Wissenschaftliche Bezeichnungen der Pilze

Es gibt 7 Antworten in diesem Thema, welches 3.185 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (8. Mai 2021 um 19:29) ist von Uwe58.

  • Hallo liebe Leute,

    ich weiß nicht ob ich hier richtig bin, ansonsten bitte einfach verschieben.

    Hätte nur folgende Frage: Kennt ihr die wissenschaftlichen Bezeichnungen der ganzen Pilze auswendig oder schaut ihr jedes Mal nach?

    Ich beschäftige mich seit dem ersten Lockdown voriges Jahr mit Pilzen, habe hier auch schon sehr viel gelernt, aber die wissenschaftlichen Bezeichnungen (außer Amanita Muscaria, mein Lieblingspilz) bleiben nicht hängen...

    Habe zum Beispiel auch schon ganz oft den rotrandigen Baumschwamm gefunden, lese die Bezeichnung immer wieder, aber wenn ich den wissenschaftlichen Namen brauche, fällt er mir partout nicht ein...

    LG Daniel

  • Hallo Daniel,

    Eine lose Sammlung meiner Gedanken:

    Bei manchen Pilzen kenne ich nur die wissenschaftlichen Bezeichnungen, weil es keine volkstümlichen gibt.

    Bei anderen muss ich sie auch immerzu nachschlagen

    Bei noch anderen ändern sich die wissenschaftlichen Bezeichnungen von Jahr zu Jahr, während die volkstümlichen bleiben, da merke ich mir dann lieber die volkstümlichen Namen.

    Und bei noch anderen ist es so, dass in Diskussionen die Anfragenden volkstümliche Namen wie "Braunkappe", "Bitterling", "Rotzerpilz" oder "Fette Henne" verwenden und sich dann wundern, dass niemand weiß, welche Pilzart sie meinen.

    Und letztlich ist es wichtiger, den Pilz hinter dem Namen und nicht nur den Namen zu kennen.

    Als mnemotechnischen Tipp zum Auswendiglernen von Pilznamen hätte ich, dass du den gefundenen Pilz vor dich hältst, ihn von allen Seiten anschaust und den wissenschaftlichen Namen 5 mal hintereinander laut sagst. Danach solltest du ihn auswendig können. Am besten im Gedächtnis bleibt er, wenn du direkt im Wald den Pilz mit seinem so gelernten wissenschaftlichen Namen im wortwörtlichen Sinne "ansprichst". Wenn du das ein paar Mal gemacht hast, siehst du nächstes Mal im Wald den Pilz und kannst sofort den wissenschaftlichen Namen sagen.

    Aus dem Buch Namen von Pilzen auswendig zu lernen, die man nie in der Realität findet, halte ich dagegen für ziemlich sinnlos.

    FG

    StephanW

    Für meine hier gemachten Aussagen zu Pilzen übernehme ich keinerlei Haftung, es sind insbesondere keine Essfreigaben.

  • Hallo Daniel,

    wissenschaftliche Namen sind für dich, der du dich noch nicht lange mit Pilzen beschäftigst, zweitrangig. Du kommst auch mit den volkstümlichen Namen klar. Ich mache mir jedes Jahr eine Fundliste. Darin vermerke ich den Fundort, Bemerkungen dazu und ich notiere immer den deutschen und wissenschaftlichen Namen. Mit der Zeit prägst du dir alle von dir gefundenen Pilze leicht ein. Meine Fotos bekommen immer zuerst den wissenschaftlichen Namen und danach den deutschen. So kann ich sie dann in das System der Pilze einsortieren.

    Viele Grüße

    Veronika Weisheit
    Pilzberaterin Landkreis Rostock


    Hinweis: Hier im Forum wird es von mir keine Verzehrfreigaben geben, weil eine Bestimmung über Bild immer fehlerhaft sein kann.

  • Hallo,

    das wollte ich auch schon immer wissen.

    Wenn der wissenschaftliche Name zusammen mit dem "normalen" Namen genannt wird finde ich das o.k.

    Nur den wissenschaftlichen finde ich hochgradig beknackt.

    Gruß

    Ralph A.

  • Hallo Ralph,

    Nur den wissenschaftlichen finde ich hochgradig beknackt.

    na, das ist ja eine tolle Aussage :/Warum denn das? Das Benennen von Pflanzen, Tieren, Pilzen und.... mit einem wissenschaftlichen Namen ist doch schon lange üblich und hat doch auch seinen Sinn - oder meinst du nicht?

    Viele Grüße

    Veronika Weisheit
    Pilzberaterin Landkreis Rostock


    Hinweis: Hier im Forum wird es von mir keine Verzehrfreigaben geben, weil eine Bestimmung über Bild immer fehlerhaft sein kann.

  • Hallo Ralph,

    ich muss mich nocheinmal zu deiner Äußerung - "Nur den wissenschaftlichen (Namen) finde ich hochgradig beknackt" - melden. Wie ich in deinen wenigen Angaben zu deiner Person lesen konnte, beschäftigst du dich schon lange mit den Pilzen, 40 Jahre! Schon deshalb müsstest du die Bedeutung von wissenschaftlichen Namen kennen. Dass wissenschaftliche Namen nicht einfach sind und auch nicht einfach auszusprechen, bestreitet sicher hier keiner.

    Ich habe hier einige deutsche Namen von Ascomyceten (Schlauchpilze), die du dir sicher besser merken kannst als die wissenschaftlichen :wink: Dt. Namen Ascos.pdf

    Jetzt musst du dir noch vorstellen, du willst einem interessierten Ausländer diese Namen übersetzen - und da scheitert jede Bemühung. Sagst du ihm aber einen entsprechenden wissenschaftlichen Namen, wird der Ausländer dich verstehen!

    Auch kannst du mal versuchen, den einen oder anderen wissenschaftlichen Namen zu finden. Viel Spaß.

    Viele Grüße

    Veronika Weisheit
    Pilzberaterin Landkreis Rostock


    Hinweis: Hier im Forum wird es von mir keine Verzehrfreigaben geben, weil eine Bestimmung über Bild immer fehlerhaft sein kann.

  • Als mnemotechnischen Tipp zum Auswendiglernen von Pilznamen hätte ich, dass du den gefundenen Pilz vor dich hältst, ihn von allen Seiten anschaust und den wissenschaftlichen Namen 5 mal hintereinander laut sagst. Danach solltest du ihn auswendig können. Am besten im Gedächtnis bleibt er, wenn du direkt im Wald den Pilz mit seinem so gelernten wissenschaftlichen Namen im wortwörtlichen Sinne "ansprichst". Wenn du das ein paar Mal gemacht hast, siehst du nächstes Mal im Wald den Pilz und kannst sofort den wissenschaftlichen Namen sagen.

    Aus dem Buch Namen von Pilzen auswendig zu lernen, die man nie in der Realität findet, halte ich dagegen für ziemlich sinnlos.

    FG

    StephanW

    Hallo Stefan,

    das ist ja mein ein cooler Tipp - werde ich sehr gerne bei meinem heurigen Projekt "Röhrenpilze" versuchen. Werde mich jedes Jahr auf ein Gebiet spezialisieren und für heuer hab ich mir eben die Röhrenpilze ausgesucht.

    Vielen Dank!

    Hallo Daniel,

    wissenschaftliche Namen sind für dich, der du dich noch nicht lange mit Pilzen beschäftigst, zweitrangig. Du kommst auch mit den volkstümlichen Namen klar. Ich mache mir jedes Jahr eine Fundliste. Darin vermerke ich den Fundort, Bemerkungen dazu und ich notiere immer den deutschen und wissenschaftlichen Namen. Mit der Zeit prägst du dir alle von dir gefundenen Pilze leicht ein. Meine Fotos bekommen immer zuerst den wissenschaftlichen Namen und danach den deutschen. So kann ich sie dann in das System der Pilze einsortieren.

    Auch dir, liebe Veronika möchte ich für deinen tollen Input danken. Ich denke im laufe der Zeit und vor allen mit dem Tipp von Stephan, prägt man sich die Namen dann leichter ein. Je öfter man dann einen Pilz findet, desto leichter wird es. Werde mal mit den in meiner Umgebung gängigen Pilzen wie Eierschwammerl, Steinpilze, Parasol etc. anfangen.

    LG Daniel

  • Nur den wissenschaftlichen finde ich hochgradig beknackt.

    Hallo Ralph

    Das sind harte Worte! Aber ich verstehe deine Gedanken. Beide Namen gehören zusammen. Jeder normale Bürger möchte die deutschen Namen. Jeder der, der sich mehr und intensiv mit Pilzen befasst. braucht auch die wissenschaftlichen Namen. Also bitte immer beide Namen! Wenn nicht, wird irgendwann das Forum sterben, weil kein neues Mitglied mehr Interesse hat.