Hallo!
Ganz zum Schluss meines letzten Waldausfluges fand ich unter Rotbuchen einen dicken Röhrling mit dunkelbraunem, feinfilzigem Hut.
Sicher für die meisten hier ein Allerweltspilz, aber ich habe ihn bisher nur sehr selten gefunden und möchte mich vergewissern, ob ich ihn richtig erkenne.
Der Pilz war schwer und festfleischig.
Der Stiel war sehr dick (5,5 cm), der Hut (8 cm) darüber mit eingerolltem Rand gekrümmt - ich würde ihn deshalb für ein noch junges Exemplar vor der endgültigen Streckung halten.
Der Stiel war gelb-orange gesprengelt; die Stielbasis von feinem, hellem Filz überzogen.
Flocken jedoch konnte ich nicht wirklich sehen.
Ein Netz war beim besten Willen nicht zu finden.
Die Röhren waren orange, zum Hutrand hin gelb.
Die Dünnheit der Röhrenschicht stand im Vergleich zur Dicke des Hutfleisches in eigenartigem Mißverhältnis.
Stiel und Röhren blauten bei Berührung sofort tiefblau.
Das gelbe Fleisch blaute ebenfalls schnell.
Sporenabwurf und Mikroskokontrollen habe ich mir gespart, da ich denke, der Pilz sollte makroskopisch leicht zu erkennen sein.
Gehe ich richtig in der Annahme, einen Flockenstieligen Hexenröhrling (Neoboletus erythropus) gefunden zu haben?
LG, Martin
Bilder:
Bild 1 Pilz noch am Fundplatz
Bild 2 Blick auf Stiel und Stielbasis
Bild 3 Längsschnitt durch gelbfleischigen Fruchtkörper; Blaufärbung bereits wieder vergehend
Bild 4 Blick auf blauende Röhren