[Eilenriede Nr. 6] Schon wieder ne volle Ladung :X

Es gibt 8 Antworten in diesem Thema, welches 2.553 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (15. November 2020 um 16:58) ist von Boris71.

  • Hallo zusammen

    Heute mal eine Runde mit Pilzen, wo ich noch viel weniger als sonst eine Idee habe, um was es sich handelt. Sammelareal Mischwald, vereinzelt Nadelbäume. Hauptsächlich Eichen, Birken und Ahorn. Puh, ist dann doch viel mehr geworden, als ich dachte. Wollte erst nur 3 Pilze nehmen, aber der Lerndrang ist einfach zu groß ;)

    Zu den ersten beiden Funden ist zu sagen, dass #2 immer aus #1 gewachsen ist; das fand ich sehr auffällig. Ich weiß auch, dass ich #2 schonmal gesehen habe, finde den Pilz aber nicht wieder.

    #1 ~~ Nebelkappe

    Lamellenfarbe creme. Pilz insgesamt sehr gelee-artig, kann aber auch am Alter liegen - habe keinen frischen gefunden. Sind aber recht groß geworden. Geruch war meine ich trotzdem angenehm nach Zucht-Champignon (typischer Pilz-Geruch?)

    #2 ~~ Parasitischer Scheidling (VOLVARIELLA SURRECTA) (ungenießbar)

    Irgendwie kam ich nicht auf die Idee, so einen Pilz mal herauszunehmen, meist war es echt zu eklig (zu viel Schimmel um den Ursprungspilz #1). Ich glaube, er ist ohnehin einfach zu identifizieren. Die Scheide ist mir besonders aufgefallen, der wollige Hut natürlich und dass einer dieser Pilze eine rot-orange-Färbung aufzeigte (s. o.l.). Dass er immer auf/aus einem anderen Pilz wächst, sagte mir irgendwie, dass er nicht gegessen werden sollte, ist an der Intuition was dran?


    #3 ~~
    Auch hier stehe ich etwas im Wald. Ich dachte, es wäre der Fuchsige Röteltrichterling, weil ich hier (im Gegensatz zu dem, was ich sonst für den F. gehalten habe) tatsächlich Röteln zu sehen sind. Aber genau die fehlen irgendwie sowohl auf den Fotos als auch in den Beschreibungen. Oder ist es eine andere Art, die ich nicht gefunden habe? Falls nein, woher kommen dann diese roten Sprenkler? Der linke Pilz auf dem 2. Bild scheint zu glänzen, war aber nicht so, Oberfläche war leicht mit Schimmel (?) beflockt. Geruch leicht nach Birne/Pfirsisch wenn ich mich nicht täusche.


    #4 ~~ Wässriger Mürbling (essbar)

    Vermutung: Wässriger Mürbling

    Ja gut, warum das jetzt kein Schleierling ist, erschließt sich mir natürlich nicht, aber muss es wohl auch nicht ;) Gespinst vorhanden, feste Struktur (Stiel+Hut). Stiel leicht ockerfarben.

    #5 ~~ Grünblättriger Schwefelkopf (giftig)

    Vermutung: Ziegelroter Schwefelkopf (giftig)

    Lamellen engstehend, ins Grünliche gehend. Wuchs auf Totholz. Ging im äußeren Drittel ins Pinke. Wollige Überreste außen, fast schon Neonfarben


    #6 ~~ Stockschwämmchen (essbar)

    Also hier haun mich die Helme echt um. Ich habe keinen Pilz gefunden, der so krasse Buckel auf dem Hut hat. Geruch extrem erdig, schleimige Oberfläche, färbt bei leichtem Druck bräunlich auf die Finger ab. Stiel war stark befestigt am Baumstamm. Auch hier wieder nicht mal eine Vermutung.

    #7 ~~

    Na, könnt ihr noch? :) es war ein langer Tag heute und der Kay hat viel zu lernen :)

    Hier war besonders auffällig, fand ich, dass der Hut knapp durch das Laub zu sehen war, also quasi "auf Bodenniveau", aber dafür extrem tief eingegraben war. Hab gefühlt den halben Wald umgegraben, um den Stiel sauber freizulegen. Leichter Braunton auf Hut. Markant finde ich auch das Muster auf dem Ring.

    #8 ~~

    Vermutung: Dünnfleischiger Anisegerling, passt aber nicht so recht mit der Gelbfärbung :/ in dieser Kategorie kenn ich mich ebenfalls noch gar nicht aus

    (alles ist der selbe Pilz) Hier war ganz markant der leckere Geruch nach Marzipan und der intensive (!) Geschmack danach. Keine Färbung beim Aufschneiden, auch nicht 1h später, wenn überhaupt (s. schwarze Pfeile) minimal gelb. Sporenfarbe grau-schwarz

    Sehe ich es richtig, dass ALLE nach Marzipan riechenden, mild schmeckenden Lamellenpilze bis auf den Prächtigen Klumpfuß essbar sind?


    Und den hier noch, weil er mich zum Lachen gebracht hat :) die Augen sind zwar von mir eingefügt, aber so ähnlich sah das in meinem Kopf aus. Dieser Wulst war irgendwie so auffällig, weshalb nun ein Gesicht entstanden ist :)


    Vielen Dank für eure Hinweise und ein schönes WE wünscht

    Kay

    Einmal editiert, zuletzt von Evergrowing (15. November 2020 um 17:06)

  • Evergrowing 13. November 2020 um 23:17

    Hat den Titel des Themas von „[Eilenriede Nr. 6]“ zu „[Eilenriede Nr. 6] Schon wieder ne volle Ladung :X“ geändert.
  • Hi,


    #1 sind Nebelkappen.
    #2 ist der Parasitischer Scheidling (VOLVARIELLA SURRECTA) , der gerne auf Nebelkappen wächst. Toller Fund!👍

    #3 wahrscheinlich korrekt

    #4korrekt

    #5 eher der Grünblättrige

    #6 Stockschwämmchen

    #7 und 8: ein Champi - was der Klumpfuß damit zu tun haben soll, erschließt sich mir nicht. Der ist was komplett anderes.
    Und das letzte Bild ist klasse!😎


    VG Boris

  • #1 sind Nebelkappen.
    #2 ist der Parasitischer Scheidling (VOLVARIELLA SURRECTA) , der gerne auf Nebelkappen wächst. Toller Fund!👍

    #7 und 8: ein Champi - was der Klumpfuß damit zu tun haben soll, erschließt sich mir nicht. Der ist was komplett anderes.

    Also diese Nebelkappen... :) das kommt zwar auf den Fotos nicht so rüber, aber einige Lamellen waren wirklich farblich ganz anders als ichs von Nebelkappen kenne und der Geruch war auch anders. Aber das liegt dann wohl am Alter. Diese kleinen Trickser

    Zu den Stockschwämmchen hätte ich ne Frage: undzwar wie lange halten die sich in der guten/essbaren Form wie auf dem Foto? Kann ich da auch in einer Woche noch vorbeikommen und ernten?

    Zum Klumpfuß: naja, lies doch mal die Frage. "Sehe ich es richtig, dass ALLE nach Marzipan riechenden, mild schmeckenden Lamellenpilze bis auf den Prächtigen Klumpfuß essbar sind?" Der P.K. hat insofern damit was zu tun, dass die Suchmaschine bei 'Geruch Marzipan'+Lamellen[+Ich füge hinzu: mit weißem Hut.] genau nur essbare auswirft+Klumpfuß. Wäre ja ein super Merkmal, wenn man wüsste "Marzipangeruch bei Lamellenpilzen mit weißem Hut = essbar"

    Den Schiefknolligen Anischampignon hatte ich auch in der Zielmenge. Mit welchen giftigen Pilzen könnte man die beiden Arten (S.A. & Dünnfleischiger Anisegerling) eurer Meinung nach verwechseln? Bei allem, was weiß ist, bin ich als Anfänger natürlich ganz besonders vorsichtig.

    Vielleicht noch 1-2 Meinungen anderer?

  • Hi Evergrowing,

    Zitat

    Zu den Stockschwämmchen hätte ich ne Frage: undzwar wie lange halten die sich in der guten/essbaren Form wie auf dem Foto? Kann ich da auch in einer Woche noch vorbeikommen und ernten?

    Die Lebenszeit der Stockschwämmchen dürfte nach einer Woche ziemlich sicher um sein.

    Dazu noch die Warnung, dass ich von denen, wenigstens solange du noch nicht mindestens ein paar Jahre Pilz-Erfahrung auf dem Buckel hast, absolut die Finger lassen würde. Dazu gibt es einfach zu viele Verwechslungen, mit denen nicht zu spaßen ist, allen voran die Gifthäubchen, die ja durchaus mit den Stockschwämmchen zusammen an einem Baumstumpf wachsen können. Und während z.B. die falsche Safranschirmlings-Art dich ein-zwei Tage über die Kloschüssel bringt, bringt der Gifthäubling dich sehr wahrscheinlich auf die Intensivstation oder den Friedhof. Es gibt genug andere, leichter erkennbare und weniger gefährliche Arten, die man sammeln und essen kann. Nur meine 2 Cent.

  • Hi Kay,


    ich weiß - Du suchst stets nach verlässlichen Mustern. Bei „Marzipan“ und „+/-weiß“ fällt mir aber noch spontan der Marzipanfälbling ein, der sicher nicht zu den Speisepilzen zählt. Und ich bin mir fast sicher, dass es da noch ein paar andere Kandidaten gibt.

    Zu den Stockschwämmchen: Die auf Deinem Foto sind definitiv schon zu alt. Ich würde auch meinen, dass die eher eine maximale Erntezeit von 3-4 Tagen haben. Aber das ist nur mein Gefühl bzw. meine Erfahrung.

    VG Boris

  • um den Parasitischen Scheidling beneide ich dich glühend!

    Meine Flauschis :*

    Zu den Stockschwämmchen: Die auf Deinem Foto sind definitiv schon zu alt. Ich würde auch meinen, dass die eher eine maximale Erntezeit von 3-4 Tagen haben. Aber das ist nur mein Gefühl bzw. meine Erfahrung.

    Wow, so wenig?? Da muss man ja richtig Glück haben, welche zu finden. Ich fand die von der Konsistenz her eher noch sehr fest, hätte gedacht, die wären in top Form. Woran machst du fest, dass die schon so alt sind (habe ja keine Referenzwerte zu denen bisher)?

    Bei „Marzipan“ und „+/-weiß“ fällt mir aber noch spontan der Marzipanfälbling ein, der sicher nicht zu den Speisepilzen zählt. Und ich bin mir fast sicher, dass es da noch ein paar andere Kandidaten gibt.

    Hm OK, aber der hat ja anscheinend eher nen braunen Hut und der schmeckt auch angeblich bitter, während mein Exemplar ein Gedicht von einem Marzipanaroma war :saint:

    Einmal editiert, zuletzt von Evergrowing (15. November 2020 um 16:50)

  • Hi Kay,


    die sind einfach schon zu dunkel - und daher imho auch schon zu alt



    Ich würde sie auf jeden Fall nicht mehr sammeln.

    Dentrassi hatte zuletzt selbst gezüchtete Stockschwämmchen gezeigt - ich bin mal so frech, das Foto hier zu posten. So sehen sie im besten Erntealter aus.


    VG Boris