Holzpilz auf einer kaputten Birke

Es gibt 10 Antworten in diesem Thema, welches 3.458 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (28. März 2020 um 08:57) ist von iwolgin.

  • Guten Morgen; die Aufnahmen sind vom 10.3.20, Südsteiermark, 5 km SE Bad Radkersburg, Murauen ("Auslauf"). Auf einer sterbenden Birke in ca 1 m Höhe, ist ein Holzpilz. Die Rinde des Baumes ist schwarz unterlegt, daraus erheben sich Fruchtkörper, 2 -3 cm, knorpelartig, aufgeworfen. Unten schwarz, der Rand heller. Oben weiss, sammtig, mit einem dünnen scharzen Rand. Irgendwelche Basidien, Asci, Sporen waren nicht zu finden; dafür im hellen Mycel einzelne runde Gebilde, z.T. gegliederte Hyphen. Danke für jede Antwort, und Gruß Iwolgin

    P.S. mir ist leid um diese Birke, ich habe sie mit meinen Schülern 1980 gepflanzt.sic transit gloria.......

  • hi!


    ich tippe auch hier auf ein gezohnten Ohrlappenpilz. Zumindest bei zwei Pilzen sehe ich auf der Unterseite eine vertrocknete „Ohrstruktur“.


    bin gespannt, was die anderen meinen!


    Liebe Grüße

    Alex

    Wie bei den Pilzen generell, so sind auch meine Angaben grundsätzlich mit Vorsicht zu genießen!

    Ich bin kein Pilzexperte, nur ein mykologisch interessierter Laie!

    Offizielle Freigaben kann es nur beim Pilzsachverständigen vor Ort geben!

    • Offizieller Beitrag

    Hi.

    Ich denke auch, es könnte wohl beides sein (entweder Chondrostereum oder Ohrlappenpilz). Die Mikroaufnahmen sind schwer zu interpretieren, die bräunlichen Hyphen auf dem vorletzten Bild sind Fremdhyphen (vermutlich irgendein Kernpilz) und die Kugel auf dem Bild davor wird auch nicht zu den Fruchtkörpern gehören.
    Ansonsten: Die Struktur der restlichen Hyphen erinnert eher an des Gewebe vom Ohrlappenpilz. Aber wie gesagt: Schwer zu deuten. Man könnte mal einen fruchtkörper ins Wasser legen, ob der vielleicht noch mal aufquellen kann. Dann wird's möglicherweise deutlicher.


    LG; Pablo.

  • Guten Morgen, und DANKE Allen - Pablo, Biologe und Insel Rügen. Dem Rat von Pablo werde ich folgen. Ich füge noch Bilder bei, allerdings mit einer Tageslichtlampe aufgenommen. Den Baum selber kann ich jetzt nicht aufsuchen (Ausgangsbeschränkungen). Aber er steht im Freien, nicht im Wald, schönen Gruß noch, Iwolgin

    • Offizieller Beitrag

    Hallo, Iwolgin!

    Hm. So nach den neuen Bildern: Fast schon eher Tendenz zu Chondrostereum. Aber warten wir's mal ab. Ich befürchte allerdings, daßa cuh der Wassertest wenig Erfolg haben könnte, und dann hätte Uwe die Sache schon ganz richtig erfasst: Leider zu stark verwittert, um noch zu einer Bestimmung zu kommen.


    LG, pablo.

  • Hallo Iwolgin,

    gestern, nachdem ich den Beitrag hier mitverfolgt hatte, fand ich zufällig an der Traun einen auf Esche wachsenden, sehr trockenen Gezonten Ohrlappenpilz.

    Dieser war auffallend leicht, ähnlich Styropor.

    So sah er im trockenen Zustand aus:

    Man kann die Zonierung, also abwechseln behaarte Ringe und dazwischen glatte Zonen, über die gesamte Fuchtkörperbreite verlaufend erkennen.

    Die Unterseite, mit trotz völliger Trockenheit, noch immer erkennbaren Adern:

    Über Nacht legte ich ihn in Wasser, um zu sehen, ob selbst so tockene Ohrlappenpilze wieder aufleben würden.

    Hier das Ergebnis:

    Die Unterseite:

    Er ist wieder dick und elastisch.

    Fazit:

    Obwohl ich deinen Pilz anfangs eher als Gezonten Ohrlappenpilz eingeordenet hätte, neige ich inzwischen eher zum Violetten Knorpelschichtpilz.

    Die vermeintlichen Adern, die ich bei erster Betrachtung vermutet hatte, sind bei näherem Hinsehen wohl eher Windungen die die gesamte Pilzdicke betreffen.

    Außerdem ist die behaarte Zonierung nur im äußeren Bereich erkennbar, nach innen hin fehlen die glatten Zwischenschichten.


    Leider ist dein Fund noch etwas mehr von den Witterungsbedingungen gezeichnet, was sich beim Eiweichen sicher auch bemerkbar machen wird.

    Was ist deine Meinung dazu?

    LG Roswitha

  • Schönen Nachmittag, Roswitha; zur Unterscheidung zwischen Chondrostereum / Auricularia habe ich (ein Anfänger in Pilzfragen) versucht, mich schlau zu machen: Bei Chondrostereum ist (Wikipedia) "unter dem Haarfilz eine dunkle, hornartig verhärtete Tramaschicht.....dann wieder eine weiße Schicht, dann das Hymenium. Ich habe "meinen" Pilz senkrecht durchgeschnitten; links das dunkle Hymenium; von einer dunklen Zwischenschicht ist aber nichts zu sehen; also, meiner unbedeutenden Meinung nach, ist es der Ohrlappenpilz. Das mit dem in Wasser einlegen und warten (der Rat von Pablo) hat nichts gebracht. Keine Sporen odgl. Vielleicht probierst Du "deinen" Pilz zu schneiden, bin neugierig ˋ Gruß aus der Südsteier, Iwolgin

    • Offizieller Beitrag

    Hallo, Iwolgin!

    Ich sehe in dem Schnittbild allerdings auch nichts, was irgendwie an das Schnittbild von Auricularia mesenterica erinnern würde.

    Ich fürchte in der Tat, daß diese Fruchtkörper zu verwittert sind, um noch zu einer Bestimmung zu kommen, und würde empfehlen, die unbestimmt wieder im Wald auszusetzen und einen anderen, neuen Pilz einzusammeln. :wink:


    LG; Pablo.

  • Hallo, Iwolgin!

    Ich sehe in dem Schnittbild allerdings auch nichts, was irgendwie an das Schnittbild von Auricularia mesenterica erinnern würde.

    Ich fürchte in der Tat, daß diese Fruchtkörper zu verwittert sind, um noch zu einer Bestimmung zu kommen, und würde empfehlen, die unbestimmt wieder im Wald auszusetzen und einen anderen, neuen Pilz einzusammeln. :wink:


    LG; Pablo.

    Passt, danke, Pablo. Der Pilz wird ausgesetzt, und soll sich unbestimmt vermehren, Gruß, Iwolgin