Speise- und Käppchenmorcheln
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baks -
25. April 2021 um 10:17 -
Erledigt
Es gibt 17 Antworten in diesem Thema, welches 6.049 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (
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Hallo baks,
da sind aber auch einige Böhmische Verpeln dabei. Die mit den wattig ausgestopften Stielen. Eine eindeutige Käppchenmorchel vermag ich nicht zu sehen. Glückwunsch zum tollen Fund!
FG
StephanW
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Hallo StephanW,
vielen Dank für Deine Bestimmungshilfe. Das mit den Verpeln hab ich grad nochmal verprobt. Du hast völlig recht. Sind alles Böhmische Verpeln.
Viele Grüße
baks
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- Offizieller Beitrag
Hallo, Baks!
Umfangreicher Fund, bei mir in der Gegend wächst wegen der - inzwischen seit mehr als 5 Jahren andauernden und sich immer weiter verstärkenden - Dürrekatastrophe nahezu nichts.
Allerdings: ich rate dazu, deinen kompletten Fund nochmal sehr kritisch hinsichtlich der Frische der Fruchtkörper zu bewerten.
Die drei Verpeln auf dem ersten Bild unten, sowie die Speisemorchel links oben auf demselben Bild hätte ich selbst niemals mehr mitgenommen, rein optisch schon wegen den starken Verwesungszeichen der Fruchtkörper.
Musst du letztlich selbst beurteilen, aber gerade auch beim Gemörch können solche stark überständigen fruchtkörper schon mal Probleme verursachen beim verzehr.LG; Pablo.
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Servas Pablo,
baks hat einen Teil seiner Funde nicht selber bestimmen können & vermutlich alle Pilze bereits der Pfanne anvertraut.
Mit Schimmelpilzen auf den Böhmischen,
LG
Peter
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Echt jetzt? Ich sehe keinen Schimmel auf den Böhmischen Verpeln oder eine etwaige starke Verwesung, sorry. Ein paar von denen sind angetrocknet, ja das vielleicht. Aber baks, da siehst du mal, wie es dir gehen kann, wenn du ein Foto von abgeschnippelten Morcheln und Verpeln postest. Ich selber würde so etwas nie tun und mich an meinen Funden still freuen. Dann behauptet keiner, dass deine Morcheln verwest sind.
FG
StephanW
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- Offizieller Beitrag
Hallo, Stephan!
Schimmel sehe ich auch nicht, den weißlichen Belag würde ich für Sporenpulver halten. Was mir (optisch) nicht gefällt ist die Form der Rippen, im Vergleich zu den frischen Fruchtkörpern (da liegen ja auch einige sehr schöne, frische dabei), das einigermaßen verschrumpelte Gesamterscheinungsbild der Hüte und die schwärzlichen Ränder. Bei der Speisemorchel ist es der komische, goldbraune Fleck, der irgendwie gar nicht physiologisch aussieht. Siehe auch da im vergleich zu den frischen (grauen, einheitlich gefärbten) Speisemorcheln daneben.
Ob Pfanne oder Kompost ist hier nicht meine Entscheidung. Ich rate nur zur Achtsamkeit gerade bei optisch nicht mehr einwandfreien Morchelfunden, die ich persönlich nicht mehr verwinden würde, und wo ich auch vom Verzehr abraten würde, wenn mich dazu jemand um Rat fragt.LG; Pablo.
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Glückwunsch zum Fund
Darüber hinaus freue ich mich nicht nur über jede Bestimmungshilfe von Pablo, sondern auch über die hier angegebenen Hinweise zum möglicherweise nicht ganz einwandfreien Zustand der Fruchtkörper. Mir hilft's.
Merci & Gruß,
Andi
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Dass wir uns richtig verstehen: auch ich finde es korrekt, auf einen vorhandenen bedenklichen Zustand der Morcheln hinzuweisen. Aber dieses Forum hat auch einen gewissen fachlichen Anspruch. Wenn der Zustand der Morcheln nicht verschimmelt oder stark verwest ist, ist es meines Erachtens nicht korrekt, aus Übertreibung das Gegenteil zu behaupten. So prägt sich bei den Mitlesern möglicherweise ein unzutreffendes Bild ein, und ich halte es schon für wichtig, dass die sich bei den Mitlesern einprägenden Bilder zutreffen.
FG
StephanW
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- Offizieller Beitrag
Hallo, Stephan!
Womit wir auch bei einem der entscheidenden Punkte wären, warum im Netz keine verbindlichen Verzehrfreigaben (ebensowenig natürlich "Verzehrverbote") möglich sind. Weil meine Einschätzung ist selbstverständlich individuell und zudem noch davon abhängig, daß ich eben nur Bilder von Pilzfruchtkörpern, nicht aber die Fruchtkörper selbst sehe. Warum ich einige der Fruchtkörper für "möglicherweise unbekömmlich" einschätze, hatte ich ja oben erklärt.
Daß es andere Einschätzungen geben kann (und deine Einschätzung und Erfahrung ist durchaus ernst zu nehmen), finde ich normal und auch das soll hier geschrieben und gelesen werden.
Lg; Pablo.
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Hallo zusammen,
mich veranlasst ein vor zwei Tagen eingetretener Vergiftungsfall mit Speismorcheln in meinem uinmittelbaren Bekanntenkreis dazu, hier einmal darauf hinzuweisen, dass es ein Morchela-Syndrom gibt.
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Hi.
mich veranlasst ein vor zwei Tagen eingetretener Vergiftungsfall mit Speismorcheln in meinem uinmittelbaren Bekanntenkreis dazu, hier einmal darauf hinzuweisen, dass es ein Morchela-Syndrom gibt.
Aus Interesse:
Gibt es genauere Infos? Interessieren würde mich vor allem ob frisch oder getrocknet verzehrt, die Verzehrmenge, und Symptomatik. Die Fruchtkörper waren frisch oder sind evtl. (über)alte Exemplare verzehrt worden?
Danke.
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Hallo Schupfnudel,
es wurden bei 2 erwachsene Personen ca. 250g frische Speisemorcheln verzehrt. Eine Person hatte die typischen Symptome wie in den beigefügten Links beschrieben.
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Hallo Veronika,
besten Dank für die Links zu dem Morchella-Syndrom. Erstaunlich finde ich, dass es in der DGfM-Liste als "häufiges" (!) Syndrom bezeichnet wird und unter demselben Gliederungspunkt aufgeführt wird wie die bekanntesten anderen Vergiftungssyndrome mit Pantherpilz, Knolli & Co, die wirklich jeden treffen, der diese Pilzarten isst.
Eigentlich ist es von der DGfM angesichts dieser von ihr selbst veröffentlichten Faktenlage vollkommen unverantwortlich, die Morcheln weiterhin als Speisepilze zu bezeichnen und sie nicht endgültig auf die Giftliste zu setzen! Mit anderen Pilzarten hat man dies schon bei deutlich geringerer empirischer Faktenlage getan, z. B. mit den Grünlingen.
FG
StephanW
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Hallo StephanW,
deine Besorgnis verstehe ich. Bisher ist bei Morchelvergiftungen nicht viel bekannt, z.B. kann nichts über den Giftstoff ausgesagt werden, wenn es überhaupt einen Giftstoff gibt. Außerdem ist diese Art der Vergiftung wohl statistisch gesehen recht gering und wahrscheinlich sind es auch nur sogenannte Unverträglichkeiten mancher Personen. Und weiter hat es meines Wissens bisher keine Todesfälle gegeben wie beim Grünling.
Möglich ist es aber durchaus, dass die Speisemorchel das gleiche Schicksal ereilt wie die Frühjahrslorchel (Gyromitra esculenta). Ob alle Morchelarten betroffen sind, ist mir auch nicht bekannt.
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Hi.
Hallo Schupfnudel,
es wurden bei 2 erwachsene Personen ca. 250g frische Speisemorcheln verzehrt. Eine Person hatte die typischen Symptome wie in den beigefügten Links beschrieben.
Danke. 250g ist nicht viel aber es wird ja vermutet, dass frische Morcheln häufiger das Syndrom auslösen. Aber ja, es sind noch viele Ungereimtheiten bei der Problematik. Ich hatte bisher keine Probleme, esse sie aber auch nicht so oft obwohl Morchella schon zu meinen Lieblingspilzen gehört. Das Syndrom klingt ja glücklicherweise auch folgenlos von alleine ab.
Lg.
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Dann passt das aber nicht mit der Einstufung des Morchella-Syndroms als Vergiftungssyndrom, wie es die DGfM vornimmt. Eine Vergiftung setzt das Wirken eines (als solches identifizierten) Giftes voraus, sonst beruht das Syndrom auf Spekulation. Und wenn das Morchella-Syndrom selten ist, dann ist es auch falsch bei den häufigen Syndromen einsortiert. Dann muss generell in Frage gestellt werden, ob das nicht woanders hin gehört, z. B. zu den individuellen Unverträglichkeiten, sonst wird die Glaubwürdigkeit dieser Liste angekratzt.
FG
StephanW
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Hi Stephan,
Ich finde ein Gift muss nicht unbedingt bekannt sein um ein Syndrom anzuerkennen. Das ist dann Aufgabe der Wissenschaft jenes (falls existent) zu identifizieren, die Warnung sollte aber vorher schon erfolgen. Die Symptomatik ist jedenfalls mMn individuell genug um ein eigenes Syndrom zu begründen.
Die Kategorie "Häufigkeit" finde ich generell auch schwierig, weil da mehrere Faktoren mit reinspielen und ich nicht weiß wie die Häufigkeit begründet wird.
Lg.