Pilzfund in der Gartenanlage

Es gibt 7 Antworten in diesem Thema, welches 3.640 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (27. Oktober 2016 um 17:21) ist von Beorn.

  • Hallo liebe Pilzfreunde,

    ihr könnt es schon erraten: Was ist das für ein Pilz?

    knolliger Fuß, keine Haut. Er stand einzeln an einer Baumwurzel (siehe Foto). Riecht angenehm nach Champignon. ca. 10 cm hoch.



    Viele Grüße aus Leipzig!

    Einmal editiert, zuletzt von Knolli (23. Oktober 2016 um 15:46)

  • Hallo knolli,
    Wird mglw. einer aus der gruppe safranschirmlinge sein. Sollte sich im schnitt orange/rot verfärben parasol ists auf grund der fehlenden stielnatterung sicher nicht.
    Lg joe

  • yep, das ist der Schlegel von einem rötenden oder manachmal nicht so rötendendem Schirmling. Welcher kann man so nicht sagen. Das könnte wieder eine längere Diskussion werden ;-)) Ich persönlich kann auf das Vergnügen verzichten, einen aus der Gartenanlage zu nehmen :D LGK

    langsam fange ich an wie ein Pilz zu denken...

  • Hallo Knolli,

    ich sehe nicht genau, wie ausgeprägt knollig die Stielbasis ist.
    Sieh Dir diesen Pilz einmal an
    (für den Fall, dass Du Dich näher mit dem Komplex "Riesenschirmlinge" befassen möchtest)

    https://www.123pilze.de/DreamHC/Downlo…tschirmling.htm

    Botanisch wurde hier gattungsmäßig geschoben/verändert, so dass Du bei Interesse derzeit zwei Gattungen bewundern darfst
    (ist morgen vielleicht schon wieder alles anders).

    Bei Riesenschirmlingen solltest Du zu Beginn immer auch mal ausprobieren, ob das Fleisch beim Anschneiden/Ankratzen rötet.
    Der Geruch passt jetzt nicht zwangsweise zu meinem Link; es gibt ja noch mehr Möglichkeiten :wink:

    Viele Grüße,
    Thorsten

    Keine Verzehrfreigabe im Forum: Ich rate hier im Forum gerne bei Pilzbildern mit.
    Wer basierend auf meine Rateversuche Pilze verspeist ist mutig.
    Im Umkehrschluss verpasst man nicht zwingend eine kulinarische Mahlzeit, wenn man einen Pilz nicht verspeist, welchen ich hier Giftpilz nenne.

    Einmal editiert, zuletzt von wildpflanzenfan (24. Oktober 2016 um 11:14)

    • Offizieller Beitrag

    Hallo.

    Zitat von wildpflanzenfan pid='34392' dateline='1477300210'

    Hallo Knolli,

    Botanisch wurde hier gattungsmäßig geschoben/verändert, so dass Du bei Interesse derzeit zwei Gattungen bewundern darfst
    (ist morgen vielleicht schon wieder alles anders).


    Das denke ich eher nicht. So wie Else Vellinga ihre Arbeit aufgebaut hat, mit klaren morphologischen merkmalen zur abgrenzung und ausgiebigen genetischen Untersuchungen zur Unterstützung, steht das momentane Gattungskonzept erstmal auf sehr soliden Füßen.

    Aber man soll nie nie sagen: Irgendwann ändert sich alles einmal. Allerdings finde ich für den Alltagsgebraucht das Gatungskonzept mit der Trennung von Chlorophyllum und Macrolepiota wunderbar logisch und nachvollziehbar. Da wurde so viel vereinfacht, aufgeräumt mit diffusen Namen, die sich keiner soliden Beschreibung zuordnen ließen, so viel Verwirrung wurde beseitigt, das nötigt mir höchsten Respekt ab.
    Wenn doch wissenschaftliche Arbeit immer zu so klaren und wunderbar praktikablen Ergebnissen käme wie in diesem Fall...
    Aber leider ist es nicht immer so, was eben auch daran liegt, wie komplex die Welt und ihre Lebenwesen sind.

    Was diesen Fund betrifft:
    Die Knolle müsste man schon noch genauer beurteilen können, am besten im Längsschnitt und nachdem man zuvor vorsichtig die Anhaftungen etwas gelöst hat.
    Aber es ist - wie schon angeführt - entweder der Keulenstielige Garten - Safranschirmling (Chlorophyllum rachodes) oder der Gerandetknollige (Chlorophyllum brunneum).


    LG, Pablo.

  • Hallo Pablo,

    ich habe noch einen Tintling diesbezüglich zu lesen. Wäre schön, wenn hier tatsächlich ein gattungsstabiler Zustand erreicht wurde.

    Ob der Speisepilzsammler zwei "Riesenschirmpilz"-Gattungen "braucht" ist vielleicht wieder eine andere Sache.
    Für diesen ist recihlich Übung zur Annäherung an die Art wahrscheinlich wichtiger.

    Viele Grüße,
    Thorsten

    Keine Verzehrfreigabe im Forum: Ich rate hier im Forum gerne bei Pilzbildern mit.
    Wer basierend auf meine Rateversuche Pilze verspeist ist mutig.
    Im Umkehrschluss verpasst man nicht zwingend eine kulinarische Mahlzeit, wenn man einen Pilz nicht verspeist, welchen ich hier Giftpilz nenne.

    Einmal editiert, zuletzt von wildpflanzenfan (26. Oktober 2016 um 11:26)

  • Ich hab den Link zu Else Vellinga
    gefunden. Hochinteressant!!! Das ist nicht vollständig alles online, aber was zu lesen ist, ist sehr gut.

    Was so den "Normalmenschen" angeht: ein gefühltes Drittel aller fb-Anfragen z.B. geht in Richtung "Parasol". Er wächst heuer aufgrund des Regens massenhaft, war immer schon in Gärten zu Hause, Großmutter kannte ihn, und er wurde relativ unbewusst konsumiert. Verdauungschwierigkeiten wurden halt wegargumentiert. Die jüngeren Leute fragen natürlich genauer nach, weil hier oft eine Wissenslücke in der Tradition passiert ist und überhaupt so eine diffuse Angst vor "Natur" herrscht. Wenn Nestlé draufsteht gibt es lustigerweise ein großes Sicherheitsgefühl.

    Und damit hat man schon die endlosen Threads zur Bestimmung. Ich kann sie ehrlich gesagt nicht mehr sehen und da ich selber auch kein großer Fan vom Speisewert bin, ist es mir egal. Aber es ist ein Riesenthema. Gleichauf mit Stockschwämmchen und "ist das ein Steinpilz?" Woher sollen es die Leute auch wissen?

    LGK

    langsam fange ich an wie ein Pilz zu denken...

    Einmal editiert, zuletzt von Kowalski (26. Oktober 2016 um 12:01)

    • Offizieller Beitrag

    Hi.

    Und eben diese Dauerfrage: "Parasol oder nicht?" würde die Gattungstrennung stark vereinfachen:
    Man muss in beiden Gattungen nicht die genaue Art bestimmen, sondern nur noch zwischen den beiden Gattungen unterscheiden (was ja einfach ist): Macrolepiota = alle Arten essbar, Chlorophyllum = mindestens eine Art giftig. :wink:
    Das meine ich mal mit "sinnvoller Vereinfachung auch für den Alltagsgebrauch."


    LG, Pablo.