Pilze auf einer Schotterfläche

Es gibt 6 Antworten in diesem Thema, welches 1.024 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (6. Oktober 2022 um 11:09) ist von pilzscout.

  • Hallo Pilzfreunde,

    diesmal war ich nicht im Wald, sondern auf einer naturbelassenen Kiesfläche ohne Bäume oder Sträucher unterwegs. Das war eine Augenschmaus für mich an selten gesehenen Pilzen. Hygrocybe spp. in allen Farben - von satt gelb bis knall rot; und viele andere. Der Frust kam aber auf dem Fuß: Ich konnte keine der ca. 15 Arten, die ich zur Bestimmung mitgenommen hatte, eindeutig identifizieren. Drei davon will ich hier zeigen; sicherlich kennt die jemand oder kann sie zumindest einer Gattung zuordnen.

    VG, Toni

    1) Hier dachte ich an den Kaffeebraunen Gabeltrichterling; die Lamellen zeigten sogar Gabelungen. Aber die Sporen passten gar nicht.

    Hut 2-3 cm; Spp. weiß; Sp. inamyloid, 5-6 x 2-3 µm

    2) Der erinnerte mich an einen Paralepista flaccida. Aber auch das kommt nicht hin.

    Hut aufgefaltet bis 7 cm; Spp. weiß; Sp. 6-7 x 3-4 µm, glat; Lamellen nicht gegabelt

    3) Wohl ein Cortinarius sp.

    Hut bis 8 cm; Spp. dunkelbraun; Sp. 8-9 x 5-6 µm

  • Hallo

    Also beim ersten, schliesst du ein Milchling aus? Das wäre hier mein erster Gedanken.

    BG Andy

  • Hallo zusammen,

    beim ersten Pilz einen Milchling auszuschließen, ist sehr richtig, schließlich ist das Sporenpulver des Fundes inamyloid. Das ist wahrscheinlich schon ein Trichterling. Interessant ist, ob der Pilz vielleicht mehlig gerochen hat. Bei Trichterlingen kann man ja oft über den Geruch was machen. Nr. 2 ist meiner Meinung nach das Gleiche wie Nr. 1, nur halt älter. Nr. 3 würde ich rein optisch eher bei den Risspilzen suchen statt bei den Schleierlingen. Du hast ja offenbar ein Mikroskop - schau doch mal, ob du an den Lamellen Zystiden findest, die vielleicht auch noch septiert sind, dann geht das eher Richtung Risspilz.

    FG

    StephanW

    Für meine hier gemachten Aussagen zu Pilzen übernehme ich keinerlei Haftung, es sind insbesondere keine Essfreigaben.

  • Hallo Andy und Stephan,

    Zu 1) und 2):

    Ein Milchling hat amyloide und warzige Sporen; den kann man ausschließen. Dass beide identisch sind, wäre schon möglich. Der geringe Sporengrößenunterschied ist kein Ausschlusskriterium. Sie hatten halt unterschiedliche Hutfarben und FK-Größen.

    zu 3):

    Ein Risspilz ist auch gut möglich. Dafür spräche wohl die tabakbraune Sporenpulverfarbe. Die Lamellen zeigten einen Flaum. Aber im Mikro konnte ich den nicht zuordnen. Das eine Foto könnte eine Zystide zeigen. ein anderes wohl den Lamellenaufbau und schließlich noch die kurzen Basidien.

  • Hallo pilzscout,

    zu Nr. 3: die sehen tatsächlich nicht nach Cortinariussporen, sondern stark nach Risspilzsporen aus. Auch die Farbe des Sporenabwurfs passt viel besser zu einem Risspilz.

    FG

    StephanW

    Für meine hier gemachten Aussagen zu Pilzen übernehme ich keinerlei Haftung, es sind insbesondere keine Essfreigaben.

  • Hallo zusammen,

    Wer suchet, der findet:

    1) und 2) sind der sehr seltene Steppentrichterling (Infundibulicybe glareosa).

    Passt auch zum Standort. Spicht etwas dagegen? Bei 3) suche ich noch; wohl auch eine Steppenform.

    VG, Toni