Hey ihr lieben Pilzfreunde!
Wer Lust hat, kommt nochmal mit auf Tour durch den Reinhardswald. Wir stoßen in neue Gefilde vor, treffen alte Gesichter und machen ganz neue, teils rätselhafte Bekanntschaften.
Der Waldabschnitt ist diesmal nicht, nicht wie beim letzen Mal, direkt vor der Haustür, sondern ca. 1Km entfernt, ein kleines Stück abseits der Hauptstraße. Es ist einer der wenigen, leicht erreichbaren Bereiche, die nur gering frequentiert sind. Denn was hier, bei gutem Wetter, im Wald so los ist geht eigentlich auf keine Kuhaut. Ich erinner' mich sogar an ein Jahr, da kamen aus osteuropäischen Ländern Busse mit Leuten, die uns die ganzen Steinpilze weggesammelt haben. Total irre. Dazu noch die ganzen regulären Sammler, Spaziergänger, die Erholungs- und Ertüchtigungsbedürftigen und -süchtigen....und wir. Es kann voll werden. Aber nicht da, wo wir heute hingehen. Und das vermutlich nur deswegen, weil kein Parkplatz in der Nähe ist. Gut für uns...also los.
Und direkt zum Start der Tour, keine zehn Meter zurückgelegt, der Wald hat noch nicht mal richtig angefangen, zwischen vereinzelten Eichen, Buchen und wenigen Fichten, ein Erstfund:
Das muss eine Art Semmelstoppelpilz sein. Ist mir bisher tatsächlich noch nie untergekommen. Fragt sich natürlich welcher. Es fanden sich im Laufe der Tour recht viele davon. Und ich frage mich, ob da wohl auch genabelte dazwischen waren. Denn einige hatten, naja, so eine Art Loch in der Mitte. Bei älteren Exemplaren ging es von der Hutmitte, bis fast ganz unten im Stiel. Oder ist das bei diesen Pilzen schlicht üblich?
Wie dem auch sei, wir wollen ja in den Wald. Also mal ein paar Schritte voran und wir stehen in einem trockenen Bachbett.
Schöne Umgebung hier. Allein um die Gegend zu erkunden hat es sich schon gelohnt. Und Pilze gibt's auch!
Noch mehr von den semmelstoppligen dazu noch allerhand Knoblauchschwindlinge. Ich vermute mal langstielige?
Und außerdem diese hier allgegenwärtigen, garstig-scharf schmeckenden Biester, bei denen ich ja Buchenspeitäublinge vermute. Auch wenn sich der obstartige Geruch nicht so richtig einstellen will.:
So weit so gut. Langsam entfernen wir uns von dem Bachbett und gehen ein wenig bergauf, bis sich uns etwas in den Weg stellt. Was ist das denn? So einen hab' ich bisher noch nicht gesehen.
Und nur ein paar Schritte weiter, erneut Fragezeichen. Ein Perlpilz, bei dem das mit den Ring ein bisschen schiefgelaufen, so dass dieser am Hut hängengeblieben ist, vielleicht? Keine Ahnung. Ich glaub' aber ein Pantherpilz ist es nicht?
Und noch während der Begutachtung dieses Exemplars springt uns schon das nächste ins Auge. Lauter unbekannte heute. Hier ist richtig was los. Cool.
Aber gut...genug gestaunt. Weiter nach oben. Der Wald ändert sich ein bisschen und uns erschließt sich eine Lichtung
Hey, schön ist es hier! Und wenn man ein bisschen genauer hinguckt auch recht abgefahren:
Aber wir wollen Pilze! Also weg hier und in das nahegelegene Jungbuchen-Dickicht. Das sieht spannend aus. Und siehe da, es geht auch direkt los. Erstmal wieder ein Semmelstoppel, diesmal in Begleitung
Und als wir ein bisschen weiter in das Dickicht vordringen, wer hätte das noch gedacht, endlich mal ein Röhrling! Die sind echte Mangelware hier, dieses Jahr. Leider, leider. Und auch wenn er sehr schön anzuschauen ist, mit dem hier werden wir auch nicht so richtig glücklich. Handelt es sich doch scheinbar um einen Schönfußröhrling. Bitter war jedenfalls.
Direkt in unmittelbarer Nähe finden wir noch einen größeren. Und dann doch auch tatsächlich noch etwas zum Mitnehmen. Ein paar schöne Hexenröhrlinge, die wir vergessen zu fotografieren. Genauso wie die paar Pfifferlinge, die sich noch zur Mitnahme anboten. Aber das hätte das Bilderlimit ohnehin gesprengt. Und dann wäre kein Platz mehr für diese Semmelstoppel-Variation:
Könnten das vielleicht seltene, weiße sein? Aber die kommen wohl eher im Norden vor. Sind es dann möglicher Weise ganz "normale", aber vielleicht ungewöhnlich gefärbte? Liegt's am Schimmel? Ich weiß es jedenfalls nicht.
Nun sind wir schon eine ganze Weile unterwegs und haben auch tatsächlich schon ein bisschen was für die Pfanne dabei. Und gerade, als man sich entschließt so langsam mal den Rückweg anzutreten...in vollem Glanze, ich hab ja schon fast nicht mehr dran geglaubt....:
Juhu! Und nicht ein Wurm drin! Wenn es mit der Saison so weitergeht, dürfte das wohl mein "Pilz des Jahres" werden. Ist jetzt nicht so toll, für den "Pilz des Jahres". Sehr wohl toll aber, überhaupt mal einen gefunden zu haben..
Dann wollte dieser Kamerad unbedingt nochmal auf ein Foto und so schön wie er posiert hat, konnte ich ihm das natürlich nicht abschlagen.
Jetzt aber wirklich mal Richtung nach Hause. Runter den Berg, wieder durchs Bachbett...
...mitten drin, an einem ehemaligem "Treibholz" noch einer, der mir bisher nie untergekommen ist. Weiß und glänzend, fast schon spiegelnd, zusammen mit einigen gleichgesinnten. Keine Ahnung was es ist. Schick war er in jedem Fall:
So! Und das war dann auch ein guter Abschluss. Und die Pfanne haben wir uns redlich verdient!
Hoffentlich gehen wir bald wieder los! Dann sehen wir mal, wie's im Nadelwald so aussieht. Ich würde ja gerne mal die Reizker kennlernen.
Schönen Sonntag Euch!