unbekannter Porling

Es gibt 11 Antworten in diesem Thema, welches 1.941 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (20. Dezember 2021 um 16:15) ist von Beorn.

  • Hallo liebe Pilzfreunde,

    ich habe in dieser Woche einen Fruchtkörper an einer alten geschwächten Buche am Stammfuß gesehen, welchen ich noch nie gesehen habe.

    Auch nach Durchblättern von "Pilze an Bäumen" sowie " Pilze der Schweiz Band 1" bin ich nicht wirklich fündig geworden.

    Der Fruchtkörper muss in den letzten 4 Wochen entstanden sein (obwohl die Tramaschichten auf mehrere Jahre hinwiesen würden). An der Buche sind unter anderem noch Lackporlinge (flache) sowie Brandkrustenpilz.

    Ich habe den Baum ungefähr vor 4 Wochen kontrolliert und habe diesen Fruchtkörper nicht gesehen (auch ich übersehe so manches, aber in der Größe und Farbe war da definitiv nichts).

    Dort wo der Fruchtörper ausgetreten ist, könnte ein alter Lackporling gewesen sein, aber ich habe noch nie einen Lackporling in dieser Gestalt gesehen, weder flache noch wulstige.

    Kann es sich eventuell um einen Kupferroten handeln?

    Vielen Dank für jeden Beitrag


    Christoph


  • Hallo

    Ich denke es ist ein Fenchelporling ->

    Gloeophyllum odoratum

    Obwohl ich diese mehr auf Nadelhölzer finde.

    BG Andy

  • Hallo Rigo,

    einen Schleimpilz schließe ich erst mal aufgrund der sehr festen Oberfläche aus (oder gibt es Myxos die korkartig fest sind?)

    Hallo Andy,

    Fenchelporling? ich habe an dem Stück welches ich abgeschnitten habe gerochen. Der Geruch war angenehm pilzig. Ich werde mir etwas Kalilauge besorgen. Hier soll bei dem beträufeln des Fenchelporlings eine Olivgrüne Reaktion stattfinden

    (gemäß "Pilze an Bäumen")

    Erst mal danke

    Christoph

  • Hallo Christoph,

    ne das mit dem Schleimi war auch nicht ganz ernst gemeint. Aber hättest du vielleicht eine Aufnahme in besserer Auflösung? Dann würde man was von der Porenstruktur sehen. Bei der gezeigten Aufnahme sieht man ja kaum Einzelheiten.

    LG Rigo

    • Offizieller Beitrag

    MoinMoin!


    Das sieht ja spannend aus.

    Selbst wenn das Substrat Nadelholz sein sollte käme mir der komisch vor für Gloeophyllum odoratum. Die sollte bei dem Entwicklungsstadium / Fruchtkörperform schon irgendwo Poren erkennen lassen unterhalb der Hutkanten. Irgendwie habe ich eher den Eindruck, daß das in die Ecke Phellinus / Inonotus gehören könnte.

    Da passt das dunkel rotbraune Fleisch im Anschnitt, und zudem gibt es da (vor allem bei Phellinus s.l.) etliche sehr feinporige Arten, bzw. Arten, wo man im Frühstadium der Fruchtkörperentwicklung keine Poren erkennen kann.

    Aber auch da: Eine Art mit passendem Aussehen will mir nicht wirklich einfallen...


    LG, PAblo.

  • Hallo Pablo

    Das wäre doch etwas für unter das Mikroskop? Ich jedenfalls wäre gespannt auf das Ergebnis 😉

    BG Andy

    • Offizieller Beitrag

    Hallo, Andy!

    Mikroskopisch könnte man immerhin absichern, ob der zu den Hymenochaetales gehört oder zu einer anderen Ordnung.
    Um die Gattung und Art mikroskopisch weiter einzukreisen, müssten die Fruchtkörper sporenreif sein - was ich bei diesen hier bezweifle.


    LG; Pablo.

  • Hallo,

    Christoph schrieb...

    Der Fruchtkörper muss in den letzten 4 Wochen entstanden sein (obwohl die Tramaschichten auf mehrere Jahre hinwiesen würden).

    Das fände ich nun auch interessant, ob sich sowas in 4 Wochen bilden kann, oder hat er nicht aufgepasst beim gucken ;)

    LG Rigo

  • Hallo zusammen,

    vielen lieben Dank für eure Beiträge. Um es noch mal anzusprechen, es ist definitiv eine Buche und keine Fichte. Auch stand dort keine Fichte in den letzten 10 Jahren rum, wo aus alten Wurzeln etwas entspringen könnte.

    Phellinus? ich habe noch nie selbst (was ja bekanntlich nichts zu bedeuten hat) eine Phellinus-Art an Buche gesehen. Und Ph. ignarius den ich auf den ersten Blick mit Fomes verwechseln könnte, konnte ich aber auch noch nicht an Buche feststellen.

    Es wurde anfangs angesprochen dass die Fotos nicht hochauflösend sind, die wollte ich doch noch mal anhängen.

    Ich habe auch versucht etwas unter dem Mikroskop herauszufinden. Sporen habe ich keine entdeckt, ein Foto vom Mycel (400 fach) habe ich angehängt.

    Leider habe ich bei recht hartem Material meist das Problem einen anständigen Dünnschnitt hinzubekommen. Ich versuche das dann irgendwie unter der Stereolupe zu schneiden und in KOH aufzuweichen, aber die Ergebnisse sind doch recht bescheiden (Für Tipps bin ich echt dankbar). Auch besitze ich leider kein Triokular mit Fototubus, die Lösung mit dem Handy durchs Okular ist so etwas von unzufriedenstellend.

    (ich habe schon lange mit einem USB Messokular geliebäugelt, arbeitet jemand von euch mit sowas? funktioniert das gut?)

    Soweit,

    Entschuldigung für die begrenzten Mittel und Erfahrung

    Christoph


    • Offizieller Beitrag

    MoinMoin!

    Eine Idee, die mir gerade noch kommt: Ganoderma bildet auch rotbraune Skeletthyphen. Da wären bei den generativen Hyphen aber Schnallen an den Septen zu finden. Phellinus und Inonotus wären schnallenlos, die Hyphen sehen da auch leicht anders aus - was aber nach Bildern immer schwer zu beurteilen ist.

    Wenn es eine Ganoderma (Lackporling) wäre, dann wird's allerdings spannend: Denn das ähnelt nicht wirklich einer mir bekannten Art. Eine Möglichkeit wäre Ganoderma pfeifferi, allerdings hatte ich den noch nie in der Hand und wirklich belastbare Bilder von ganz jungen Fruchtkörpern zu finden, ist ziemlich schwierig.

    Ganoderma pfeifferi (Kupferroter Lackporling) hat allerdings so eine dunkel rotbraune Trama, die Fruchtkörper können mehrjährig sein, und Rotbuche wäre das Lieblingssubstrat der Art...


    LG; Pablo.