Dorniger Stachelbart - ein seltener Fund

Es gibt 12 Antworten in diesem Thema, welches 3.713 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (12. August 2021 um 21:14) ist von Miesmuschel.

  • Liebe Pilzfreunde,

    endlich finde ich wieder etwas mehr Zeit, um mich den Pilzen und dem Forum zu wenden zu können. Am 31.Juli fand ich einen Dornigen Stachelbart - Creolophus cirrhatus. Der Pilz wuchs, wie es sein soll, an einem alten aber noch wenig zerfallenen Buchenstubben. Er ist eng mit den anderen Stachelbärten verwandt, bildet aber eine eigene Gattung mit nur einer Art.

    Viele Grüße

    Veronika Weisheit
    Pilzberaterin Landkreis Rostock


    Hinweis: Hier im Forum wird es von mir keine Verzehrfreigaben geben, weil eine Bestimmung über Bild immer fehlerhaft sein kann.

  • Liebe Veronika,

    fein, dass du wieder mehr Zeit für's Forum hast. Die Stachelbärte haben bisher einen großen Bogen um mich gemacht, die stehen ganz oben auf meiner Will-finden -Liste,

    lgpeter

  • Hi!

    Schöner Fund, ich hatte den bisher nur einmal in der Hand und da ward er nicht von mir gefunden.

    Interessieren würde mich aber woher die Info stammt, dass der eine eigene Gattung bildet? Ich kenne den nur in der Gattung Hericium stehend und so ziemlich alle Quellen sehen das ähnlich. Creolophus höre ich gerade zum ersten mal.

    LG,

    Schupfi

    Keine Verzehrfreigaben meinerseits.

  • Hallo Schupfi,

    die Antwort auf deine Frage findest du bei Ewald Gerhardt in seinem Buch “ Pilze". Hier geht es um mikroskopisch Unterschiede. Ob das allerdings Allgeingültigkeit hat, kann ich nicht sagen.

    Viele Grüße

    Veronika Weisheit
    Pilzberaterin Landkreis Rostock


    Hinweis: Hier im Forum wird es von mir keine Verzehrfreigaben geben, weil eine Bestimmung über Bild immer fehlerhaft sein kann.

  • Hi.

    Ich habe jetzt nochmal selbst recherchiert. Bei Wikipedia findet sich das hier:

    Zitat

    Neuere molekularbiologische Untersuchungen durch S.L. Miller und E. Larsson und K.-H. Larsson konnten zeigen, dass Hericium, Dentipellis und Laxitextum nahe verwandt sind und innerhalb der Ordnung der Täublingsartigen zu einer gemeinsamen Abstammungsgemeinschaft gehören. Außerdem zeigten sie, dass Creolophus cirrhatus, trotz seiner glatten Sporen zur Gattung Hericium gehört.

    Die entsprechenden Quellen sind da auch schon ein paar Jährchen alt, dementsprechend macht das Sinn, dass mir "Creolophus" noch nicht über den Weg gelaufen ist. Das war vor meiner intensiveren Beschäftigung mit den Pilzen. :S

    Ich kenne den also seit jeher nur als Hericium.

    LG,

    Schupfi

    Keine Verzehrfreigaben meinerseits.

  • Hallo Schupfi,

    auch mir ist bekannt, dass der Dornige Stachelbart zur Gattung Hericium gehört und in den meisten Büchern lese ich das auch so. Ob der Ewald Gerhardt hier was "Neues erfunden" hat, entzieht sich meiner Kenntnis. Er unterscheidet jedenfalls in der Familie Hericiaceae zwei Gattungen. Was nun genau richtig ist, könnte im IndexFungorum stehen.

    Aber letztendlich ist es für die praktische Pilzbestimmung egal, ob man den Pilz in diese oder jene Gattung stellt. Ratsuchende in der Pilzberatung interessiert die Zuordnung nicht, aber mich persönlich schon und dich sicher auch. Vielleicht weiß ja einer im Forum Genaueres.

    Viele Grüße

    Veronika Weisheit
    Pilzberaterin Landkreis Rostock


    Hinweis: Hier im Forum wird es von mir keine Verzehrfreigaben geben, weil eine Bestimmung über Bild immer fehlerhaft sein kann.

  • Würde mich auch interessieren, ich kannte diesen auch nur unter dem Synonyme Hericium.

    Gem. Swissfungi ist der akzeptierte Name immer noch Hericium cirrhatum.

    Aber ich habe ja auch schon gelernt, dass die Datenbanken auch nicht immer auf dem neuesten Stand sind.

    -> hier ist der deutsche Name wohl für alle am einfachsten 😉

    BG Andy

    • Offizieller Beitrag

    MoinMoin!


    In den "Großpilzen Baden-Württemberg" zB ist der auch als "Creolophus" geführt.

    Man sollte sich nicht allzu sehr auf einzelne Gattungsnamen fixieren, die könne sich immer mal wieder ändern, wenn geforscht wird und neue Erkenntnisse (egal in welcher Form) einfließen. Den Dornigen wieder zu Hericium zu stellen, fand ich persönlich allerdings durchaus sinnvoll und morphologisch nachvollziehbar. Also ganz unabhängig von der Genetik.


    LG; Pablo.

  • Hallo,

    der ist ja echt gut erhalten. Toller Fund.

    Ich habe in den letzten vier Wochen vier Stück in drei verschiedenen Wäldern gefunden.

    Leider sahen die alle schlimm aus. Teilweise nur noch der Torso mit kaum Stacheln.

    Scheint eine Lieblingsspeise von irgendwelchen Tieren zu sein.

    Gruß

    Ralph a

  • Dafür einen "kleinen Bruder" rund 50 Höhenmeter weiter oben an sehr diskreter Stelle gefunden, smile... scheint ein gutes Jahr für diese Schönheiten zu sein.

    • Offizieller Beitrag

    Hallo, Miesmuschel!

    Das ist aber possierlich, daß der sich ausgerechnet den roten Streifen der Wegmarkierung ausgesucht hat, um da seinen weißen Fruchtkörper zu bilden. :happy:


    LG; Pablo.