Funde_erstes_Juniwochenende

Es gibt 12 Antworten in diesem Thema, welches 8.751 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (25. Juni 2016 um 19:45) ist von tulpenbaum.

  • Funde vom ersten Juni - Wochenende


    Funde vom ersten Juni Wochenende.

    Samstag vor dem Gewitter:

    Ein Massenpilz an Buchenstämmen
    Bild 1a,b -Laubholz Knauelinge(PANUSCONCHATUS):

    Die häufigste Art, leider auch oft vollvon Maden. Für eine ordentliche, madenfreie Pilzpfanne am Abend hat es aber trotzdem gereicht:
    Bild 2 -Perlpilz (AMANITA RUBESCENS):

    Sonntag nach dem ersten und vor demzweiten Gewitter:

    Direkt am Waldrand, auf eine Blätterhaufen,gleich der erste schöne (Erst-)Fund.
    Bild 3a,b,c - GoldgelberMistpilz (BOLBITIUS VITELLINUS):

    Wenige Meter weiter dann ein Hexenei.Im ersten Moment dachte ich an einen Stäubling, wegen der ungewöhnlichen Konsistenz schnitt ich ihn dann durch und durfte mich über einen weiteren Erstfund freuen.
    Bild 4 - Hexenei der Stinkmorchel(Phallus IMPUDICUS )

    Ein Stück weiter gab es dann auch einausgewachsenes, sehr großes Exemplar. Ich nutzte die Gelegenheit mir mal die Basis näher anzusehen.
    Bild 5a,b,c,d - Stinkmorchel (Phallus IMPUDICUS :(

    Einem ausgerissen am Wegrand liegendenDachpilz verdankte ich dann einen weiteren, schönen Erstfund. Ohne diesen Wegweiser hätte ich diese "winzigen" Pilze sicher übersehen:

    Bild 6a,b,c - Arbeitsthese ElastischeLorchel (HELVELLA ELASTICA)


    Direkt an einer Birke, gab es eineninteressanten Braunsporer (werde ich im Bestimmungsteil noch näher vorstellen, inklusive Sporenpulver):
    Bild 7a,b:


    Es gab auch sehr viele Schleimpilze (ohne Bestimmungsversuch)
    Bild 8:

    Am Waldrand gab es dann noch einigemild- schmeckende Täublinge (ohne eine nähere Eingrenzung zu versuchen) an "meiner Sommersteinpilzstelle"
    Bild 9a - Täublinge (Russula spec.)

    Und dann doch noch ein Fund der Art,weswegen ich diesen Platz aufgesucht hatte. Wobei ich nach den vorherigen Funden auch ohne diesen hochzufrieden mit dem Ausflug gewesen wäre. Der Steinpilz war da nur noch das Sahnehäubchen oben drauf.

    Bild 10 - Sommersteinpilz (AESTIVALIS):

    [size=1][font="Arial"][size=1] [/size][/font][/size]

    Bestimmungsvorschläge sind immer unter Vorbehalt. Auf keinen Fall sind eine Freigabe zum Verzehr.

    Einmal editiert, zuletzt von ThomasL (6. Juni 2016 um 19:02)

    • Offizieller Beitrag

    Hallo, Thomas!

    Dein erstes Hexenei dürfte eher zu einem Tintenfisch gehören. Irgendwie meine ich da einen leichten Rosastich auf der Peridie zu sehen.

    Die Lorchel ist nicht Helvella elastica: Die hätte eine andere Hutform. Das gehört wohl eher in diese furchteinflößende Gruppe um Helvella ephippium, mit einigen Arten, die offenbar niemand wirklich bestimmen kann, weswegen man das auch nicht macht, sondern jede gefundene Kollektion einfach als eigene Art neu beschreibt (so mein leicht sarkastischer Eindruck dieser Gruppe).

    Deine Nummer 7 ist schick. :agree:
    Mein erster makroskopischer Arbeitstitel zur Gattung wäre Homophron (gehörte früher zu Psathyrella), und dann wegen den hellen Farben Tendenz zu >Homophron cernuum<.
    Muss aber unters Mikro, fürchte ich.


    LG, Pablo.

  • Hallo thomas,
    Schöne funde! Gerade schleimpilze find ich immer wieder fein- auch wenns mit der bestimmung wie bei dir läuft;-). Steinpilze lorcheln und morcheln- beneidenswert!
    Lg joe

  • Hallo Pablo,

    bezüglich Hexenei.
    Ich habe da überhaupt nichts rotes bzw. rosa gesehen und aus der Erinnerung (Abbildung die ich gesehen hatte) auf Stinkmorcheln getippt. Schande über mich, ich habe keinen weiteren Abgleich mit der Literatur gemacht, bevor ich den Beitrag eingestellt hatte (Eigennotiz: Mehr Geduld beim Posten). Tintenfischpilz-Hexeneier hatte ich schon einmal gefunden, bei denen war die Rotfärbung sehr ausgeprägt, mag aber auch einfach am Entwicklungszustand liegen. Muss ich wohl nochmal ein bisschen Abbildungen anschauen.

    bezüglich der Helvella spec.
    Sobald ich Zeit finde, werde ich da noch weiter forschen (mit den Hinweisen von Dir und mit der Seite vom User Lorchel). Vermutlich mache ich dann dazu noch einen eigenen Thread auf. Oder ich nennen sie einfach Helvella Moemlingus ;) Eine der Lorcheln liegt noch zu Hause für nähere Untersuchungen.


    Bezüglich Nummer 7, Arbeitstitel Homophron:
    Der war wirklich sehr interessant, da er ein, für mich äußerst ungewöhnliches, Erscheinungsbild hatte. Vielleicht gefriere ich ihn ein, falls ich doch irgendwann mal mit dem mikroskopieren anfange, hätte ich dann gleich ein interessantes Studienobjekt.

    Hallo Joe,

    danke für die Glückwünsche!
    Nach den endlosen Stunden in trockenen, pilzarmen Wäldern ist dieses Jahr bisher genial. Im Moment haben wir eher ein asiatisches Wetter. Leider auch mit den entsprechenden Schäden. Für die Pilze ist es aber wohl ein Segen.

    Bei den Schleimpilzen gab es noch viel mehr, aber da ich sie nicht bestimme nehme ich sie meist auch nicht auf.

    Viele Grüße
    Thomas

    Bestimmungsvorschläge sind immer unter Vorbehalt. Auf keinen Fall sind eine Freigabe zum Verzehr.

    • Offizieller Beitrag

    Hallo, Thomas!

    Stimmt. Komisch, keine lachsroten Anlagen von Krakenarmen zu sehen in dem Hexenei. Die sollten eigentlich da sein, wenn die Gleba schon so weit entwickelt und olivgrau ist. Manchmal liegt das aber auch am Schnittwinkel und die Arme sind an den Schnittflächen gerade eben nicht zu sehen. Dann hilft manchmal ein zweiter Schnitt in einem anderen Winkel, um etwas zu sehen.
    Bei einer Stinkmorchel hätte man in dem Stadium aber auch etwas, was hier fehlt: Den weißen kern in der Mitte, der sich zum Stiel entwickeln will. Also das Ding, was man gerne mal als kurze Erfrischung mit Radieschen - Aroma im Wald snacken kann.

    Wegen dem Pilz mit Arbeitstitel Homophron: Lieber trocknen als einfrieren. Es sei denn, du kannst den Fruchtkörper wirklich schockfrosten, also wenigen Minuten komplett auf -15° bis -20° runter kühlen.
    Ansonsten ist Trocknen besser, wenn Belege nachuntersucht werden, ist das im Regelfall immer Trockenmaterial.

    Zu dem kannst du auch eine Anfrage ins Bestimmungsforum packen, vielleicht meldet sich Andreas (Pilzmel) dazu, und vielleicht hat er auch Lust, da einen getrockneten Beleg zu untersuchen. Dazu am besten "Psathyrella" oder "Homophron" in den Betreff des Themas schreiben.


    LG; Pablo.

  • Nochmals Danke herzlichen Dank Pablo, ich habe gerade eben ein paar Abbildungen angesehen und es ist (natürlich:D) so wie Du gesagt hast, da fehlt was. Schade, wollte sie zuerst mitnehmen, dann war sie mir aber etwas zu schleimig für den Rucksack.

    Ok, also trocknen. Wird erledigt. Bestimmungsthread kommt eventuell morgen (jetzt wird es langsam Zeit für's Bett)

    Gute Nacht

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  • [size=5]Hallo Thomas.[/size]


    [size=5]Ohne mich zu weit aus dem Fenster zu lehnen, würde ich Helvella latispora VERMUTEN.[/size]
    [size=5]Hauptzeit ist im Herbst, kann durchaus aber auch im Frühsommer auftauchen. Aber ohne sie zu mikroskopieren, bleibt es Spekulation.[/size]
    [size=5]Helvella latispora
    [/size]

    [size=5]Wie Pablo schon schrieb, es gibt da mehr als nur eine die in Frage kommt. Und gerade die Merkmale zur Sattel-Lorchel / Helvella ephippium sind mehr als verwirrend.[/size]

    [size=3]Beste Grüße, Christian aus Wismar.[/size]

    [size=3]Mitglied im Pilzverein "Heinrich Sternberg" Rehna e.V.
    [/size]

    [size=3]Online-Lorchel-Lexikon[/size]

  • Hallo Christian,

    vielen Dank für die Rückmeldung. Alle Merkmale die Du auf deiner Seite beschreibst passen jedenfalls zu meinem Fund. Jetzt muss ich mal sehen, ob ich irgendwo noch ein Lupe rumfliegen habe.

    Gruß Thomas

    Bestimmungsvorschläge sind immer unter Vorbehalt. Auf keinen Fall sind eine Freigabe zum Verzehr.

  • Hallo,
    ich antworte mal zum Täubling:
    Er ist deutlich gebändert. Und deshalb lässt er sich schon eingrenzen.
    Mit den Vorgabeparametern:

    Hutfarbe: Violetttöne (Karminrot, Weinrot, bis Braunviolett)
    Geschmack: scharfe Arten ausschließen
    Huthaut: gezont / gebändert

    Komme ich mit meinem PC-Schlüssel auf:
    Amethyst-Täubling (Russula amethystina)
    Weißblättriger Reif-Täubling (Russula azurea)
    Jodoform-Täubling (Russula turci)

    Beste Grüße
    Dieter

  • Hallo Dieter,
    kann ich den Russula-PC Schlüssel irgendwo mit deinem Einverständnis runterladen?
    Viele Grüße.
    Thomas

    Auch von mir selbstverständlich keine Essensfreigabe. Sämtliche Darlegungen und Aussagen sind subjektiv und unverbindlich.

  • Hallo Thomas,

    ich bin zwar nicht Dieter aber wenn Du mir deine E-Mail-Adresse gibst kann ich ihn dir zuschicken. Du brauchst aber Excel dafür.

    VG Jörg

    Weil Pilze keine Bücher lesen sehen sie selten so aus wie sie sollten

  • Zitat von tulpenbaum pid='31410' dateline='1466679709'

    Hallo Dieter,
    kann ich den Russula-PC Schlüssel irgendwo mit deinem Einverständnis runterladen?
    Viele Grüße.
    Thomas

    Hallo,
    leider noch nicht --> der Schlüssel ist zum einen noch nicht ganz fertig, funktioniert aber bereits zum entschlüsseln, zum anderen ist da Copyright-Geschütztes Material drinnen. Ebenso habe ich darin Speisewerte erfasst (Ihr wisst ja... es könnte jemand auf die Idee kommen....). Und deshalb hab ich mich entschieden ihn vorerst mal nicht heraus zu geben.
    Das alles will ich aber ändern - melde mich noch im Detail dazu.
    Beste Grüße
    Dieter

  • Alles klar.
    Prima, wenns mal geht.
    Viele Grüsse.
    Thomas

    Auch von mir selbstverständlich keine Essensfreigabe. Sämtliche Darlegungen und Aussagen sind subjektiv und unverbindlich.