Welcher riesige Lackporling?

Es gibt 7 Antworten in diesem Thema, welches 1.564 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (5. August 2022 um 20:19) ist von Habicht.

  • Hallo ans Forum,

    ein Zufallsfund von heute in einer Hecke an verrotteten Baumstumpf, kaum zu erkennen. Pilz war nicht zu ertasten.

    Sehr stark sporend ( braun/ rostbraun ), braune höckerige Oberseite mit kräftiger weißer wulstiger Kannte, Unterseite schneeweiß mit Auswüchsen. Ca. 60 cm längs geschätzt.

    Könnten die schwarzen Zapfen in der Unterseite ( Foto 1c ) Zitzengallen sein?

    Dann würde ich auf Flacher Lackporling tippen?

    Was sagt das Forum?

    Gruß und Dank für eure Hilfe

    Bernd

    1a

    1b

    1c

    1d


    • Offizieller Beitrag

    Hallo, Bernd!

    Schneid' da doch mal ein Stückchen ab, damit man gucken kann, wie der innen aussieht.
    Ein lackporling ist das auf jeden Fall, von der Wuchsform her würde ich tendenziell am ehesten einen Flachen (Ganoderma applanatum) vermuten, aber die Kontextfarbe und eventuelle Merkmale des Röhrenschichtungsverhaltens wären noch zielführend.


    Lg; pablo.

  • Hallo Pablo,

    hätte gerne den Pilz betastet und noch andere Fotos gemacht, leider durch Zaun + Draht nicht möglich. Schade!!

    LG

    Bernd

  • Hallo Bernd und Pablo,

    helfen da vielleicht auch die Fundumstände weiter?

    G.applanatum wächst doch eher an Totholz, gerne an liegenden Stämmen oder Stubben, während der ähnliche G. adspersum eher an (noch) lebenden Bäumen im unteren Stammbereich vorkommt.

    (So steht es geschrieben jedenfalls in meinem Buch, so hab ich es bisher selbst beobachtet)

    LG, Martin

  • Servus Bernd,

    net glei aufgeben, :wink:

    Wenn es sich um Zitzengallen handelt ist dein Fund auf G. applanatum bestimmbar,


    G. adspersum wird von Insekten nicht besiedelt, das Hymenophor aber von solchen abgeweidet,



    @hey Martin,

    applantum & adspersum bevorzugen Laubbäume, sind einem Seitensprung auf Nadelgehölz aber nicht abgeneigt. Applantum vorwiegend saprotroph, adspersum eher penthotrotoph. also ein Schwächeparasit. Über's Substrat sind sie nicht zu unterscheiden, etwas verständlicher aufgedrückt, :wink:

    Ziehe mit Pablo's Einschätzung auf G. applantum mit. Spricht alles dafür und nix dagegen,

    lgpeter

    3 Mal editiert, zuletzt von Habicht (5. August 2022 um 19:00)

  • Hallo Zusammen,

    ja, in der Hecke ( kleine Kuhle ) war auch nur ein verrotteter Stumpf zu vermuten.

    Werde den Pilz als G. applantum ins Archiv speichern.

    LG

    Bernd

    • Offizieller Beitrag

    Salve!


    Auf den Substratzustand würde ich mich nicht unbedingt verlassen wollen. In der Tendenz ist das schon richtig, aber auch Ganoderma applanatum kann mal an einem (geschwächten) lebendigen Baum Fruchtkörper bilden, während adspersum / australe auch an einem bereits toten Stumpf weiterhin Fruchtkörper bildet. Den Wulstigen hatte ich auch schon mehrmals an - teils komplett vergrabenen - alten Stümpfen entdecken können.

    So insgesamt schaut mir das aber doch eher wie ein Flacher aus, auch weil bei dem diese "Hügellandschaft" auf der Hutoberseite meistens erheblich stärker ausgeprägt ist. so wie hier ja auch. Und wenn das tatsächlich Zitzengallen sind an der Unterseite (kann ich nach Bild nicht sicher einordnen), dann wäre der Fall ohnehin klar.


    LG; Pablo.

  • Servus Pablo,

    intuitiv liegst du richtig, Zitzengallen hin oder her.

    Da Bernd an den Fund nicht näher herankommt, lässt sich der einfache Trick, die Hutoberfläche einzudrücken, nicht anwenden. Bei applanatum ein leichtes Unterfangen, bei adspersum nicht.

    Eine Röhrenschichtanalyse wäre natürlich das beste, blöder Zaun, :party:

    Soviel zu Bernd's Aufnahmen, Ganoderma cf. applanatum, mehr geben sie nicht her.

    Nur, er hat den Pilz auch beschrieben,

    Ca. 60 cm längs geschätzt.

    Der Wulstige wird mit über 30 cm beschrieben, der Flache schafft es auf über 60 cm.

    Bernd hat seinen Fund mit dem richtigen Namen ins Archiv gestellt, alles zusammengerechnet, :)

    lgpeter