Ein paar Funde vom Pilzseminar

Es gibt 5 Antworten in diesem Thema, welches 2.096 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (20. September 2020 um 19:03) ist von ReikeT.

  • Hallo,

    dieses Wochenende war ich mal wieder auf Pilzseminar und möchte euch ein paar Bilder von einem Teil der gefundenen Arten zeigen.
    Auch wenn es vorrangig um die Gattung Lactarius s.l. ging, machten sich die milchenden Genossen ziemlich rar.

    #1 Grubiger Tannen-Milchling Lactarius intermedius

    Ein Zotten-Milchling mit rasch gilbender Milch. Eigentlich leicht kenntlich, aber da gibt es ja noch einen...



    Der Doppelgänger ist der Grubigen Fichten-Milchling Lactarius scrobiculatus. Anhand der Myorrhizapartner fällt die Unterscheidung leicht, doch was wenn es beides am Fundort gibt? L.intermedius ist blasser gefärbt, die kontrastierenden dunklen Flaumbüschel auf dem Hut sind deutlich weniger gut zu erkennen und die Lamellen haben einen fleischfarbenen Reflex.

    #2 Flügelsporiger Milchling Lactarius pterosporus

    Ein recht gut kenntlicher Korallenmilchling. Bei diesen färbt sich die sehr scharfe weiße Milch nach einiger Zeit mehr oder weniger rosa. Wichtig ist der radial runzelig-furchiger Hut und die engstehende Lamellen zur Bestimmung. Beim Eintrocknen kann ein schwacher Kokosgeruch kommen.


    #3 Bitterster Schleimfuß Cortinarius vibratilis

    Name ist Programm. Hier reicht wirklch schon das Berühren des Hutes mit der Zungenspitze aus!


    #4 Nordischer Milchling Lactarius trivialis


    Dieser ist schon deutlich schwieriger festzunageln. Er hat einen violettgraubraunen, schleimig-schmierigen Hut, der auch mal undeutlich (v.a. mit dunklen Flecken) zoniert sein darf.

    Er unterscheidet sich von seinen möglichen Verwechslungspartnern (L.utilis, flexuosus, hysginus) durch die auf einem Papier gelb werdende, sehr scharfe Milch, welche sich mit KOH orange färbt.


    #5 Koralle1 Ramarisa sp.


    #6 Koralle2 Ramarisa sp.


    #7 Ein Violettmilchling wurde auch gefunden *juhu*, in Gestalt vom Fahlen Violett-Milchling Lactarius luridus.

    Wurde zunächst für L.blennius/fluens gehalten, was die Violettfärbung dann wiederlegt hat. Es kann leicht zur Verwechslung mit zwei anderen Violettmilchlingen kommen. Der Gezonte Violett-Milchling Lactarius violascens ist deutlicher gezont und der Ungezonte Violett-Milchling Lactarius uvidus ist (fast) komplett ohne Zonierung und hat ein anderes Sporenornament.


    #8 Lachs-Reizker Lactarius salmonicolor

    Der Reizker (Milchlinge mit orangeroter Milch) unter Tannen. Färbt sich nie grün (außer komplett vergammelt) und hat meist Grübchen am Stiel.


    #9 Fichten-Habichtspilz Sarcodon imbricatus


    #10 Nadelwald-Anhängselröhrling Butyriboletus subappendiculatus - Die Stieloberfäche blaut, das Fleisch nicht.


    #11 Jodoform-Täubling Russula turci s.l.

    Ein recht kleiner, milder, dottersporender Täubling. Die Stielbasis riecht nach Iod/Iodoform und der Hut ist neben der v.a. jung feinen Bereifung, mit einer andersfarbigen Zone in der Mitte.


    #12 Stahlblauer Rötling Entocybe nitida

    Ein relativ kräftiger, der blauen Rötlinge. Im sauren Nadelwald praktisch ohne Doppelgänger.


    #13 Pechschwarzer Milchling Lactarius picinus

    Der klassische "Doppelgänger" des Mohrenkopf-Milchlings. Die Unterscheidung zu letzterem mit den Stielrunzeln dürfte klar sein. Fast unmöglich ist die Abgrenzung zu Lactarius fuliginosus, der allerdings unter Buchen vorkommt.

    Geschmack unangenehm bitter nach längerem Kauen.

    LG Thiemo

    Bestimmungsvorschläge anhand von Fotos sind immer unter Vorbehalt und mit Restrisiko!

    Eine Freigabe zum Verzehr können nur Pilzsachverständige vor Ort geben! -> Pilzsachverständige finden