Den Fund möchte ich gern zeigen

Es gibt 11 Antworten in diesem Thema, welches 5.429 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (5. November 2019 um 22:05) ist von Christian64.

  • Habe heute auf einem riesigen Ameisenhaufen im Fichtenwald eine Anzahl verschiedener Pilze gesehen. Alle waren schon ins Alter gekommen. Aber weil sie da wuchsen, war es

    schön anzusehen. Parasolpilze, fuchsiger Röteltrichterling und eben eine ASchirmlingsart, die ich genau nicht bestimmen kann.

    Der eine Pilz ist so massig, wobei die Knolle am Stiel auch eine ordentliche Kugel bildet. Ich zeige ein paar Bilder davon. Die Schmetterlingstramete finde ich auch schön.

    Abendgruß Fred

  • Hallo Fred,

    die Safranschirmlinge sind aber sehr weiß. Das habe ich so noch nie gesehen. Ohne diese Farbe würde ich deinen Fund als Chlorophyllum rhacodes nennen. Hier muss ein Profi ran. Ich bin überfragt.

    VG Jörg

    Weil Pilze keine Bücher lesen sehen sie selten so aus wie sie sollten

    • Offizieller Beitrag

    Moin!

    Naja, wenn die hellen eben die jungen sind, und die dunklen auf dem vorletzten Bild der ältere Schub vom selben Mycel, dann ist das eben alles Chlorophyllum olivieri (Olivbrauner Safranschirmling). Die sind ganz jung schon recht hell und dunkeln erst so nach und nach ein, wobei eben Schuppen und Untergrund weeitgehend Ton in Ton bleiben.


    LG; Pablo.

  • Hallo Pablo,

    die sind nicht nur hell sonder fast weiß und das habe ich bei C. olivieri noch nie gesehen. Das sind jedenfalls komische Teile.

    VG Jörg

    Weil Pilze keine Bücher lesen sehen sie selten so aus wie sie sollten

    • Offizieller Beitrag

    Hallo, Jörg.

    In der Tat. Aber ich habe zB noch nicht viele gesehen, die tatsächlich eben frisch durch die Humusschicht / den Ameisenhaufen gekommen sind.

    Und ich weiß, daß die jüngeren olivieris deutlich heller sind als die aufgeschirmten.

    Immerhin: Verfärbungsmuster und Struktur der Hutschuppung passen hier sehr gut, die dichten, feinen Schuppen schon bei so jungen fruchtkörpern sollten eigentlich die nitrophilen Arten schon ausschließen. Eine echte Albinoform kann ich mir angesichts der völlig normal gefärbten, älteren Exemplare nicht vorstellen.


    LG; Pablo.

  • Guten Morgen Jörg, guten Morgen Pablo, es ist so schön, immer wieder fachliche Hilfe zu bekommen. Ich denke, dass meine Aufnahmen

    nicht ganz so gut waren. In der Übersichtaufnahme wirken die Pilze alle recht weiß.

    Sie waren alle mit Nadeln von der Tanne bedeckt, da ist vielleicht auch viel Farbe von den Hüten gegangen.

    Ich sehe doch einiges an braun auf den Hutköpfen. Habe nochmal eine Nahaufnahme von dem großen Hutkopf gemacht.

    Beim Grünsporschirmling soll die Basis kaum verdickt sein. Hier sehen wir eine wirklich große Knolle als Basis.

    Also, ein Schirmling ist es schonmal. Dass er vielleicht nicht so gewachsen ist, als andere wird am Ameisenhaufen liegen.

    Wie die Ameisen solche Berge zusammentragen können?

    Schönen Sonntag für alle Pilzfreunde

  • Naja, wenn die hellen eben die jungen sind, und die dunklen auf dem vorletzten Bild der ältere Schub vom selben Mycel, dann ist das eben alles Chlorophyllum olivieri (Olivbrauner Safranschirmling).

    Die dunklen sollten doch Parasol sein.


    Vielleicht sind das auch welche von den wärmeliebenden Chlorophyllum. Ich kann mir vorstellen, dass ein Ameisenhaufen ähnlich viel Wärme abgibt wie ein Komposthaufen.
    Rein hypothetisch.

  • Die dunklen sollten doch Parasol sein.

    Niemals, wenn Du das Bild vergrößerst ist zu erkennen das dort keine Stielnatterung vorhanden ist.

    Beim Grünsporschirmling soll die Basis kaum verdickt sein

    Von dem ist hier aber gar nicht die Rede. Der Grünsporschirmling hat eine völlig andere Hutschuppung.

    VG Jörg

    Weil Pilze keine Bücher lesen sehen sie selten so aus wie sie sollten

    • Offizieller Beitrag

    Salve!

    Chlorophyllum brunneum s.l. (Gerandetknolliger Garten-Safranschirmling, Gift - Safranschirmling) wäre schon theoretisch im Bereich des Möglichen.

    Aber ich glaube nach wie vor eher an Chlorophyllum olivieri, die halt jung eben schon heller sind, und die Hutschuppung dann auch mal in der MItte mehr zusammenhängt.

    Chlorophyllum molybdites wäre eher unwahrscheinlich, der sieht erstens anders aus, und kommt in Europa nach wie vor im Freiland kaum vor (ein paar adventive Streufunde in den Niederlanden, Italien und dazwischen, jeweils in Gärten, auf Grünflächen und so).


    LG; Pablo.

  • Hallo Jörg und Pablo, wie Ihr eine Lösung sucht ist schon toll. Mit dem Grünsporschirmling habe ich mich vertan. Ich hatte was falsch gelesen

    und dachte, dass man den meint, weil die Pilze so weiß sind und kahl. Meine Meinung ist, dass die Pilze schon verwachsen sind.

    Sie waren zuerst nur wenig zu sehen und ich legte sie frei. Die kleinen waren noch ganz unter den Nadeln . Der Große war noch mit einem

    anderen zusammengewachsen. So kann man vielleicht davon ausgehen, dass die Stiele nicht mehr die Maserung haben, wie beim

    Parasol beschrieben. Weil doch unweit von den Pilzen ca. 6 Parasol gewachsen waren, ist es dann nicht möglich, dass daraus auch welche

    werden sollten. So wären zwei Arten nebeneinander gewachsen, eben der von Euch favorisierte Safranschirmling und die links stehenden Parasolpilze. Sie lassten sich schwer an einem Merkmal sicher festmachen. Ich wollte die Pilze mal zeigen, weil sie schon ungewöhnlich im Wachstum waren.

    Ich glaube Euch, weil die Erfahrung ganz klar bei Euch liegt, war nur ein Gedanke.Von Albino würde ich auch nicht reden.

    Gute Nacht

  • Hallo Fred,

    wenn die jungen Exemplare noch unter einer Nadelschicht verborgen waren dann habe ich kein Problem die C. olivieri zu nennen. Ohne Licht könne sie ja gar keine Farbe entwickeln. Die Huthautstruktur passt dann schon. Ich hatte schon einmal eine Birkenrotkappe gefunden die direkt unter einem Stück Schiefer wuchs und deren Hut nur ca. einen Zentimeter hervorlugte. Die war komplett weiß bis auf den kleinen Rand im Licht. Der war orangerot.

    VG Jörg

    Weil Pilze keine Bücher lesen sehen sie selten so aus wie sie sollten

  • Hallo Fred,

    wenn die jungen Exemplare noch unter einer Nadelschicht verborgen waren dann habe ich kein Problem die C. olivieri zu nennen. Ohne Licht könne sie ja gar keine Farbe entwickeln. Die Huthautstruktur passt dann schon. Ich hatte schon einmal eine Birkenrotkappe gefunden die direkt unter einem Stück Schiefer wuchs und deren Hut nur ca. einen Zentimeter hervorlugte. Die war komplett weiß bis auf den kleinen Rand im Licht. Der war orangerot.

    VG Jörg