In welchem Alter sind Eichen mykorrhizafähig?

Es gibt 5 Antworten in diesem Thema, welches 526 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (10. September 2023 um 16:23) ist von niclodemus.

  • Moin ihr Lieben Mitverrückten,

    ich habe heute bei einem ausgedehnten Spaziergang in einer Gegend, welche ich nicht so oft besuche, eine sehr große Eichenschonung gefunden. Die dortigen Bäume stehen im Reih und Glied und sind ca. acht bis zehn Meter hoch und maximal Oberarmdick (also ziemlich schlank). Keine Ahnung wie alt sie sind. Natürlich wurde meine Neugier geweckt und ich habe einige Zeit in dem Eichenwäldchen verbracht. Das ich dort keine frischen Fruchtkörper entdeckte, wunderte mich auf Grund der wieder eingezogenen Dürre nicht. Was mich jedoch stutzig machte, war der Umstand, dass auch keine überständigen Pilze oder Pilzleichen zu sehen waren. Bis vor zwei Wochen gab es, auf Grund kräftiger Regenfälle im August, noch gut Pilze in der unmittelbaren Umgebung. Es waren vor allem Täublinge, Amaniten und Flockenhexen.

    Nun meine Frage: Müssen Eichen (und natürlich andere Laubbäume auch) ein Mindestalter zum eingehen von Mykorrhiza (Symbiosebeziehungen) mit Pilzen haben? Bei Kiefern ist dies ja augenscheinlich nicht so, da finde ich die schönsten Edelreizker in kleinen Kiefernschonungen.

    Viele Grüße, André

  • Hallo André

    Das ist eine gute Frage. Ich glaube grundsätzlich nicht, dass Bäume generell besonders alt sein sein müssen für eine Mykorrhiza. Gewisse Bäume, z.B. Douglasien, können ja erst wirklich wachsen, wenn sie eine Symbiose mit einem Pilz eingehen (drum nehm ich an, hats bei uns kaum Douglasienkeimlinge - trotz vieler Zapfen auf dem Boden, weil die nordamerikanischen Mykorrhiza-Partner fehlen). Zudem findet man z.B. Steinpilze eher unter relativ jungen Fichten, jedoch eher unter alten Buchen (eigene Erfahrung und kürzlich gelesen). Weiss da jemand Konkretes? Das wäre wirklich spannend.

    LG Endo

  • Moin!

    Pflanzen bilden sofort nach dem Keimen Mykorrhiza aus. In einem Eichenwald wie oben beschrieben hab ich letzte Woche Pfifferlinge und Totentrompeten in großer Zahl gefunden.

    Viele Grüße

    Bernhard

  • Hallo Zusammen

    Ganz klar ist, dass jeder Baum ein Mykorrhiza-Partner hat, ohne Pilz -> sprich ohne Mycel keine Versorgung von Nährstoffen, und somit auch kein Wachstum des Baumes. Bzw. Ohne Bäume halt auch nicht die gewohnten Mykorrhiza-Pilze. Auf jeden Fall ist ein Mycel in deinem Beispiel vorhanden, ob dieses nun Lust hat Fruchtkörper auszubilden ist ein anderes Thema. Hierzu muss alles stimmen, wie die Phänologie, Wetter, Temperaturen.

    Wer noch mehr lesen will hier einen guten und Verständlichen Beitrag.

    Warum sind Mykorrhiza-Pilze wichtig für Bäume? - Baumpflegeportal

    BG Andy

  • Ich danke euch allen. Das macht ja Hoffnung, dass ich mir, Regen vorausgesetzt, ein neues Revier erschließen kann. Das Gebiet ist etwas abseits und von Straßen nicht zu erkennen. 😉


    Rooki: Fichtenschonungen gibt es bei uns überhaupt nicht, da fehlt mir die Erfahrung. Dafür umso mehr Kiefern und dort finde ich, wie gesagt, meine Edelreizker.

    VG André