hellgrauer Gartenpilz mit gelblichen Lamellen

Es gibt 12 Antworten in diesem Thema, welches 5.667 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (11. Oktober 2019 um 08:23) ist von ThomasL.

  • Hi, diese mittelgrossen Pilze wachsen im Garten auf dem Rasen. Ich hielt sie für eine Art der essbaren Champignons und habe vor Tagen 2 kleine schon folgenlos mit Spiegelei gegessen. Was ist das genau? Der Hut ist stumpfkegelförmig, hellgrau, die Lamellen gelblich, aber nicht so kakaoartig wie bei Wiesenchampignons. Kann man sie essen? Danke, Gruss, Sigi

  • Hallo sigistenz,

    uff, erst essen und dann fragen ist schon mal besser als essen und nicht fragen. Aber die optimale Reihenfolge ist natürlich fragen (eine*n Pilzsachverständige*n live) und dann erst essen… Ansonsten kann einen so ein forsch-ignoranter Pilzverzehr auch gerne mal ins Krankenhaus oder auf den Friedhof bringen.

    Das passiert bei dir beides nicht mehr, denn wenn du die beiden Exemplare bisher gut vertragen hast, kommt auch nichts mehr nach. Von den Pilzen, deren schädigende Wirkung sich erst nach zwei Wochen oder so bemerkbar macht, ist es keiner.

    Jedenfalls handelt es sich nicht um Champignons. Bei dem Reifegrad, den der rechte Pilz hat, wären die Lamellen dann schon kräftig rosa oder sogar schon braun.

    Mich erinnern sie vom Habitus her am ehesten an Egerlingsschirmlinge (und die haben dieses Jahr echt einen Lauf und stehen an jeder Ecke), aber ich kenne zumindest persönlich keine mit so dunklem Hut. Bei 123pilze finde ich welche mit dunklerem Hut, die sehen aber deutlich schuppig-flockiger aus. Möglich, dass es trotzdem einer von denen ist, auch möglich, dass es noch etwas anderes ist. Ich bin gespannt auf weitere Beiträge.

    Beste Grüße

    Sabine

  • Hi.

    Den Warnungen und der Einschätzung der Vorrednerin schließe ich mich an.

    Das sind irgendwelche seltsamen Egerlingsschirmlinge, wahrscheinlich mit unklarem Speisewert. Auf der Positivliste der Speisepilze der DGfM finden sich meines Wissens nach gar keine Egerlingsschirmlinge wieder.

    Also Vorsicht und bitte keine weiteren Experimente.

    LG.

    Keine Verzehrfreigaben meinerseits.

    • Offizieller Beitrag

    Hallo.


    Also mal abgesehen davon, daß das definitiv nichts zum essen ist:
    Die sehen durchaus spannend aus. Leucoagaricus wäre eine Möglichkeit, aber es könnte auch einer der Acker - Riesenschirmlinge sein, mit dem Farbspektrum eventuell junge Macrolepiota affinis. Wahrscheinlicher aber Egerlingsschirmlinge (Gattung: Leucoagaricus). Dann aber eine eher ungewöhnliche Art, der Gemeine (Leucoagaricus leucothites s.l.) ist das auf keinen Fall.

    Bei solchen Pilzen muss man durchaus damit rechnen, daß die giftig sein könnten (Magen-Darm, Organzerstörend, Krebserregend / Erbgutverändernd...).


    LG; Pablo.

  • Danke für die bisherigen Beiträge und die Besorgtheit. Ich lass sie mal noch auf der Fensterbank liegen, vielleicht kommt bis morgen zur Frühstückszeit ja noch was Positives.....:wink:

    Gruss, Sigi

    • Offizieller Beitrag

    Hallo, Sigi!

    Lese ich da eine dezente Todessehnsucht hinaus?
    Dein problem. Niemand hält dich hier davon ab, russisches Roulette mit Pilzen zu spielen.
    Leider lese (und sehe, mache ja auch direkte, richtige Pilzberatungen!) ich deratigen Quatsch zur Zeit viel zu häufig.
    Darum in aller Deutlichkeit: Unbekannte Pilze gehören nicht in den Magen. Es ist mir bekannt, daß es Herbst ist, und beim Anblick von Pilzen viele Menschen kurzerhand das Gehirn ausschalten. Das Gehirn hilft aber beim Überleben (oder mindestens beim gesund bleiben).
    Wenn man PIlze essen will, muss man sie entweder selbst sicher erkennen oder mitsamt allen für den verzehr ausgeguckten fruchtkörpern zum PSV latschen (Link siehe Signatur).

    Da wird auch niemand was Anderes hier schreiben, weil sonst gibt's von den seriösen Pilzkundlern hier mächtig eins über die Rübe.

    Also: Mach was du willst, Sigi, aber sei bitte so fair, anfallende Behandlungskosten bei mehrtägigen Brechdurchfällen, Organversagen usw. privat zu bezahlen und nicht über die Krankenkasse abzurechnen.


    LG; Pablo.

  • Danke, lieber Pablo - ich bat um Bestimmung des Pilzes. Wie mit Pilzen umgegangen werden soll, wusste ich schon.

    Gruss, Sigi :wink:

  • Hallo Sigi,

    Wie mit Pilzen umgegangen werden soll, wusste ich schon.

    Oh, das heißt, du machst das wider besseres Wissen?

    Das finde ich, als eine von denen, die dann nachts um zwei vom Krankenhaus aus dem Bett geklingelt werden, extrem … uncharmant.

    Beste Grüße

    Sabine

  • Wow, das entwickelt sich ja zu einem thread! Keine Sorge, liebe Sabine, bis zu mir in Belgien wird dein Zuständigkeitsbereichs wohl nicht gehen. :wink: Ich verstehe natürlich euer beider Missbilligung, bin da kein Vorbild. Sooo leichtfertig allerdings nicht, sicher kein Newbie. Was man im Deutschen Champignons nennt *), kommt ja in vielen Arten/Varianten, bis hin zum Karbolchampignon, hier gibt es auch braunhütige Zuchtchampignons im Supermarkt. Die beiden kleinen in meiner Omelette hatten graue Hütchen, die noch zu waren, na ja, sonst wirkten sie wie Champignons, durchgeschnitten die Lamellen crèmefarben genau wie Babychampignons sie haben. Stutzig wurde ich, als ich dann Tage später einen mit aufgegangenem Hut fand, Lamellen aber immer noch crèmefarbig (Foto). Durchblättern meiner 5 Pilzbücher plus Internet ergaben nichts Passendes. Daraufhin meldete ich mich in diesem Forum an und bat um Bestimmung, die ja auch kam und für die ich mich bedanke. Den guten Rat habe ich angenommen, die Pilze entsorgt. Dank und beste Grüsse euch beiden, Sigi

    *) im Französischen bezeichnet man alle Pilze mit "champignon", sogar den grauen Schimmel in manchen Wohnungen. :D

    • Offizieller Beitrag

    Hallo, Sigi!

    Niemand hier kann deinen Kenntnisstand einschätzen - und du nicht unseren. :wink:

    Niemand hier wird dir etwas verbieten (wie auch?). Aber es steht auch allen frei, darauf hinzuweisen, wenn du dabei bist, einen Fehler zu machen.

    Alleine auch schon darum, weil es in einem öffentlichen Forum auch immer stille Leser gibt, die man gar nicht einschätzen kann, und die potentiell im Stande sind, einen beschriebenen Fehler nachzumachen.

    Woll'n wir nicht, darum die Reaktionen von mir und Sabine.

    Also - sprechen wir besser über Pilze, über Bestimmungsmöglichkeiten, über Gedanken zu ungewöhnlichen Funden (wie diesem).

    Eine Warnung hast du erhalten, was du draus machst, ist letztlich deine Sache.
    Kann man aus meiner Sicht also abhaken.


    LG, Pablo.

  • Hallo Sigi,

    Dunning Kruger Effekt kann wirklich lebensgefährlich sein.

    https://www.sciencedirect.com/science/article/pii/b9780123855220000056

    Klingt vielleicht böse, aber ich empfehle Dir bewusst zu werden, dass du offensichtlich eben noch nicht, weißt wie man mit Pilzen umgeht aber dies aufgrund des oben genannten Effekts (dem jeder von uns wohl regelmäßig zum Opfer fällt) nicht erkennen kannst oder willst.

    Viele Grüße

    Thomas

    Bestimmungsvorschläge sind immer unter Vorbehalt. Auf keinen Fall sind eine Freigabe zum Verzehr.

  • Hi Thomas, danke für den Hinweis auf den Dunning-Kruger Effect. Nach dem 3. Mal Lesen hoffe ich, den Gedanken endlich voll erfasst zu haben, muss darüber nachdenken - I'll be back,

    Sigi

  • Hallo Sigi,

    gerne geschehen.

    Ich bin selbst beim Thema Pilze sowohl bevor ich mich richtig damit befasst habe, als auch in der Anfangsphase (Buch mit häufigsten Arten) da reingetappt.

    Ich denke das passiert jedem von uns öfter als wir realisieren können. Daher finde ich es wichtig, sich dessen bewusst zu sein.

    Viele Grüße

    Thomas

    Bestimmungsvorschläge sind immer unter Vorbehalt. Auf keinen Fall sind eine Freigabe zum Verzehr.