Pilzbestimmung fehlgeschlagen

Es gibt 9 Antworten in diesem Thema, welches 2.712 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (16. November 2020 um 18:22) ist von Beorn.

  • Hallo liebe Gemeinde,

    ich bin bei der Bestimmung der Pilze leider gescheitert.

    Irgend ein Merkmal wollte immer nicht passen.

    Gefunden wurden die Kollegen im Buchenwald am Fuß eines Stockes im Moos, gesellig wachsend.

    Der Geruch ist leicht pilzig, nicht unangenehm, Geschmack wollte ich erstmal nicht testen.

    Die Größe kann man am A4-Papier erahnen.

    Vielen Dank im Voraus für Eure Hilfe.

  • "Geschmack wollte ich erstmal nicht testen"

    Hallo,

    warum nicht? Das solltest Du aber. Ich beiße in jeden Pilz(längere Zeit kauen und mehrmals gründlich ausspucken), schließe mich in diesem Fall aber bißlos den Vorrednern an. In ´Michael/Hennig´ steht, daß die Bitterkeit dieser Art durch Trocknung merklich schwände. Übrigen träfe das auch für den Bitterröhrling/Bitterpilz zu.

    Gruß - Franz

  • "Geschmack wollte ich erstmal nicht testen"

    Hallo,

    warum nicht? Das solltest Du aber. Ich beiße in jeden Pilz(längere Zeit kauen und mehrmals gründlich ausspucken)

    Hallo

    Ich kann mich von der Empfehlung, in unbekannte Pilze zu beißen und längere Zeit zu kauen -ausspucken hin oder her - nur distanzieren und möchte hier eine Gegenposition einnehmen.

    Losgelöst davon sind Geschmacksproben bei der näheren Bestimmung von zuvor bereits sicher erkannten, für einen fachmännisch ausgeführten Geschmackstest ungefährlichen Gattungen oder Artengruppen, gelegentlich sinnvoll oder sogar notwendig.

    Beste Grüße

    Reike

    • Offizieller Beitrag

    Hallo, Franz!

    Du kannst das machen, wie du willst. Aber bitte nicht allen Lesern hier totalen Quatsch empfehlen wie nämlich:

    "Geschmack wollte ich erstmal nicht testen"

    Das solltest Du aber. Ich beiße in jeden Pilz(längere Zeit kauen und mehrmals gründlich ausspucken), ...

    Das ist wirklich Unsinn, den du für dich selbst machen kannst, der aber aus pilzkundlicher Sicht komplett unnötig ist, Risiken beinhaltet und nirgendwo hin führt.
    Falls du an dieser sinnlosen Praxis (warum auch immer) festhalten willst, bitte im Hinterkopf behalten: Bestimmungstechnisch bringt es dir nichts, Amatoxine können auch bei fach- und kunstgerecht durchgeführten Kauproben problematisch sein (wenn man sie zB bei diversen Pilzen an einem Tag zu oft wiederholt).

    Also noch mal für alle, die vernünftig PIlzkunde betreiben wollen: So wie Reike das schreibt, ist es richtig.
    Kauproben sind da durchzuführen, wo sie A) einen Erkenntnisgewinn bringen und B) das Risiko einer Probe eines stark giftigen Pilzes durch Vorkenntnis / Voreinschätzung ausgeschlossen ist.
    So als Beispiel: Gelbporige Röhrlinge kann man probieren, weil man da zB zur Unterscheidung von WuBi und Anhängselröhrling den Geschmack gut als Merkmal zutzen kann, und man sicher ist, auf nichts Giftigem Rumzukauen. Bei Rotporigen Röhrlingen gibt es zwar keine Art, deren Kauprobe einen wirklich gefährden würde, aber man braucht trotzdem keine durchzuführen, weil: Der Geschmack bei allen Rotporern unspezifisch ist. Es bringt also keinerlei Erkenntnisgewinn, ist also unnötig und darum braucht man das nicht zu machen.

    Und das ist halt bei den aller, allermeisten Pilzen so, für Geschmacksproben ist die Vorkenntnis und Voreinschätzung wichtig, ohne die sind Kauproben nur pilzkundlicher Schmarrn oder gar gesundheitlich bedenklich.


    LG, Pablo.

  • <Das ist wirklich Unsinn, den du für dich selbst machen kannst, der aber aus pilzkundlicher Sicht komplett unnötig ist, ...>

    Hallo Pablo,

    meine Pro-Argumentation bezüglich Geschmacksprobe unterbleibt im Forum künftig. Mußt Du nicht aber zugeben, daß (meines Wissens) noch kein Menschen an einer solchen gestorben ist, wohl aber etliche vom Verzehr abgehalten hat? Hat nicht die Argumentation bezügliche Geruchsprobe denselben Effekt. Natürlich gilt: Milder/guter Geschmack ist kein Kriterium für Genießbarkeit, wenngleich er zum Verzehr verleitet.

    Gruß - Franz

  • Hi.

    Wie schon erwähnt sollte man wissen in welcher Gattung eine Geschmacksprobe Sinn macht. Plausible Berichte liegen über Vergiftungserscheinungen von Kostproben bei einigen Risspilzen vor (ohne Schlucken). Einige Arten aus anderen Gattungen können auch problematisch sein. Die Amatoxin-haltigen Arten würde ich auch nicht unbedingt kosten, einerseits weil es für die Bestimmung nix bringt, andererseits weil ich auch keine geringen Mengen im Körper haben mag, falls sich doch mal ein Fitzelchen in den Magen verirrt. Sterben wird man nicht dran, aber gesund ist's sicher nicht. Die Kosten-Nutzen-Rechnung fällt da relativ klar aus.


    LG.

    Keine Verzehrfreigaben meinerseits.

    • Offizieller Beitrag

    Hallo, Franz!

    ich schrieb ja auch: Du kannst das so machen, wie du es willst. Nur über die Risiken muss man sich im klaren sein. Und sich eben auch überlegen, warum man etwas tun soll, was vollständig nutzlos ist? Wenn ich kein klares Konzept (ausgehend von einer vorherigen, sicheren Eingrenzung eines Fundes) habe, was ich mit einer Geschmacksprobe erreichen will, warum sollte man die dann durchführen?

    Wenn ich eben mit dem Auto zum Supermarkt fahre, einen Wocheneinkauf machen, wozu sollte ich dann im Vorgarten erstmal einen Heißluftballon startklar machen? Das Aufblasen des Ballons bewirkt auch keine unmittelbare Lebensgefahr, ist aber dadurch nicht weniger nutzlos. :wink:


    LG; Pablo.