Endlich Pilze aber welche? Vielleicht Erstfund?

Es gibt 12 Antworten in diesem Thema, welches 713 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (25. Oktober 2023 um 08:34) ist von Pilzmax.

  • Liebe Pilzfreundinnen und Pilzfreunde,

    endlich zeigen sich auch bei mir in Mittelfranken/Region Nürnberg einige wenige Pilze. In einem sandigen Laubwald mit überwiegend Buchen und einigem belassenen Totholz konnte ich diese Laubholzbewohner (vermutlich Buche) finden:

    Der Pilz, vor allem der Hut, war schleimig trotz Trockenheit. Die Schüppchen an Hut und Stiel ließen sich abwischen. Bei einem jungen FK waren die Lamellen mit einem schleierartigen Gewebe bedeckt, leider habe ich das nicht fotografiert. Der Abgleich mit der 123-Pilzsuche führte mich zum Goldfellschüppling. Goldfell-Schüppling (PHOLIOTA AURIVELLA SYN. PHOLIOTA CERIFERA, PHOLIOTA AURIVELLUS) (123pilzsuche-2.de)

    Trotzdem auf 123-Pilze lediglich andere Schüpplinge als Verwechslungspartner genannt sind, finde ich auch den honiggelben Hallimasch sehr ähnlich. Letztlich hat der aber einen Ring, hier gabs keinen.

    Laut Angabe in der Suchmaschine selten, u. a. deshalb bei mir Restzweifel. Wenn es ein Goldfell ist, dann habe ich den erstmals bewußt gefunden. Ich bin gespannt auf Eure Kommentare, UND: ich habe nichts davon für Pfanne Küche Trockner oder dgl. mitgenommen und will keine Verzehrfreigabe. Allerdings wäre ich interessiert an Erfahrungen zum Speisewert dieses angeblich essbaren Pilzes.

    An dieser Stelle auch mal wieder ein großes DANKE an all diejenigen, die sich um die 123-Pilzsuche kümmern.

  • Ich glaube mit dem Goldfellschüppling liegst du richtig.

    Man sieht in den Lamellen das braune Sporenpulver. Der Hallimasch hätte weißes oder cremefarbenes Sporenpulver. Außerdem hätte der Stiel des Hallimasch im Schnittbild eine Randzone ähnlich der Rinde bei einem Brot.

    Alle meine Aussagen in diesem Forum sind nur als Bestimmungshilfen und keinesfalls als Verzehrfreigabe zu verstehen.

  • Hallo Marcus,

    mit deinem ersten Ansatzpunkt liegst du richtig, es handelt sich um Schüpplinge. Rein makroskopisch betrachtet würde ich hier den Schleimigen Schüppling (Pholiota adiposa) favorisieren.

    VG Sepp

    Eine Verzehrsfreigabe gibt es nur beim Pilzsachverständigen vor Ort

  • Rein makroskopisch betrachtet würde ich hier den Schleimigen Schüppling (Pholiota adiposa) favorisieren.

    Da ist was dran, der hier ist schon sehr schleimig.

    Alle meine Aussagen in diesem Forum sind nur als Bestimmungshilfen und keinesfalls als Verzehrfreigabe zu verstehen.

  • Rein makroskopisch betrachtet würde ich hier den Schleimigen Schüppling (Pholiota adiposa) favorisieren.

    VG Sepp

    Hallo Sepp, darf ich fragen, woran Du das festmachst? Die Unterscheidung zwischen schleimigen und Goldfellschüppling ist schon eng.

    Ich habe nämlich heute das selbe Problem.

    Gefunden an einem Buchenstamm am Hirnholz.

    Die Farben waren schon sehr kräftig und als golden zu bezeichnen, andererseits auch wenn es heute regnete, waren sie schon sehr schleimig.

    Pilzmax

    Sorry wenn ich mich da anhänge, so schön wie Du dokumetiere ich das jetzt nicht mehr . Aber das interessiert mich auch sehr.

    Gruß Bernhard

  • Hallo Bernhard,

    ich habe bezügl. Marcus Fund ja nur einen Vorschlag gemacht, bzw. eine von mehreren sehr ähnlichen und makroskopisch kaum zu unterscheidenden Arten, nämlich Ph. adiposa, in die engere Wahl genommen. Das ist aber nicht in Stein gemeißelt und heißt nicht, dass es der auch tatsächlich sein muß. Ich habe mich einerseits an den etwas helleren Hüten und der Form der Hutschuppen und andererseits am Vorkommen an einem dickeren, liegenden Buchenstamm orientiert. Ph. adioposa kommt zwar nicht nur, aber bevorzugt auf solchem Substrat vor. Er müsste außerdem auch noch durch einen schleimigen Stiel auffallen, was nicht bei allen ähnlichen gelben Schüpplingen der Fall ist. Das könntest Du ja auch bei Deinem Fund mal prüfen.

    Der (ehemalige) Goldfellschüppling (Ph. aurivella) hat nach meinem Kenntnisstand etwas dunkler rostgelb gefärbte Hüte. Ich meine mich erinnern zu können, dass diese Art streng genommen gar nicht mehr existiert und vor einiger Zeit in zumindest 3 Arten aufgedröselt wurde. Dazu dürften eben Ph. adiposa u. Ph. limonella (an Nadelholz) gehören, bin mir da aber auch nicht mehr ganz sicher und die 3. Art fällt mir leider gerade gar nicht ein.

    Wenn man es bei diesen sehr ähnlich aussehenden, gelben, mehr oder weniger schleimigen Schüpplingen wirklich genau wissen will, dann hilft wahrscheinlich nur das Mikroskop oder wie heutzutage schon häufig durchgeführt, eine Gen-Sequenzierung.

    VG Sepp

    Eine Verzehrsfreigabe gibt es nur beim Pilzsachverständigen vor Ort

  • Ich glaube mit dem Goldfellschüppling liegst du richtig.

    Man sieht in den Lamellen das braune Sporenpulver. Der Hallimasch hätte weißes oder cremefarbenes Sporenpulver. Außerdem hätte der Stiel des Hallimasch im Schnittbild eine Randzone ähnlich der Rinde bei einem Brot.

    hab hier möglicherweise ein Bild, auf dem ein Hallimasch geschnitten ist und noch den Pinselschüppling als weiteren Verwechslungspartner

  • Wie wird denn die Verzehrfähigkeit der Schüpplinge hier beurteilt? Bei der DGfM ist der Sparrige Schüppling auf der Liste mit kontrovers beurteiltem Speisewert, wird also nicht als Giftpilz geführt.

    Ich habe den heute mal wieder gefunden und ich finde der riecht richtig angenehm würzig. Geschmacksprobe war nicht bitter. Wenn der so schmeckt wie er riecht und keine Unverträglichkeiten auftreten würde ich den gern mal probieren.

    Alle meine Aussagen in diesem Forum sind nur als Bestimmungshilfen und keinesfalls als Verzehrfreigabe zu verstehen.

  • Was ein Zufall, den Schleimigen Schüppling samt Goldfell-Schüppling habe ich mir gestern erst auf der 123pilzsuche Website angeschaut gehabt, da ich mich etwas in die Schüpplingen einlesen wollte. Sehr schöne Bilder. Bestimmen kann ich die als Anfänger leider noch nicht

    Disclaimer: Ich bin kein Glückspilz

  • Bestimmen kann ich die als Anfänger leider noch nicht

    Wenn sie arttypisch gewachsen sind, sind sie sehr gut zu bestimmen - zumindest auf Gattungsebene (auffällige Schuppen, meist büschelig, beringt, immer auf Holz oder Wurzeln, meist mit charakteristisch würzig-angenehmem Geruch, braunes Sporenpulver/braune Lamellen im Alter).

    Die Schuppen gehen allerdings manchmal recht schnell durch Regen und Witterung ab. Habe schon gar nicht allzu alte fast komplett kahle Exemplare gesehen. Falls man einen Verzehrversuch unternehmen möchte, wäre da eine sehr gefährliche Verwechslung mit stark giftigen Rauköpfen nicht ausgeschlossen.

    Alle meine Aussagen in diesem Forum sind nur als Bestimmungshilfen und keinesfalls als Verzehrfreigabe zu verstehen.

  • Die Schuppen gehen allerdings manchmal recht schnell durch Regen und Witterung ab. Habe schon gar nicht allzu alte fast komplett kahle Exemplare gesehen.

    Das ist eben eines meiner vielen Probleme. Das denke ich mir schon oft, dass durch schlechte Witterung / Regen die Hüte der Pilze komplett abgewaschen werden und dann ist es sowieso als Anfänger extrem schwer etwas richtig zu bestimmen. Danke für deinen Input, ich werde darauf achten. ✌ Die sehen sich schon ziemlich ähnlich, zumindest was ich online bei den jungen Fruchtkörpern gesehen habe im direkten vergleich (auf Bildern)

    Disclaimer: Ich bin kein Glückspilz

  • Das denke ich mir schon oft, dass durch schlechte Witterung / Regen die Hüte der Pilze komplett abgewaschen werden und dann ist es sowieso als Anfänger extrem schwer etwas richtig zu bestimmen.

    Ja, das ist am Anfang echt schwierig. Ein toller Anfänger-Pilz ist der Semmelstoppelpilz. Er ist in den meisten Regionen häufig, leicht zu bestimmen und bei Stoppelpilzen gibt es keine giftigen Arten. Auch mit Röhrlingen, die gelbe oder weiße Röhren haben, kein Stielnetz haben und nicht bitter schmecken, kann man relativ wenig falsch machen. Rot/orangemilchende Reizker sind für den Anfang auch sehr gut geeignet (waren meine allerersten verzehrten Pilze), da die rote/orangene Milch und das Erscheinungsbild sie eigentlich unverwechselbar macht.*

    Nicht rotmilchende Lamellenpilze sollte man meiner Meinung nach zunächst meiden, da sich dort die meisten tödlichen Arten befinden. Ich selbst habe die ersten 2 Jahre außer rot/orangemilchenden Reizkern keine Lamellenpilze gegessen.

    *Gilt alles nur für Deutschland/Österreich/Schweiz

    Alle meine Aussagen in diesem Forum sind nur als Bestimmungshilfen und keinesfalls als Verzehrfreigabe zu verstehen.

  • Guten Morgen und schon mal Dank an alle die hier geantwortet haben. Und Bernhard, gar kein Problem mit deinen Ergänzungen, ganz im Gegenteil.

    Ich habe mir den schleimigen Schüppling nochmal angesehen und finde im Vergleich mit meinen Funden nichts was da dagegen spräche. Sofern die "Schleimigkeit" ausschlaggebend sein sollte, ginge meine Tendenz zu diesem, da der gesamte Pilz - und nicht nur der Hut - ziemlich schleimig war. Um für mich jeden Zweifel auszuräumen, müsste ich beide mal in der Hand halten und vergleichen können.

    Weitergehende Untersuchungen wie von Sepp vorgeschlagen liegen außerhalb meiner Möglichkeiten. Damit gibts keine eindeutige "Lösung", macht aber nix. Danke nochmal an alle.

    Viele Grüße aus Mittelfranken, Marcus

    P.S. Meine Beiträge sind Meinungsäußerungen und Diskussionsbeiträge, keine Wahrheiten.