Hallo!
Hier stelle ich meinen (für mich) Traumfund vom letzten Wochenende ein.
Zunächst die Daten, dann Fotos, dann meine Vermutung (bin mir zu 98 % sicher)...
Daten:
Grobbestimmung: Täubling (die kenn ich mittlerweile ganz gut ) - keiner der mir bisher bekannten (Russula vesca, virescens, cyanoxantha, xerampelina, violeipes, ...)
Geruch: angenehm, unbedeutend
Geschmack: angenehm mild
Hut: v.a. karminrot; zinnoberrot, bis fast kirschrot, aber ebenso stark verblassende Exemplare (siehe Fotos); matt; ältere Exemplare deutlich aufgerissen; mittelgroß (bis ca. 7 cm); Huthaut ca. 1/3 bis 1/2 abziehbar; färbt ab (v.a. mit Wasser bzw. bei längerer Berührung)
Fleisch: weiß; ziemlich fest, auch gebraten noch
Stiel: weiß, voll, zylindrisch, kräftig; oft deutlich rosa/rot überhaucht
Lamellen: weiß, später leicht cremefarben; manche gegabelt (siehe Detailfoto)
Sporenpulverfarbe: leider kein Sporenpulver bekommen vom Abwurf, aber weiß bis höchstens hell cremefarben
Fundort: Wachau (NÖ), im reinen Eichenwald (war davor noch nie in reinem Eichenwald), auf ca. 400 m Höhe, Südhang, "thermophil" (war davor noch nie bewusst in einem thermophilen Wald, aber ich würde das so bezeichnen, es war deutlicher Temperaturunterschied zu den angrenzenden Waldteilen)
(später in der selben Gegend auch noch im Eichen-Kiefern-Buchen-Mischwald gefunden - ohne Fotos)
(Chemische Reaktionen: hab ich leider vergessen daheim, obwohl ich seit heuer ein paar Flascherl hab zum Bestimmen)
Speisewert: gering, mir haben sie nicht geschmeckt; 1-2 für eine gemischte Pilzpfanne wären vielleicht ok
Fotos:
Meine Vermutung: Russula zvarae (Rubinroter Täubling)
Begründung: Erinnerte mich ein bisschen an den Harten Zinnobertäubling, aber der kanns nicht sein (den kenne ich); durch 123pilze.de und den Zinnobertäubling (Zinnoberroter T舫bling, Harter Zinnobert舫bling, Netzflockiger Rosa-T舫bling, Bleistiftholzt舫bling = RUSSULA ROSEA (SYN. RUSSULA LEPIDA, RUSSULA ROSACEA, RUSSULA LINNAEI, RUSSULINA LUTEA, RUSSULA LEPIDA VAR. LACTEA = HELLE FORM)) bin ich über die "Verwechslungsgefahr" zum Rubinroten Täubling gekommen (leider ohne aussagekräftige Fotos auf 123pilze).
Habe dann noch in "Pilze der Schweiz Band 6" (Seite 258f) und in Geoffrey Kibbys "The Genus Russula in Great Britain" (Seiten 68 und 126) nachgeschaut und bin seitdem von der Bestimmung sehr überzeugt, selbst ohne mikroskopische und chemische Detailbestimmung. Ich glaube, er ist makroskopisch festmachbar als Russula zvarae. Was mich, bei Bestätigung, sehr froh machen würde, da er als sehr selten oder zumindest selten gilt.
WIe Kibby schreibt (siehe nächstes Foto), ist dieser Täubling eine "beautiful species"!

Bild wegen Copyright entfernt. Bitte keine fremden Bilder aus Büchern und dergleichen posten. Dies gilt allerdings nicht für Bilder aus den 123Pilze Büchern und der Wegseite.
Über Anmerkungen würde ich mich sehr freuen, ist mein erster Beitrag hier (nach der Vorstellung)!
LG Rainer