Hallo,
die Pfiffis gedeihen nach einem relativ ergiebigen Regenguss letztes Wochenende weiterhin hervorragend in ihrem "Gewächshaus" unter dem Laub. Aber hier in Mecklenburg halt nur in Eichenwäldern. Alle meine anderen Spots, egal ob in Buchen- oder Nadelwäldern, sind momentan quasi tot!
Ich finde es immer noch total interessant, zum einen diese Entwicklung zu beobachten und zum anderen, seine Jahrzehnte alte "normale" Sammeltechnik komplett vergessen bzw. umstellen zu müssen. Deshalb muss ich das einfach nochmals zeigen.
Es gibt nahezu keinen Fruchtkörper der es schafft, diese hier vorherrschende dicke Eichenlaubschicht zu durchdringen. Das "übliche" Form- und/oder Farbsuchsystem funktioniert in diesen Revieren nahezu überhaupt nicht mehr. Während die "Kenner" jedoch trotzdem regelmäßig ihre Pilze aus diesen Wäldern holen, laufen parallel z.B 10 Urlauber daneben her und sehen und finden in 2 Stunden keinen Einzigen!
Zur Grundausrüstung gehört hier übrigens zwingend auch ein kräftiger langer Stock. (Ein Kiosk am Waldeingang mit einem "Stockverleih" wäre, zumindest hier, eine einzige Gelddruckmaschine!)
Wenn man viel Glück hat, sieht man an Stellen, wo aus egal welchen Gründen die Laubschicht etwas dünner ist, einen kleinen gelben Fleck. Aber auch nur wenn man ganz viel Glück hat...
Hier heißt es dann "Lager aufschlagen"! Nun kommt der Stock zum Einsatz: Vorsichtig die dicke Blätterschicht anheben und um die Pfiffis das Laub "räumen".
Und dann sieht es an der Stelle, an der vorher reinweg GAR NICHTS war, plötzlich so aus...
Auf einigen Quadratmetern ringsherum kann man jetzt richtig ernten.
Das muss man nur 5-10 mal wiederholen und das Körbchen ist gefüllt...
Aber nicht nur der Pfifferlingssammler hat sich verändert, auch die Pilze selbst.
In der Regel sind sie, eigentlich ja in der Dunkelheit wachsend, sehr, sehr blass...
...obwohl es keine Blassen Pfifferlinge sind.
Zum anderen erreichen sie in ihrem Gewächshaus im Durchschnitt auch äusserst beachtliche Größen, verglichen mit dem Schnitt meiner in den Jahren gefundenen "normalen" "Oberflächen-Pfiffis".
Solche "Jonnys", der ist aus der letzten Woche, sind überhaupt nichts Besonderes...
Leider aber, neben der relativen "Unfindbarkeit", können diese Prachtexemplare gerade nach einem Regen unterm Laub wegen jeglicher fehlender Luftbewegung recht schnell Schimmel ansetzen.
Vielleicht hat ja der eine oder andere ähnliche Bedingungen bei sich und kann dieses als Anregung gebrauchen oder anwenden.
LG Thomas