für die die selbe Warnung wie für den Grünling gilt!

    Hallo Boris

    Das ist schon wieder aufgehoben. Das war mal wieder so eine "Panikmache"!

    Es gibt nur einen super schmeckenden Ritterling unter den Speisepilzen und das ist der Schwarzfaserige.

    Grüße von der Insel Rügen

  • Jedoch riecht es süsslich angenehm. Aber das muss ja nicht heißen.

    Der Grüne Knollenblätterpilz riecht auch süßlich - mitunter auch angenehm. Schmecken soll er übrigens auch gut! Aber in der Tat: Das muss ja nichts heißen 🙄😉


    VG Boris

    • Offizieller Beitrag

    Hallo, Jörg!

    wenn die beiden die selbe Art sind muß aber jedes Pilzbuch umgeschrieben werden, da T. terreum ja nur unter Kiefern vorkommen soll. Ich finde Tricholoma myomyces immer unter Rotbuchen.

    Das müssen sie doch sowieso alle paar Tage, oder? :wink:

    In den aktuelleren Büchern vor allem seit der FNE4 - Tricholoma - Monografie (die sich auch auf molekularbiologische Daten stützt) dürfte das aber eigentlich alles zusammengefasst sein. Tricholoma bonii und Tricholoma triste sind wohl trennbar, wobei die beiden ebenfalls bevorzugt bei Kiefern vorkommen.
    Auch Tricholoma terreum hatte ich schon bei Laubbäumen, das kommt durchaus vor. Konstante morphologische Trennmerkmale gibt es nicht (zumal gausapatum und myomyces auch bei Kiefern vorkommen sollen), genetische ebensowenig, also warum sollten das unterschiedliche Arten sein?
    TrichTerr ist bei mir so dermaßen häufig, ich habe auch schon versucht, irgendwelche Unterschiede nachzuvollziehen bei Färbung, Fruchtkörpergrößen, Mykorrhiza, Struktur der Hutoberfläche, Velumverhältnissen... Das variiert und fließt alles lustig durcheinander. Es gibt keine konstanten Unterschiede.
    Insofern schließe ich mich da den Studien von Christensen und Heilmann-Clausen an: Alles eins und das Selbe.


    LG; Pablo.