Grünblättriger Schwefelkopf

Es gibt 19 Antworten in diesem Thema, welches 1.486 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (25. Februar 2023 um 21:03) ist von CH-Andy.

  • Hallo zusammen

    Ich bin heute bei einem Familienausflug über einen hübschen Trupp bisher mir unbekannter Pilze gestolpert. Ich vermute hier einen Nadelschüppling,es hat in Strömen geregnet, deswegen hab ich mir ein paar gepflückt und wollte sie später bestimmen.

    Habitat ist Nadelwald,sie wuchsen büschelweise aus dem Boden, der Stiel ist hohl,innen weissliches Fleisch, auf KOH nur gelblich reagierend.Sporenabdruck ist in Arbeit.KOH auf dem Hut gab gar keine sichtbare Verfärbung.

    Was meint ihr?Hab ich vielleicht wie schon so oft was wichtiges übersehen?

    Lg Kathrin

  • Hallo

    Da war bestimmt noch etwas Holz im Boden, für mich sehen die aus wie alte Samtfußrübling Flammulina velutipes.

    BG Andy

  • Hallo

    Da war bestimmt noch etwas Holz im Boden, für mich sehen die aus wie alte Samtfußrübling Flammulina velutipes.

    BG Andy

    Hallo Andy

    Den Gedanken hatte ich kurz aber sie sind irgendwie ganz anders als die Samtfussrüblinge die ich bisher gefunden habe, gerade das markante "samtige" am Stiel fehlt komplett, der Stiel ist eher faserig. Ich hab später Zeit fürs Mikroskop, ich lade die Bilder dann mal hoch.

    Lg Kathrin

  • Hallo Kathrin

    Ja in dem Fall ist es was anderes.... Der Stiel scheint auch hohl zu sein. FK mit dieser SPP -> Rauchblättrige Schwefelkopf (Hypholoma capnoides)

    BG Andy

  • Hallo Kathrin

    Super Mikrodaten das hilft.... vielleicht 😉

    Die Sporen von Hypholoma sind Dickwandig mit einem ausgeprägten Keimporus.

    Ich kann mir H. sublateritium nicht vorstellen.

    Und wenn bitter ist H. capnoides auch raus.

    Bei deinen Sporen ist ein Keimporus ersichtlich. Ob diese auch Dickwandig sind müsste man mit z.b. Kongorot etwas anfärben.

    Ich denke da musst du weiter untersuchen, wie Cheilozystidien und Pleurozystidien plus HDS.

    BG Andy

  • Soderla,

    Hier noch ein paar Mikrodaten:für mein Empfinden sind die Sporen dickwandig (aber ich bin ja nicht sicher ob ich das richtig interpretiere)

    Es sind in den Sporen ja oft so leicht grünliche Tropfen zu erkennen, kann mir jemand sagen was das sein könnte?

    Ausserdem hab ich Basidien mit zwei Spitzen gefunden

    Ausserdem Zystiden die eher gelb-gross-klumpig erscheinen

    Wie unterscheide ich eigentlich Pleurozystiden und Cheilozystiden beim Quetschpräparat?Müsste ich da nicht versuchen eine Lamelle ganz vorsichtig zu quetschen? *grübel*

    lg Kathrin

  • Hallo Kathrin

    Vielen dank für das nachreichen.

    Bild 1

    Bist du da schon unter der 100x Vergrösserung? Beim linken Kreis die Sporen oberhalb sieht man schon die Dickwandigkeit, auch sehe ich den Keimporus. Die Tropfen innerhalb der Sporen sind unterschiedlich ausgeprägt.

    Die Sporen sind etwa 5-6x3.5-4µm

    Bild 2

    Sehe ich auch Basidien mit 4 Sterigma, wenn ich das korrekt sehen kann.

    Bild 3

    Ist leider nichts, der gelbe Klumpen ist kein Zystiden.

    Die Pleurozystiden befinden sich an der Lamellenfläche.

    Die Cheilozystiden befinden sich an der Lamellenschneide.

    Hierzu muss man die Präparations Technik kennen.

    Es gibt verschiedene Kurs- Möglichkeiten.

    Oder vielleicht kennst du jemand mit Erfahrung.

    -> bei deinem Fund mit folgenden Daten:

    SPP: lilabräunliches

    Sporengrösse: 5-6x3.5-4µm

    Hypholoma würde ich nicht ausschliessen.

    An den FK sieht man auch eine Wachstumsstörung wahrscheinlich aufgrund der Kälte, daher der Stiel nicht vollkommen ausgebildet. Weshalb die KOH nicht anschlägt kann aufgrund der starken Durchfeuchtung liegen.

    Du siehst man kann sich hier die Zähne ausbeissen. Solche Funde gehen bei mir einfach zurück in den Wald -> unbestimmt.

    BG Andy

  • Hallo Kathrin,

    der gelbe Klumpen könnte eine Chrysozystide sein, das deutet dann auf Hypholoma (Schwefelkopf) hin. Chrysozystiden lassen sich mit einem blauen Farbstoff, dessen Namen ich nachschlagen müsste, anfärben und leuchten dann im Präparat auffällig und sehr schön blaugrün hervor. Falls das wirklich Chrysozystiden sind, würde ich auf einen ordinären Grünblättrigen Schwefelkopf tippen, dessen typische Farben und sagenhafte Bitterkeit der garstigen Witterung nicht standgehalten haben.

    Edit: ich habe es gerade gegoogelt: der Farbstoff heißt Patentblau V.

    FG

    StephanW

    Für meine hier gemachten Aussagen zu Pilzen übernehme ich keinerlei Haftung, es sind insbesondere keine Essfreigaben.

    2 Mal editiert, zuletzt von StephanW (23. Februar 2023 um 16:59)

  • Caitlyyn 24. Februar 2023 um 10:53

    Hat den Titel des Themas von „Nadelschüppling?“ zu „Grünblättriger Schwefelkopf“ geändert.
  • Ja ich lege meinen jetzt als Hypholoma fasciculare ad acta.

    Hallo

    Also, es gibt zwei Möglichkeiten, entweder sind die Bilder total "farbverfälscht", oder es sind niemals Grünblättrige Schwefelköpfe. Die Grünblättrigen wachsen bei uns überall, aber haben mit den Bildern hier nichts, aber auch gar nichts gemeinsam.

  • Hallo nochmal,

    Caitlyyn Ich glaube hier nicht so ganz an den Grünblättrigen Schwefelkopf. Entweder hat Andy mit einem Rauchblättrigen Schwefelkopf Recht aber es gibt noch eine zweite Möglichkeit, namentlich den Ziegelroten Schwefelkopf. Dass der Fruchtkörper etwas abnorm (evtl durch Frosteinfluss o.ä.) ist, kann durchaus auch die Hutfarbe betreffen. Der relativ kräftige Wuchs und das am Stiel zu sehende, üppige Velum ließe mich diesen zumindest präferieren. Der berichtete, leicht bittere Geschmack passt auch dazu. Und bestimmt gibt oder es in deinem Nadelwald auch den ein oder anderen Laubholzstumpf/Wurzel.

    LG Thiemo

    Bestimmungsvorschläge anhand von Fotos sind immer unter Vorbehalt und mit Restrisiko!

    Eine Freigabe zum Verzehr können nur Pilzsachverständige vor Ort geben! -> Pilzsachverständige finden

  • Hallo Zusammen

    Ich denke da kann man nur die Gattung wenn überhaupt festhalten. Hypholoma passt nicht nicht schlecht. Aber H. fasciculare glaube ich auch nicht, es gibt ja noch weitere Arten.

    Sklerotien-Schwefelkopf

    ->Hypholoma tuberosum

    Heide-Schwefelkopf

    ->Hypholoma ericaeum

    Geriefte (Flockenschneidige) Schwefelkopf

    ->Hypholoma ericaeoides

    Geselliger Schwefelkopf

    ->Hypholoma marginatum

    Teichrand-Schwefelkopf

    ->Hypholoma subericaeum

    Torfmoos-Schwefelkopf

    ->Hypholoma elongatum

    Moosschwefelkopf

    ->Hypholoma polytrichi

    Oder nicht zu vergessen noch all die Mediterrane-Arten, muss man ja auch immer rechnen.

    -> ich würde hier den Beleg 'bestimmt" besser rausnehmen. BG Andy

  • 'n Abend,

    ich hab' mal in Wien angeklopft, vom Habitat her passt Hypholoma capnoides. Auch die graue Lamellenfarbe, dazu dass Fehlen von Grüntönen, zitronengelbes oder ziegeltotes ist nicht zu sehen und nur wenig Velum an der Stielspitze.

    'Ludwig' weist auf eine bittere Kollektion hin und so alt können die grauen auch grauslich bitterlich schmecken.

    lgpeter

  • 'n Abend,

    ich hab' mal in Wien angeklopft, vom Habitat her passt Hypholoma capnoides. Auch die graue Lamellenfarbe, dazu dass Fehlen von Grüntönen, zitronengelbes oder ziegeltotes ist nicht zu sehen und nur wenig Velum an der Stielspitze.

    'Ludwig' weist auf eine bittere Kollektion hin und so alt können die grauen auch grauslich bitterlich schmecken.

    lgpeter

    Danke Peter...... 🙏🏻