Gibt es Morchelzeigerpilze?

Es gibt 21 Antworten in diesem Thema, welches 2.550 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (5. April 2025 um 09:11) ist von Bernhard 3.

  • Hallo Pilzfreunde,

    man hört ja vieles über Zeigerpflanzen, die auf mögliche Morchelhabitate hinweisen, aber gibt es auch Zeigerpilze (z.B. wie der Mehlräsling als Steinpilzanzeiger)?

    Abgesehen vom Morchelbecherling ist das Einzige was ich hierzu gefunden habe die etwas zweideutige Aussage hier auf 123Pilze zum Frühen Faserling: "Ein häufiger Frühjahrespilz und ein Anzeiger, dass es bald Morcheln geben könnte." Hierbei ist mir nicht ganz klar, ob dies bedeutet, dass der Pilz nur in zeitlichem Zusammenhang mit Morcheln erscheint oder ob er tatsächlich ein potenzielles Morchelgebiet anzeigt.

    Schmalblättriger Faserling, Früher Mürbling, Früher Faserling, Waldackerling (PSATHYRELLA SPADICEOGRISEA SYN. PSATHYRELLA VERNALIS, PSATHYRELLA SPADICEOGRISEA FORMA VERNALIS, PSATHYRELLA SPADICEOGRISEA FORMA EXALBICANS, PSATHYRELLA EXALBICANS)

    Vielfach habe ich die Aussage gehört, die roten Prachtbecherlinge wären Morchelgebietanzeiger, ein Nachweis oder eine Bestätigung in Literatur oder von einer renommierten Webseite fehlt mir jedoch hierzu noch.

    Nicht so richtig überzeugt bin ich vom Video der beiden Kollegen hier (einer ist PSV). Hier wird hier z.B. der Klebrige Hörnling. Außerdem Austernseitling, Samtfußrübling und Buchenadernzähling als Zeigerpilze genannt. was ich mir allenfalls dadurch erklären könnte, dass diese Pilze als Feuchteanzeiger dienen könnten. Holzzersetzer sagen über die Bodenverhältnisse ja wenig aus. Es sieht mir auch nicht so richtig danach aus, als ob die Jungs tatsächlich in einem Morchelhabitat unterwegs sind.

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    Würde mich interessieren, ob es hierzu vielleicht noch mehr Erfahrungen gibt.

    Viele Grüße,
    Mr. X

    Edit: Habe gerade nach Absenden des Beitrags noch folgenden Thread gefunden, in dem Begleitpilze genannt werden. Leider ist das verlinkte Dokument nicht mehr abrufbar.

    In der "Bingelkraut/Lerchensporn/Silberblatt- Gesellschaft":

    Zinnoberroter Kelchbecherling und andere kleine Becherlinge, Helmlinge (M. pelianthina, rosea, diosma), Schleimschirmlinge (Limacella glioderma, guttata, illinita), Körnchenschirmlinge, Tintlinge (Spechttintling), Faserlinge (P. multipedata, conopilus), Keulen, versch. Täublinge u. Milchlinge

    In der Bingelkraut/Lerchensporn/Silberblatt- Gesellschaft" sollten sich neben Morcheln und Verpeln auch

    Becherlinge, Zwerg-Blutschirmling, Schleimiger Schüppling, Tintlinge, Faserlinge, Rötlinge, Dachpilze u.a.

    Alle meine Aussagen in diesem Forum sind nur als Bestimmungshilfen und keinesfalls als Verzehrfreigabe zu verstehen.

    Einmal editiert, zuletzt von MisterX (7. April 2024 um 10:38)

  • Hi.

    Die Artengruppe um den Frühen Faserling ist sicherlich kein Zeigerpilz, sondern wächst einfach nur zur gleichen Zeit.

    Generell ist es schwierig Morchel-Habitate zu pauschalisieren, weil es eben verschiedene Arten mit verschiedenen Ansprüchen gibt. Du wirst in anthropogen beeinflussten Habitaten eher keine Morchella deliciosa finden, auf Rindenmulch keine Morchella esculenta, unter Obstbäumen keine Morchella norvegiensis, für M. steppicola musst du Steppenrasen aufsuchen (gut, das wird schwierig bei uns), andere Arten stehen wiederum auf Brandstellen.

    Im Fichten-/Kiefern-/Weißtannenwald hast du halt andere Begleitpilze als auf einer Obstwiese oder Brandstelle. Dementsprechend sinnlos empfinde ich die Suche nach pauschalen Morchel-Zeigerpilzen, dafür sind die Ansprüche zu unterschiedlich.

    Kalkboden würde ich als relevantestes Suchmerkmal nutzen, um die Chancen zu erhöhen zumindest irgendeine Morchel zu finden. Bei Morcheln, die in anthropogenen Habitaten wachsen, spielt das aber auch wieder keine Rolle würde ich meinen.

    Zitat

    Austernseitling, Samtfußrübling und Buchenadernzähling

    Das Video habe ich mir jetzt nicht angeschaut, aber die genannten Pilzarten sind hier in diversen morchelfreien Habitaten gängig...die "Zeigerqualitäten" der genannten Arten würde ich auch anzweifeln.


    LG.

    Keine Verzehrfreigaben meinerseits.

  • Hallo zusammen,

    lustigerweise sind etliche der genannten "Morchelzeigerpilze" seltener als das, was sie anzeigen sollen, sodass man eher von Morcheln als "Zeigerpilze" für den Prachtbecherling oder den Kelchbecherling sprechen müsste. Holzbewohnende/holzzerstetzende Pilze sind natürlich als Zeigerpilze für was-auch-immer total ungeeignet, das einzige was sie anzeigen ist, dass das Gehölz sich einen Pilz gefangen hat.

    Generell spricht man von Zeigerflora nur im Zusammenhang mit Boden-, Licht- und Luftverhältnissen, es gibt keine Zeigerflora für irgendwelche botanischen Arten. Die vermeintlichen "Zeigerpflanzen" oder "-pilze" haben einfach nur die gleichen Standortansprüche als das, was sie anzeigen sollen. Ob das dann letzlich an dieser Stelle auch erscheint, ist mehr oder weniger zufällig. Bei den Morcheln ist es so, dass man stundenlang durch geeignete Habitate mit "Zeigerpflanzen" laufen kann, ohne dass man auch nur eine Morchel zu Gesicht bekommt. Hundert Schritte weiter stehen sie dann, ohne dass man nun genau sagen könnte, was den "erfolgreichen" Standort von komplett unbesiedelten Standorten unterscheidet. Es ist der gleiche Boden, es sind die gleichen Pflanzen, aber an der einen Stelle stehen Morcheln da, an hunderten anderen Stellen nicht. Also in meinen Augen ist die Geschichte mit den "Zeigerpflanzen" bzw. "Zeigerpilzen" für Morcheln Humbug.

    Übrigens geht man beim Erschließen neuer Morchelstellen auf die beschriebene Weise nicht vor. Am erfolgreichsten ist es, sich von einem Auskenner einen Wald/ein Habitat nennen zu lassen, in welchem dieser schon oft Morcheln gefunden hat. Dann geht man in dieses Habitat und nimmt sich drei bis fünf Stunden Zeit und macht einen ausgedehnten Spaziergang im Mykologentempo (das ist extrem wichtig, denn das übliche Spaziergangtempo ist für eine Morchelsuche viel zu schnell!). Findet man dann tatsächlich Morcheln, notiert man sich die exakte Stelle auf Papier oder merkt sie sich einfach. Beim nächsten Mal läuft man diese Stellen gezielt an, d. h. an diesen Stellen geht man sogar unter das Mykologentempo und scannt den Boden genauestens. Ich selber habe mir auf diese Weise etwa hundert Morchelstellen selbst erarbeitet, wobei mir zugegebenermaßen mein gutes Ortsgedächtnis hilft, und laufe diese dann während der Saison immer wieder ab.

    FG

    StephanW

    Für meine hier gemachten Aussagen zu Pilzen übernehme ich keinerlei Haftung, es sind insbesondere keine Essfreigaben.

  • Bei den Morcheln ist es so, dass man stundenlang durch geeignete Habitate mit "Zeigerpflanzen" laufen kann, ohne dass man auch nur eine Morchel zu Gesicht bekommt.

    Ich kann ein Lied davon singen :rolleyes:

    hundert Morchelstellen

    Das ist beachtlich...ich bin derzeit bei 2 Morchelstellen ^^

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  • Ich sollte noch ergänzen, dass in einem durchschnittlichen Jahr an etwa zwei bis drei meiner hundert potenziellen Morchelstellen tatsächlich etwas kommt. Zusätzlich kommen meistens pro Jahr weitere zwei bis drei Stellen dazu, an denen ich bisher noch nie was gesehen hatte. Was oft behauptet wird, dass Morcheln standorttreu seien, kann ich also in keinster Weise bestätigen. Es ist eher so, dass sie an sich schon im gleichen Waldstück stehen, dort aber immer woanders und immer aufs Neue gesucht werden wollen.

    FG

    StephanW

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  • Hallo in die Runde, bei meiner Morchel gestern standen etliche Lorcheln in der Nähe. Das muss aber nicht sein. Stephan verweist oben zu Recht auf ähnliche Ansprüche an den Boden, aber wenn keine Sporen dorthingekommen sind, wachsen eben keine Morcheln. Auch im Buch Morcheln von Gerber werden zwar Frühjahrspilze und "Zeigerpflanzen" beschrieben, die Qintessenz ist aber: "Kann sein, kann auch nicht sein." Man wird also fleißig weitersuchen müssen. Gruß Henry

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    Meine Fotos sind alle gemeinfrei und dürfen für persönliche Zwecke verwendet werden. Es gelten die üblichen Zitierregeln. Bei Weiterreichung bzw. Verwendung für kommerzielle und nichtkommerzielle Publikationen bedarf es einer persönlichen Abstimmung.

  • Umgekehrt kann man auch nicht von der Abwesenheit bestimmter Pflanzen darauf schließen, dass an diesen Orten keine Morcheln vorkommen können. Es ist z. B. nicht so, dass Speisemorcheln nur unter Eschen oder Apfelbäumen kämen. Ich habe sie auch schon unter Haselnuss, Wildkirsche, Eiche, Kiefer oder Hartriegel gefunden. Selbstverständlich auch mitten auf der Wiese ganz ohne Bäume. Wenn es tatsächlich ein Erscheinungsmuster gibt: die abgesuchten Stellen sollten grundwassernah sein, aber der Boden darf nicht lehmig-matschig sein, das wäre dann eher was für die Käppchenmorchel. Die Speisemorchel liebt dagegen lockeren Boden, der zum wesentlichen Teil aus Sand besteht.

    FG

    StephanW

    Für meine hier gemachten Aussagen zu Pilzen übernehme ich keinerlei Haftung, es sind insbesondere keine Essfreigaben.

  • Hallo, es bleibt schwierig, wenn man verallgemeinern will. Meine Gemeine Morcheln im Garten kamen zwei Jahre auf Rindenmulch unter Beerensträuchern auf Sandboden. Die Graubraunen Morcheln in einem anderen Garten kommen idR im April im ständig gemähten Gras/Moos auf Lehmboden. Das Grundwasser (es gibt zwei Schichten mit unterschiedlicher Fließrichtung) steht mindesten zwei Meter darunter. Die diesjährige Speisemorchel stand auf kurzem Gras/Moos am Wegesrand. Konnte dort aber nicht den Boden untersuchen. Gruß Henry

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  • es bleibt schwierig, wenn man verallgemeinern will.

    Das scheint für mich die wichtigste Erkenntnis des Threads zu sein. Bei den Morcheln gibt es sehr unterschiedliche Arten und auch innerhalb einer Art oder Artengruppe halten sie sich nicht unbedingt an feste Regeln bezüglich ihrem Erscheinungsort und -zeitpunkt. Daher ist es schwierig bzw. wenig sinnvoll, Zeigerpilze anzugeben.

    Vielen Dank für alle Antworten und die interessante Diskussion.

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  • Daher ist es schwierig bzw. wenig sinnvoll, Zeigerpilze anzugeben.

    Das gilt auch für Morchelbecherlinge- die haben in einem bestimmten Habitat hier bei uns ein jährliches Familientreffen mit zahlreichen Teilnehmern, aber Morcheln gleich welcher Art habe ich dort jeweils vergeblich gesucht:smilec:.

  • Mykologentempo

    sehr schön ausgedrückt Stephan!

    Darf ich ergänzen? Insektenfotografier-Modus.

    Nach 3 Stunden auf den Knien und in der Hocke für Heuschreckennymphchen und Wildbienen war ich so wohlig zufrieden fokusiert, dass mich dieser hübsche Lockenkopf in Kiefernnähe auf sehr trockenem Kiesgrubenhügel begrüßte.

    Das war die Krönung des Tages.

    Der solitäre Fruchtkörper darf gerne weitersporen, hab ihn etwas getarnt, damit niemand anderes drüberstolpert.

    Dieses Jahr zeigen sich mir an immer neuen Stellen Morchellas, vielleicht weil ich sie nicht suche?

    Vielleicht weil ich sie stehen lasse?

    non-harming

    just-looking

    perfektes Pilz-Glück!

    2 Mal editiert, zuletzt von IngeS (14. April 2024 um 23:35)

  • Ich selber habe mir auf diese Weise etwa hundert Morchelstellen selbst erarbeitet

    Zusätzlich kommen meistens pro Jahr weitere zwei bis drei Stellen dazu

    Habe mich jetzt etwas mehr mit der Theorie der Morchelsuche beschäftigt und glaube eine mögliche Erklärung für die vielen Morchelstellen bei Stephan zu haben. Wie Schupfnudel angemerkt hat sehen die Morchelexperten die Bodentypen als wichtigsten Faktor bzw. die Grundlage für eine erfolgreiche Suche. Dort wo diese 100 Morchelstellen (vermutlich) sind, gibt es ausgedehnte Muschelkalkgebiete.

    Quelle: https://lgrbwissen.lgrb-bw.de/geologie/schic…ias/muschelkalk

    Wegen seiner guten Löslichkeit wird Muschelkalk oft als besonders geeigneter "Morchelboden" beschrieben. Außerdem gut sind wohl Travertin, Dolomit, Rendzina und andere kalkhaltige Gesteine. Man findet die geeigneten Bodentypen mit dem BGR Bodenatlas.

    https://www.bgr.bund.de/DE/Themen/Boden/Projekte/Ressourcenbewertung_und_management_laufend/Bodenatlas_digital/Bodenatlas_digital.html

    Die hilfreichste Suchanleitung war aus meiner Sicht die von Maciej Weglowski, der generell in Bezug auf Pilze einen sehr empfehlenswerten Youtube-Kanal betreibt. Grüße gehen raus!

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    So habe ich direkt beim ersten Versuch diese Woche eine neue Morchelstelle gefunden: Kalkbodengebiet in der Nähe mit dem Atlas ausgemacht, Nadelbäume nahe an einem Bach mit Google-Maps auf Kalkboden gesucht, und siehe da, dort waren Morcheln. War sicher auch Glück dabei, dass es gleich geklappt hat, aber das geschilderte Vorgehen scheint mir plausibel zu sein.

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  • Pilze oder andere Pflanzen als Morchelanzeiger

    Kann ich bei meinen Funden nicht bestätigen

    Wohl gibt es Übereinstimmung verschiedener Standorte von denen es aber zu einem Viertel Ausnahmen gibt

    Ich zahle euch mal Gegebenheiten auf vileicht

    bringt es euch dem nächsten Fund näher

    Bodenbeschaffenheit zu 75 Prozent Kalk

    Bäume meist Tanne und Fichte meist schon Älter

    Lage Nord-Hänge oder mitten im Wald nie Südseite

    Untergrund meist Mosig und sonstiger niedriger Bewuchs

    Zeitpunkt in unserer Region solange wie im Wald blühende Schlüsselblumen zu finden sind

    Standorttreue ja aber nicht auf den Punkt sondern eher großflächig gedacht von wenigen Metern bis mehrere hundert Meter

    Oft in er Nähe von Wegen die ersten funde und von da aus tiefer in den Wald

    Und ansonsten gehe ich mit Stephan W

    Nicht Kilometer machen sondern langsam ganz langsam immer wieder stehen bleibe und schauen

    Sind die ersten gefunden habe ich oft dern Eindruck das sich das Suchbild im Kopf festsetzt und das erkennen leichter fällt

    Nun wünsche ich viel Erfolg bei der Suche

  • Hallo MisterX, das ist ja außerordentlich interessant. Danach können wir hier aber allenfalls mit ein paar Zufallsfunden rechnen. Ich werde das mal mit einem PSV diskutieren, der mich in diesem Jahr zur Morchelsuche eingeladen hat an Stellen, wo er früher Morcheln gefunden hat. Allerdings sind die Morcheln hier in der Nachbarschaft auf Wiesen im Garten jetzt jedes Jahr gewandert, zum Glück nur ca. 30 m. Die Zeit ist ja bald ran, allerdings ist es extrem trocken in diesem Frühjahr. Heute hatten wir etwas Regen seit vielen Wochen. Beste Grüße Henry

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  • Ich werde das mal mit einem PSV diskutieren, der mich in diesem Jahr zur Morchelsuche eingeladen hat an Stellen, wo er früher Morcheln gefunden hat. Allerdings sind die Morcheln hier in der Nachbarschaft auf Wiesen im Garten jetzt jedes Jahr gewandert, zum Glück nur ca. 30 m.

    Hallo Henry,

    sind das vielleicht Rindenmulchmorcheln? Die sollen auch mal relativ bodenunabhängig in Gärten, auf Holzlagerplätzen und an geschotterten Wegen auftreten. Die sind dann dem Vernehmen nach auch schnell wieder weg, wenn das Substrat erschöpft ist und nicht nachgemulcht wird. Das würde zu deiner Darstellung passen.

    Die typische Nadelwaldmorchel und - noch stärker - die Speisemorchel braucht nach Meinung von verschiedenen erfahrenen Morchelsuchern auf Youtube echten Kalkboden, wobei ich deren Meinung jetzt auch nicht als unfehlbar betrachten würde.

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  • Hallo MisterX, "Rindenmulchmorcheln" hatte ich im eigenen Garten, die waren im dritten Jahr endgültig weg. Ich rede aber hier von "Wiesenmorcheln", die jedes Jahr von einem Nachbargarten in den nächsten Nachbargarten gewandert sind und das zweimal in Folge. Spannend, ob sie im vierten Jahr wieder auftauchen. LGH

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  • Findet ihr eigentlich Naddelwaldmorcheln auch an Hängen mit etwas größerer Steigung? Alle vier Stellen, die mir bekannt sind, sind flach bzw. einmal ein Hang, der aber nicht besonders steil ist. An den steileren Hängen - auch in der Umgebung wo es nachweislich Morcheln gibt - habe ich noch nie welche entdeckt, obwohl dieselben Bodenverhältnisse, Bäume und Zeigerpflanzen vorhanden sind.

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  • Hallo Mister X weshalb sollten Morcheln nicht an steilen Hängen wachsen und wann ist steil steil?

    Der einzige Grund der mir einfällt wäre eventuell das solche Hänge zumal auf Kalk schneller abtrocknen

    Was aber andere Pilze auch nicht daran hindert an solchen Hängen zu wachsen und ich denke dem Myzel ist die Neigung des Untergrundes ziemlich egal

    Morcheln findet man auch nicht an allen Ebenerdigen Stellen es muss eben das Myzel vorhanden sein der Zeitpunkt und Wetter passen

    Sonst wird das nix

    Und die lieben Kollegen sind ja auch noch da

    Also nicht entmutigen lassen und weiter suchen

  • Hallo Mister X weshalb sollten Morcheln nicht an steilen Hängen wachsen und wann ist steil steil?

    Danke, Elch, ich wollte gar nicht sagen, dass Morcheln es nicht tun, sondern fragen, ob von anderen Forenteilnehmern Morcheln an steilen Hängen gefunden wurden, da dies bei mir bisher nicht der Fall war. Gründe könnte ich mir schon vorstellen: Stärkere Erosion, die dem Pilzmyzel schadet oder Nährstoffe wegspült; Stärkerer Wind; Regen läuft schneller ab etc.

    Bei uns ist gerade vor allem die Trockenheit das Problem, und das wird auf absehbare Zeit leider auch nicht besser :hmmm:

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  • Hallo, auch hier ist es schon wieder sehr trocken und man findet nichts. Trotzdem wurden mir neulich Verpeln aus der Region gezeigt. Darf das Bild leider nicht veröffentlichen, aber die Info ist trotzdem interessant. LG Henry

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  • Hallo, auch hier ist es schon wieder sehr trocken und man findet nichts.

    Die Spitzmorchelsaison kann man bei uns wohl abschreiben. Nahe 0% Regenwahrscheinlichkeit und 8-13h Sonnenschein pro Tag für die nächsten zwei Wochen.

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  • Na vielleicht hast Du Glück und findest noch etwas, sind dann halt schon getrocknet.😜 Nur die finden sich wahrscheinlich noch schwieriger, weil kleiner.

    Nix für ungut, bei uns hier ist eher der falsche Boden, klappt also auch nicht.